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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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umgestiegen und liebte die Abwechslung.
    »Herr Hansen telefoniert gerade noch, aber wenn er fertig ist, können Sie gleich zu ihm.«
    Ich bedankte mich und ließ mich auf einen der Stühle nieder. Dabei griff ich in meine Tasche und holte das Schächtelchen hervor.
    Da sich die Sekretärin wieder brav hinter ihre Tastatur klemmte und ich nicht befürchten musste, dass sie sich die Schachtel schnappte und sich in Superheldenmanier aus dem Fenster schwang, öffnete ich sie und betrachtete noch einmal meine Kreation. Beim nächsten Mal würde ich die vermutlich auf der Titelseite der BILD oder eines Boulevardmagazins sehen. Die Facetten des Steins funkelten himmlisch, und wäre der Kaufpreis des Edelsteins nicht gewesen, hätte ich tatsächlich erwogen, mir ebenfalls so einen Ring anzufertigen.
    Andersherum würde dieser wunderbare Ring Hasi an Hansen binden – ich war mir nicht sicher, ob ich das wollen würde.
    Während ich die Schachtel wieder zuklappte, musste ich an das seltsame Gesicht der vorherigen Sekretärin denken. Wo war sie nur geblieben? Schließlich wurde meine Neugierde zu groß, und ich rang mich durch zu fragen.
    »Frau Sauerberg arbeitet seit einer Woche nicht mehr hier«, war die Antwort der Rothaarigen. »Soweit ich weiß, hat sie gekündigt.«
    Ich konnte nicht anders, als sie erstaunt anzustarren.
    Hatte Hansen die Sekretärin zu der Kündigung gedrängt, oder hatte sie nicht ertragen können, dass ihr geliebter Chef eine andere heiratete?
    Eine Antwort würde ich wahrscheinlich nie bekommen.
    Bevor mich die neue Sekretärin fragen konnte, ob ich mit ihrer Vorgängerin bekannt war, erwachte die Gegensprechanlage zum Leben.
    »Frau Kucziewski kann jetzt reinkommen.«
    Die Rothaarige lächelte mich breit an. »Sie haben es vernommen. Herr Hansen gehört Ihnen.«
    Ich verkniff mir die Bemerkung, dass ich ihn nicht mal geschenkt haben wollte, und machte mich auf den Weg.
    Als ich eintrat, saß zu meiner großen Überraschung Frau Gutmann vor dem Schreibtisch. Offenbar war das Telefonat für sie nicht tabu gewesen.
    Ich lächelte ihr zu, erntete aber nur eine sauertöpfische Miene. Auch Hansen sah nicht so aus, als wollte er Luftsprünge machen. Hatte es etwa Ärger wegen der Sekretärinnenaffäre gegeben?
    Wenn ja, dann hatte ich das passende Heilmittel parat!
    Immerhin rang sich der Unternehmer ein Lächeln ab, als er mich begrüßte.
    »Frau Kucziewski, Sie überraschen mich wirklich. Ich habe erst in ein paar Tagen mit Ihnen gerechnet.«
    So, wie seine Braut mich bei diesen Worten ansah, hatte sie noch mit was ganz anderem gerechnet. Aber alle Beteuerungen, dass ich nicht auf alte Säcke wie ihren Liebsten stand, hätten wohl nichts genutzt.
    Der Gedanke, dass sie sich jetzt dauerhaft in seinem Büro eingemietet hatte, belustigte mich allerdings ein wenig. Armer Hansen!
    »Ja, mich hat die Arbeitswut dermaßen gepackt, dass ich die Ringe schon früher fertigstellen konnte. Da wollte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen, wo Sie sich sicher schon auf den besonderen Tag freuen.«
    Und wie die beiden sich freuten!
    Ehe sie dazu gezwungen waren, irgendein halbherziges Statement abzugeben, zückte ich die Schachtel, öffnete sie und reichte sie, wie es sich gehörte, der Dame zuerst.
    Frau Gutmann bedachte mich mit einem recht schnippischen Blick, der ihr allerdings verging, als sie die Ringe betrachtete. Ihr grellpink geschminkter Mund klappte dermaßen auf, dass ich ihr am liebsten geraten hätte, ihn wieder zuzumachen, bevor ihre Milchzähne schlecht wurden oder eine Fliege reinflog.
    Selbstverständlich war ich taktvoll genug, das nur zu denken.
    »Oh, die sind ja wunderschön!«, rief sie aus, und zum ersten Mal starrte sie mich nicht an, als hätte ich mich von ihrem Verlobten in den Hintern ficken lassen. »Wie viele Stunden haben Sie denn daran gearbeitet?«
    »Sagen wir es mal so, mein Freund hat sich nicht über mangelnde Fürsorge beklagen müssen, aber in den vergangenen Wochen habe ich schon beinahe täglich acht Stunden daran gesessen.«
    Mir entging nicht, dass bei der Erwähnung des Wortes Freund sogleich ihre zurechtgezupften Augenbrauen hochschnellten.
    »Sie haben einen Freund?«, forschte sie nach.
    Ich konnte mir nur schwerlich ein Grinsen verkneifen. »Ja, er arbeitet in einer Bank.« Obendrein ist er zwanzig Jahre jünger als deiner und wesentlich attraktiver. »Wir sind seit gut drei Wochen zusammen, es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis wir heiraten

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