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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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sollten Sie mal zum Arzt gehen. Auf die leichte Schulter sollten Sie das nicht nehmen.“
    Valentin schüttelte den Kopf. „Wird schon wieder besser werden.“ Sekunden vergingen, ehe er sich wieder zu Wort meldete. „Was macht eigentlich Brenner im Keller der Leichenkammer?“ Er dachte daran zurück, als er diesen mit blutverschmierten Händen erwischt hatte.
    Angela sah ihn überrascht an. „Woher soll ich das wissen?“
    „Hätte ja sein können. Schließlich wissen Sie sonst auch immer alles“, sagte er geistesgegenwärtig und erhob sich, um die Küche zu verlassen.
    Angela schluckte trocken. Mit diesem Seitenhieb hatte sie nicht gerechnet.
     
    ***
     
    Valentin stand auf dem Friedhof. Vor ihm befand sich der Eingang zur alten Gruft. Es war die Grabstätte der Von Werlenbergs. Hier hatte alles angefangen. Hier hatte er Bastian zum ersten Mal gesehen und sich spontan verliebt. Er fehlte ihm schon wieder so sehr, dass es regelrecht schmerzte. Die Kälte, die ihn umgab, machte ihm gar nichts mehr aus. Es war sein Herz, das vor Sehnsucht verging und den Schnee um ihn schmelzen ließ.
    Fasziniert blickte er die schönen Engelsstatuen an, die zu beiden Seiten neben prächtigen Säulen die Pforte zierten. Fast schien es, als würden sie die darunterliegende Grabkammer bewachen.
    Als leichte Windböen einsetzten, stieg ihm ein äußerst penetranter Geruch in die Nase. Es roch so ekelhaft, dass ihn schlagartig ein Brechreiz überkam. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er trat näher an das schmiedeeiserne Tor heran und bemerkte, dass es nur leicht angelehnt war. Neugierig schob er es auf und stieg die unebene Steintreppe nach unten. Es roch nach Fäulnis, und er hielt sich mechanisch die Hand vor den Mund, um sich umzusehen. Durch das offen stehende Tor fiel ein wenig Licht in die dunkle Krypta, die sich über einen länglichen Raum erstreckte, in der sich ein höherer, daneben zwei niedrigere Sockel befanden. Der Sarkophag in der Mitte hatte mit seinen edlen Verschnörkelungen etwas Kaiserliches an sich. Interessiert fiel sein Blick auf die Wand darüber, an der drei Tafeln hingen. Doch die lateinische Schrift war so verdreckt, dass er sie nicht entziffern konnte. Angewidert von dem Gestank drehte er sich um. Der Mief schien aus einer der Ecken zu kommen. Zögerlich steuerte er sie an und blieb gefasst stehen. Vor ihm lag eine Decke auf dem Steinboden, die etwas verbarg. Vorsichtig fasste er mit zwei Fingern danach und zog sie weg. Sogleich erstarrte er.
    Auf dem Boden lagen vier aufeinandergestapelte Leichen im fortgeschrittenen Verwesungsstadium.
    Auch wenn das Licht schlecht war, so erkannte Valentin dennoch, dass ihre Haut bereits schwarz war. Schockiert machte er drei Kreuzzeichen in die Luft, ehe sein Blick abermals über die Leichnamen glitt, neben denen schwarze Strumpfmasken und zertrümmerte Taschenlampen lagen.
    „Die Kirchendiebe“, murmelte Valentin geschockt. Unzählige Fragen drängten sich in sein Gedächtnis, während er gegen den furchtbaren Brechreiz ankämpfte. Sein Magen zog sich spürbar zusammen. Ohne es zu wollen, ging er gedanklich noch einmal alles durch. Bastian hatte ihn damals gerettet ...
    Bastian!
    Valentin biss sich krampfhaft auf die Unterlippe, bis es wehtat. Bastian hatte doch nicht? Würde er ihm das zutrauen? Nein ...
    Verwirrt drehte er sich um und lief die Treppe nach oben. In seiner Hektik vergaß er sogar, das Tor zu schließen. Geistesabwesend rannte er den Schneepfad zwischen den Grabsteinen hindurch zum Pfarrhaus zurück und schnappte nach frischer Luft. Als er die Tür hinter sich zumachte, kam er erst so richtig ins Grübeln. Was, wenn Bastian nun doch ...?
    Er musste die Polizei benachrichtigen, auch wenn ...
    Valentin schüttelte den Kopf und ging hart mit sich ins Gericht. Bastian war doch kein Mörder! Wie konnte er auch nur ansatzweise so etwas Unverschämtes über den Mann, den er liebte, denken?
    Völlig durcheinander betrat er die Küche, in der Angela gerade mit dem Vorbereiten des Mittagessens begonnen hatte.
    „Angela, rufen Sie die Polizei an, und zwar gleich. Ich weiß jetzt, woher der entsetzliche Gestank stammt. In der Gruft liegen vier Leichen. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um die Männer, die mich in der Kirche überfallen haben.“
    Angelas Augen weiteten sich schreckhaft, ehe sie wie ein Roboter ihre Schürze abband und ins Wohnzimmer stürzte, um die Polizei anzurufen.
    Auch Valentin hastete aus der Küche. Als er sich auf dem Flur

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