Sündige Spiele
das Wasser reichen?«
»Wenn du das sagst.«
Tu nicht so gleichgültig, hätte ich ihm am liebsten entgegengeschleudert. Du weißt genau, dass ich nicht mehr ohne dich kann. Dildos und Liebeskugeln waren nur ein Ersatz – kein furchtbar schlechter, aber nichts ging über das Original.
»Also, ich rufe an, weil ich eine hervorragende Nachricht habe. Ich bin gerade auf dem Weg zum Flughafen und werde vermutlich heute Abend noch zurück sein – es sei denn, der Flug nach Hamburg wird gestrichen. Wie klingt das in deinen Ohren?«
»Wie Musik!«, gab ich unverwandt zu. »Soll ich dich abholen kommen?«
»Nein, nicht nötig. Aber du könntest mich heute besuchen. Wird Zeit, dass du auch mal meine Junggesellenbude von innen siehst.«
Tatsächlich war ich bisher noch nicht bei ihm gewesen – obwohl es mich brennend interessierte, wie er wohnte.
»Einverstanden? Soll ich uns eine Pizza mitbringen?«
»Zweifelst du etwa an meinen Kochkünsten?«
»Nein, aber ich glaube, wir könnten die Zeit anders nutzen. Da ist ja noch die Überraschung, die ich für dich aufgehoben habe.« Und die mich nur dann nicht in den Wahnsinn trieb, wenn ich wie jetzt vollkommen reglos dasaß und es auch vermied, die Arme zu bewegen.
»Das habe ich nicht vergessen. Ich bin schon sehr gespannt darauf – ah, da kommt meine S-Bahn. Also, wir sehen uns nachher!«
Während hinter ihm das Geräusch eines einfahrenden Zuges ertönte, rief ich ihm noch schnell einen Abschiedsgruß zu, dann legte er auf.
Ich atmete tief durch und presste das Handy an meine Brust. Alex würde heute schon zurückkehren! Dann konnte ich ihm all die kleinen Spielzeuge vorführen!
In meiner Freude darüber vergaß ich das Bewegungsverbot und riss aufjubelnd die Hände nach oben. Das reichte den Liebeskugeln aus, um meine glühende Möse zur Explosion zu bringen.
Während aus meinem Jubel ein Stöhnen wurde, warf ich den Kopf nach hinten und gab mich dem wilden Zucken meiner Schamlippen hin. Erst das Klopfen an meiner Scheibe schreckte mich aus dem Rausch.
»Alles in Ordnung mit Ihnen?«
Erschrocken riss ich die Augen auf und sah eine Frau neben meinem Wagen stehen. Offenbar war sie gerade auf dem Weg zu ihrem eigenen Wagen und hatte meine seltsamen Verrenkungen beobachtet.
»Ja, alles in Ordnung«, rief ich ihr zu und reckte den Daumen nach oben, worauf sie mit verwundertem Blick von dannen zog.
23. Kapitel
K unde zufrieden und Lover wieder im Land – was wollte ich mehr? Zum ersten Mal seit einigen Wochen grinste ich mich selbst zufrieden im Spiegel an, während ich meine Locken ordnete. Alex hatte sich inzwischen aus Fuhlsbüttel gemeldet und Bescheid gegeben, dass seine Maschine heil gelandet war.
Jetzt musste er nur noch seine Bahn oder ein Taxi erwischen, das ihn nach Hause brachte.
Ich hatte inzwischen eine kleine Auswahl meiner Kollektion in meine Tasche gesteckt und war nun gespannt, wie Alex darauf reagieren würde. Er hatte die guten Stücke ja bisher nur auf Papier gesehen!
Als ich mit meiner Frisur zufrieden war, schnappte ich die Tasche und verließ das Haus. Ein Lieferwagen rollte die Straße hinauf und verlangsamte vor meinem Haus das Tempo, was mich annehmen ließ, dass er etwas für mich abgeben wollte. Dann fuhr er unvermittelt doch weiter – wahrscheinlich hatte ihn sein Klemmbrett mit den Lieferadressen genarrt. Ich maß dem Ereignis weiter keine Bedeutung zu und stieg gutgelaunt in den Wagen.
Zwanzig Minuten und mindestens hundert Verwünschungen gegenüber anderen Autofahrern später erreichte ich das Haus von Alex.
Licht brannte hinter einigen Fenstern, und ich versuchte zu erraten, welche von denen wohl zu seiner Wohnung gehörten. In der Hoffnung, ihn am Fenster stehen zu sehen, blickte ich nach oben, doch ich konnte niemanden ausmachen. Also stieg ich aus, schloss den Wagen ab und trat vor die Tür. Neben Alex wohnten hier offenbar noch zwei andere Parteien. Ich war mir nicht sicher, ob die es begrüßen würden, wenn wir beim Sex Lärm machten.
Vielleicht waren es aber auch besorgte ältere Damen, die sich freuten, wenn ihr »Junge« wieder einmal eine Frau im Haus hatte.
Kurz nachdem ich den Klingelknopf gedrückt hatte, öffnete sich die Tür. Allerdings nicht, weil sie jemand per Automatik entriegelt hatte. Ein Lichtschein fiel mir entgegen und offenbarte mir Alex’ breites Lächeln.
»Schön, dich wiederzusehen«, sagte er und schlang mir seine langen Arme um die Schultern. »Ich habe dich so furchtbar
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