Sündige Versuchung (German Edition)
Marissa achtete nicht auf das Kribbeln, das Davids Streicheln in ihr auslöste. „Autumn ist zu klein. Ich will sie auf jeden Fall wieder mit hierher bringen.“ Sie verschwieg lieber, dass sie auch vermeiden wollte, eine Nacht ganz allein mit David zu verbringen.
Er lächelte. „Offenbar habe ich mir die beste Nanny von ganz Texas ausgesucht. Wenn du sie nachts bei dir haben möchtest, dann ist das in Ordnung.“ Wieder lächelte er.
„Danke. Ja, das möchte ich auf jeden Fall.“
„Ich versichere dir, dass sie in guten Händen ist.“
Marissa stand auf und hielt das schwarze Kleid an sich. „Es ist schön“, sagte sie leise. „Du hättest das nicht tun sollen.“
„Ich wollte es aber.“
„Da bin ich sicher.“ Lachend zuckte sie mit den Schultern. „Ich habe ja meine anderen Geschenke noch gar nicht aufgemacht.“
Sie ging zurück zum Sofa und öffnete eine weitere Schachtel. Es waren schwarze Pumps. Fragend blickte sie David an. „Woher kennst du meine Größe?“
„Ist es denn die richtige?“
Marissa untersuchte den Schuh. „Ja.“
„Ich habe eben viele Talente.“
„Verstehe.“ Prüfend blickte sie ihn an und fragte sich, wann er einen Blick in ihren Schrank geworfen hatte. „Tja, sie sind perfekt. Und was ist das hier?“ Sie öffnete eine kleine schwarze Box mit pinkfarbener Schleife.
Darin lag ein glänzendes Goldarmband. „Wie schön, David! Das hättest du wirklich nicht kaufen sollen.“
„Ich wollte es.“ Er nahm ihr das Armband ab. „Streck mal deinen Arm aus.“ Er befestigte das Armband an ihrem Handgelenk. Es funkelte im Feuerschein, als Marissa die Hand hin- und herdrehte.
„Es ist fantastisch.“ Sie blickte ihm in die Augen. „Vielen, vielen Dank für alles.“ Sie beschloss, nicht weiter darauf zu beharren, dass sie die Geschenke nicht annehmen konnte.
„Trag das alles am Samstagabend. Dafür habe ich es ja schließlich gekauft.“
„Wenn das Teil deiner Verführung ist, muss ich dir leider mitteilen, dass …“
Er legte eine Hand auf ihren Mund. „Trag die Sachen einfach und sieh umwerfend aus. Mehr nicht. Alles Weitere ergibt sich dann ganz von allein.“
Marissa wusste nicht, ob sie ärgerlich oder froh sein sollte. Seine Worte hallten in ihrem Kopf wider, und sie wusste, dass sie diesen Moment niemals vergessen würde. „Diese Geschenke sind hinreißend“, stellte sie fest und blickte auf das Armband. „Auch wenn deine Motive nicht so edel sind.“
„Möchtest du denn, dass ich kein bisschen mit dir flirte, wenn wir miteinander ausgehen?“
„Das wäre mal was Neues.“
„Ich will versuchen, mich zu benehmen.“
Sie strich sich das Haar nach hinten und schlug die Beine übereinander. „Nochmals danke. Das war wirklich eine gelungene Überraschung.“
Das Telefon klingelte, und David ging schnell hin. Er redete leise, und Marissa dachte immer wieder an den bevorstehenden Samstag und die Geschenke.
Als er auflegte und sich wieder zu ihr setzte, wirkte er sehr ernst. „Das war Clint Andover. Ein Mann hat heute Abend versucht, sich ins Zimmer von Autumns Mutter zu schleichen.“
6. KAPITEL
„Um ihr etwas anzutun?“ Marissa war von Davids Neuigkeiten schockiert.
„Wahrscheinlich. Wieso sollte er es sonst heimlich tun?“
„Ist er entkommen?“
„Leider. Clint musste sich erst um Autumns Mutter kümmern, und der Eindringling ist gleich geflüchtet.“ David fuhr sich durchs Haar.
„Wie entsetzlich!“
„Jemand ist hinter ihr her, und jetzt weiß er, dass sie in Royal ist.“
„Weiß die Polizei davon?“
„Ja, die Beamten sind im Moment im Krankenhaus.“ David rückte näher zu Marissa. „Ich muss morgen in die Stadt, um mich mit meinen Freunden zu treffen.“
„David, ich möchte diese Frau mit Autumn besuchen.“
„Die Mutter liegt im Koma. Sie würde gar nicht mitbekommen, wenn ihr Baby im Raum ist.“
„Sie ist vielleicht bewusstlos, aber irgendwie merkt sie möglicherweise doch, dass Autumn bei ihr ist. Könntest du wenigstens mal fragen, ob das geht?“
„Tara Roberts, die Krankenschwester, kümmert sich aufopfernd um sie. Ich werde sie fragen“, beschloss David.
„Ich kenne Tara. Ich bin froh, dass sie Autumns Mutter betreut. Kannst du herausfinden, wann sie Dienst hat?“
„Autumns Mutter liegt auf der Intensivstation. Dort kann sie keinen Besuch empfangen.“
„Aber Familienangehörige dürfen immer kurz rein.“ Marissa war zuversichtlich. „Autumn ist eine Familienangehörige. Viel mehr als
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