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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Cullinworth, und auch an sonst niemandem. Und mir missfällt Ihre Andeutung, ich wäre hinter dem Titel und dem Geld Seiner Lordschaft her.«
    Eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen hob sich, doch der harte Ausdruck in seinen Augen veränderte sich nicht. »Dann bitte ich um Entschuldigung. Doch irgendwie hatte ich den Eindruck, dass Sie nicht annähernd so beleidigt auf einen Annäherungsversuch Seiner Lordschaft reagieren würden wie auf meinen Vorschlag.«
    Verflixt und zugenäht! »Das sind doch zwei völlig verschiedene Dinge, und das wissen Sie auch!«
    Sein schöner Mund verzog sich. »Nein, natürlich nicht. Bitte verzeihen Sie mir, Lady Beckford.« Mit einer steifen Verbeugung wandte er sich ab und ging durch den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Offensichtlich war er noch immer verärgert über ihr letztes Zusammentreffen, und nun war es Winnie ebenfalls. Dieser unmögliche Kerl! Hatte er tatsächlich erwartet, dass sie sich auf so eine ungehörige Alliance einlassen würde? Je länger sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie.
    Wie gewöhnlich war er nicht in Begleitung seiner Frau erschienen, nicht einmal an einem Abend wie diesem. Sie fragte sich, wie die arme Frau mit einer solchen Behandlung zurechtkam.
    Sie sah, dass Nat zu einer Gruppe Menschen getreten war, die sich um einen Tisch im hinteren Teil des Salons versammelt hatten, und mit der hübschen, dunkelhaarigen Tochter von Lord Briarwood scherzte. Es war unmöglich, sich diesen kalten, leidenschaftslosen Mann neben dem Jüngling vorzustellen, von dem sie einst geglaubt hatte, ihn zu lieben.
    Dennoch hatte er etwas an sich, das sie völlig aus der Fassung brachte. Etwas, das ihr Herz wie verrückt zum Pochen brachte, wann immer er sich in ihrer Nähe aufhielt. Sie hasste sich selbst dafür, doch es schien, als könnte sie nichts dagegen unternehmen.
    Den restlichen Abend über versuchte sie, ihn zu ignorieren, doch von Zeit zu Zeit ertappte sie sich dabei, wie ihre Augen in seine Richtung schweiften oder sie auf den vollen Bariton seiner Stimme horchte, wenn er mit einer der anderen Frauen scherzte.
    Jedes Mal fühlte sie einen Stich der Eifersucht in sich. Als das Weihnachtsscheit schließlich entzündet wurde und die Kinder der Sinclairs zu Bett gebracht wurden, sah sie, wie er sich kurz vom Herzog und der Herzogin von Carlyle verabschiedete und zur Tür hinausging.
    Ruhelos ging Winnie durch den Raum, der ohne ihn merkwürdig verlassen wirkte, und trat auf die Terrasse, um verzweifelt ein paar Atemzüge in der kalten Dezembernacht zu tun. Sie rieb sich die Arme gegen die Kälte, obwohl sie gleichzeitig dankbar dafür war, da ihr Körper sich noch immer heiß und gereizt von der Begegnung mit ihm anfühlte. Er war ein Rüpel, ein gewissenloser Kerl ohne jegliche Prinzipien, der sich um nichts als seine egoistischen Interessen sorgte.
    Doch, lieber Gott, sie wollte ihn so sehr. Sie hatte sich nie als eine besonders leidenschaftliche Frau empfunden. Richard war ein freundlicher, zuvorkommender Ehemann gewesen, der im Dunkeln zu ihr gekommen war, seine Bedürfnisse befriedigt hatte, und sie nie wieder im Bett aufgesucht hatte, nachdem bekannt geworden war, dass sie keine Kinder bekommen konnte.
    Sie hatte nie an Richard in der Weise gedacht, wie sie es bei Nat tat - wie sie im Augenblick an ihn dachte -, mit heißer, süßer Sehnsucht, die ihr Blut in Wallung versetzte. Sie war genauso hinterhältig und voller Sünde wie er.
    Winnie schauderte. Sie war vielleicht wütend auf Nathaniel Whitley, doch in Wahrheit war sie noch viel wütender auf sich selbst.

16
    Die Weihnachtstage gingen vorüber. Glückliche Tage voller Wärme und Fröhlichkeit, so wie Kathryn sie als Kind erlebt hatte. Kathryn schenkte Tante Winnie einen hübschen Kaschmirschal und Lucien eine elegante Schnupftabakdose aus Silber, in deren Deckel seine Initialen eingraviert waren. Lucien überraschte sie mit einer herrlichen Halskette aus Smaragden und Diamanten, die ihr fast den Atem raubte.
    »Oh, Lucien, das kann ich doch nicht annehmen - es ist viel zu wertvoll. In weniger als einem Jahr werde ich nicht mehr hier sein und -«
    »Aber jetzt ist jetzt. Ich schenke dir diese Halskette als Freund, und ich möchte, dass du sie behältst.« Doch der Blick, mit dem er sie ansah, war alles andere als der eines Freundes. Seine Augen waren dunkel und heiß.
    Sie ertappte sich dabei, dass sie ihre Lippen anfeuchtete und ihre Finger in ihre Handflächen grub, um sich

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