Sündenzeit
eingestellt.“
„Es sieht unglaublich aufwendig aus.“
„Es ist ein gutes Studio. Den Leuten gefällt es. Das Wichtigste ist natürlich die Qualität der produzierten Musik. Aber es kann nicht schaden, eine gute technische Ausrüstung zur Verfügung zu haben. Da hinten geht es noch weiter.“
Er führte sie zum Ende des Flurs, wo es eine voll ausgestattete Küche gab. Dahinter lag ein Schlafzimmer, geschmackvoll und einladend, mit einem angrenzenden geräumigen Bad. Der Teppich war in einem satten Blau gehalten, die Bettdecke und die darauf liegenden vielen Kissen eine Nuance dunkler.
„Wer wohnt denn hier?“, erkundigte sie sich.
„Niemand. Das ist für die Musiker von außerhalb, wenn sie hier arbeiten. Aber zurzeit ist niemand hier.“
In diesem Augenblick hatte sich Caer entschieden.
Das war ihre Nacht.
Vielleicht würde sie danach nie wieder die Gelegenheit dazu haben.
Sie betrat das Schlafzimmer. Nur der Schein, der vom Flur hereinfiel, beleuchtete den Raum. Caer fand es außerordentlich einladend.
Zach blieb an der Tür stehen.
Sie drehte sich zu ihm um. „Solltest du jetzt nicht einen Annäherungsversuch oder so was starten?“, fragte sie leise.
„Ich müsste lügen, wenn ich sagte, ich wäre nicht auf diese Idee gekommen. Aber, ehrlich, das war nicht meine Absicht, als ich heute Abend mit dir losgezogen bin. Nicht mal, als ich dich hierher gebracht habe.“
„Meine Absicht war es auch nicht, als wir losgingen. Aber inzwischen schon.“
Er blieb nach wie vor an der Tür stehen. Caer wusste nicht, wie lange sie das aushalten würde, bevor sie der Mut verließ und sie aus dem Zimmer rannte.
Sie musste nicht lange darüber nachdenken.
Er kam zu ihr herüber, und sie war dankbar für das Schummerlicht. Plötzlich zitterte sie vor Aufregung und wurde unsicher. Dann umarmte er sie. Sie hatte sich das so oft vorgestellt …
Aber das hier … Das war real.
In seiner Umarmung fand sie all den Zauber, die Wärme, Kraft und Schwingungen, die sie sich von seiner Berührung erhofft hatte. Und dann … seine Finger waren so zärtlich, als er ihr Kinn umfasste und ihr Gesicht anhob. Die heiße, tiefe Magie in seinem Kuss, als ihre Lippen sich berührten. Zuerst sanft und vorsichtig, dann mit wachsender Leidenschaft, hungrig drang seine Zunge in ihren Mund. Es war so unglaublich intim, ein Vorbote dessen, was noch kommen würde, versengend und wild.
Der Kuss hätte ewig andauern können, so sehr genoss sie es. Dann spürte sie seine Hände, und instinktiv berührte sie ihn ebenfalls. Er zog ihr den seidigen Stoff ihres Kleides über den Kopf. Sie nestelte zuerst ungeschickt an seinen Knöpfen, lernte es aber schnell.
Nackt fühlte es sich noch besser an.
Haut an Haut. Die Bewegungen der Muskeln, das Pochen seines Herzens, das Auf und Ab seines Atmens. Sie fielen ineinander verschlungen auf das Bett, und in seinen Armen war sie erneut in einen leidenschaftlichen Kuss mit ihm vertieft. Sie lag halb über ihm. Unter ihm. Ihr stockte der Atem, als er sich von ihren Lippen löste und seine zärtlichen Küsse weiterwandern ließ, erotisch, sanft, erhitzt. Sie umfasste seine Schultern, fuhr leicht mit den Fingernägeln darüber.
Seine Küsse …
Seine Lippen …
So intim. Caer spürte, wie ihr das Blut durch die Adern rauschte, jeder Zentimeter ihres Körpers fühlte sich so unglaublich lebendig an, voller Energie. Durch seine Berührungen, wenn er ihre Brüste liebkoste, ihren Hals, ihren Bauch, die Innenseiten ihrer Schenkel. Sie sehnte sich nach mehr, obwohl sie es gleichzeitig fürchtete. Vorsichtig und unsicher zuerst, berührte sie ihn ebenfalls, erkundete ihn, erfuhr, dass sie nur ihrem Instinkt zu folgen brauchte. Dass sie ihn ebenso erregen konnte, ihre Küsse seine Leidenschaft weiter anfachten.
Sie befanden sich in einem unglaublichen Geben und Nehmen, die Körper miteinander verschlungen, die Hände und Lippen suchend, forschend. Zärtliche Hingabe und wilde Leidenschaft. Alles war so unglaublich, so neu. Dieses heiße Begehren, die immer stärker anwachsende Erregung, das Gefühl, ihn in sich zu haben. Blendende Ekstase, die schließlich zu einem erschütternden Höhepunkt führte. Die Euphorie, von der sie erfasst wurde, überrollte sie wie die Wellen auf hoher See und ebbte langsam ab, während sie in seine Arme geschmiegt dalag.
Die ganze Zeit hörte sie sein Herz an ihrer Brust schlagen, den Rhythmus des Atems, das Auf und Ab, den süßen Puls des Lebens.
Das war Realität
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