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Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition)

Titel: Sündenjagd: Deadly Sins 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Brennan
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aufrichtete. Sie zitterte unkontrolliert, die nassen Kleider klebten an ihr, genau wie das vom Regen schwer gewordene Haar auf ihrem Rücken. Am liebsten wäre sie zu dem warmen Auto zurückgekehrt und in ihr mieses Motel gefahren, um zu schlafen.
    Sie glaubte zwar nicht an Glück, dennoch jagte ein Adrenalinstoß durch ihren Körper, als sie daran dachte, welches Glück sie doch hatte, diesen Ort gefunden zu haben. Sollte Rafe Cooper tatsächlich hier sein? Könnte das, rein logisch betrachtet, möglich sein? Vielleicht. Dennoch … das Ganze fühlte sich für sie nach einem eigenartigen Zufall an. Sie mochte es nicht, manipuliert zu werden, weder von Menschen noch von übernatürlichen Wesen.
    »Es gibt immer Zeichen, es gibt immer eine helfende Hand. Es geht darum, die Zeichen zu verstehen und die Hilfe anzunehmen, was für alle schwierig ist – auch für dich. Und wenn du die Wahrheit nicht erkennst, dann werden deine Voreingenommenheit, deine Angst, deine Überheblichkeit und deine Unwissenheit dich umbringen.«
    »Halt deinen Mund, Rico!«, murmelte Moira wieder. Sie wünschte sich, nicht von ihm ausgebildet worden zu sein, da sie seine verdammten Standpauken einfach nicht aus ihrem Kopf bekam. Sie schob ihre Besorgnis – den Gedanken, dass es sich bei diesem Ort um ein Zeichen handeln könnte, dem sie unwissentlich gefolgt war – beiseite und passierte die Hütten.
    Sie standen seit Jahren leer und waren allesamt baufällig. Die Türen waren mit Schlössern verriegelt. Dennoch schien die drittletzte in der Reihe anders zu sein. Sie starrte zu der Hütte, neigte ihren Kopf seitlich und blinzelte durch den Nebel.
    Sie näherte sich vorsichtig der Hütte und schritt langsam darum herum.
    Dann erkannte sie, was sie hatte stutzig werden lassen.
    Das Holz an der Eingangstür war nur ganz wenig abgesplittert, doch das helle Stück leuchtete in dem verwitterten Türrahmen.
    Der Türriegel befand sich immer noch über dem Knauf, doch der Türpfosten war zerbrochen. Moira zögerte. Stammte das von einem Menschen oder einem Besessenen? Sie wusste zwar nicht, was mit Raphael Cooper los war, konnte jedoch kein Risiko eingehen. Sie nahm eine Kette mit einem großen Kreuz aus einer der tiefen Innentaschen ihrer Jacke und hängte sie sich um. Dann zog sie die Beretta aus ihrem versteckten Taschenhalfter.
    Kein Anzeichen, dass sich jemand bewegte oder sie beobachtete. Sie stellte all ihre Sinne auf Empfang, hörte, spürte die Atmosphäre um sich herum. Keine Spannung in der Luft. Kein Geruch von Schwefel oder verfaulendem Fleisch. Keine übermäßige Hitze aus einem der Höllentore, auch kein eiskalter Schauer durch die Anwesenheit von Geistern. Nichts. Das bedeutete aber nicht, dass ihr Wagen nicht doch die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte oder Cooper durch eine Ritze der verbarrikadierten Fenster sehen konnte – sollte er sich in
der Hütte befinden. Sie glaubte nicht daran, dass er gefährlich war – hatte er doch Lily das Leben gerettet und Fiona aufgehalten  –, aber Moira konnte sich keinen Fehler leisten.
    Sie drückte fest gegen die Tür, und ein dicker Holzsplitter fiel auf den Boden, als sie aufsprang.
    Moira konnte eine ausgeräumte Kochnische auf der rechten Seite und eine Tür ganz hinten ausmachen. Während ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten – das einzige Licht kam von dem immer dunkler werdenden Grau des Himmels –, sah sie einen Mann in einem OP-Kittel zusammengekauert in der äußersten Ecke des leeren Zimmers sitzen.
    Sie näherte sich ihm vorsichtig und sprach ihn an: »Cooper? Raphael Cooper?«
    Er bewegte sich nicht. Sie blinzelte, ihre Kette mit dem Kreuz baumelte zwischen ihnen, und sie prüfte seinen Puls, der deutlich zu spüren war. Sie atmete erleichtert aus.
    »Was ist Ihnen gestern Nacht zugestoßen?«, fragte sie ihn flüsternd.
    Sie zog eine Taschenlampe heraus, schaltete sie ein und stellte sie mit dem breiten Griff auf den Holzboden. Der Lichtstrahl erhellte den ganzen Raum wie eine Laterne. Coopers OP-Kittel war zerrissen. Ihm war kalt; er hatte sich zusammengekauert, um sich zu wärmen. Dennoch war sein Gesicht, auf dem die Bartstoppeln eines Tages zu sehen waren, schweißbedeckt. Sein Haar, das von der Feuchtigkeit klamm war und sich an den Spitzen kräuselte, war länger als auf dem Bild. Während sie ihn anschaute, begann sein Körper zu zittern, und er rief eine Art von Befehl.
    Er sprach Spanisch, eine Sprache, die Moira zwar kannte, aber mehr als in

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