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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mallory
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eine Hand an ihre Schläfe. »Alle müssen glauben, ich würde nicht nur seine Bibliothek katalogisieren, sondern auch etwas anderes mit ihm machen.« Was ja kein Irrtum wäre angesichts der gestrigen Ereignisse.
    »Wer wird das glauben?«
    Miranda strich vorwitzige Haarsträhnen, die ihre Wangen mädchenhaft umrahmten, hinter die Ohren. »Sein Personal. Und jeder, der erfährt, dass ich ihn in die Vauxhall Gardens begleitet habe.«
    »Meinst du die Aristokraten, die dich auf der Straße nicht mehr grüßen werden?«, fragte Georgette spöttisch. »Oder die Matronen, die dein grandioses Debüt verhindern?«
    »Natürlich nicht«, fauchte Miranda, erbost über den Sarkasmus.
    »Ach, du meinst die Leute, die wissen, dass du eine russische Prinzessin bist?«
    »Hör auf!«
    »Diese Neuigkeit – eine skandalöse ausländische Prinzessin in unserer Mitte – übertrumpft sogar das Gemunkel über Lady Werstons Verehrer und das angekündigte Duell.« Triumphierend zeigte Georgette auf die Klatschkolumne. »Da, eine winzige Fußnote über einen Mann, der jemanden niederschlug. Kaum ein Wort. Umso ausführlicher werden deine Eskapaden geschildert. Glaub mir, wenn die Reporter wüssten, wer du bist, würde es hier stehen.«
    »Nun, das …« Miranda verstummte. Das war immerhin eine bemerkenswerte Information. Unbehaglich griff sie nach der Zeitung. »Lass mich sehen!«
    Mr. E. wurde bewusstlos in Lady W.s Loge gefunden, las sie. Doch das ist unwichtig. Viel interessanter fanden wir, liebe Leserinnen und Leser, was ihr Sohn …«
    Die Augen verengt, starrte sie die Zeilen an. »Das hat er absichtlich getan.«
    »Was? Wer?«
    »Der Viscount hat mich benutzt, um die Reporter von den Neuigkeiten über seine Mutter abzulenken.«
    Bis Georgette die Zusammenhänge verstand, dauerte es nur ein paar Sekunden. »Dann benutz ihn deinerseits, so wie ich es vorhin erklärt habe, und dann erzähl mir alles.«
    Aggressiv trommelten Mirandas Finger auf die Zeitung. »Sein Vergnügen hatte er bereits.«
    »Also haben die Journalisten nichts erfunden? Die Büsche. Die Beine in der Luft?« Eifrig beugte ihre Freundin sich über den Tisch. »Wie war’s? Hat er dich wahnsinnig vor Verlangen gemacht? Hast du empfunden, wovon die Leute dauernd reden? Erzähl es mir!«
    Miranda ignorierte die Aufforderung. »Wahrscheinlich ist es besser so.«
    »Besser? Inwiefern? Quäl mich doch nicht!« Entnervt berührte Georgette ihre Stirn.
    »Weil … So reizvoll und verführerisch der Viscount sein mag, was gestern geschah, war erschreckend.«
    »Klar, er ist schließlich ein gefährlicher Mann.«
    »Mit voller Absicht lockte er mich in seine Bibliothek, nachdem er vorher mit meinem Onkel darüber gesprochen hatte. Dahinter muss ein niederträchtiger Plan stecken.«
    Verblüfft hob Georgette die Brauen. »Was meinst du?«
    »Das alles ist …«, Miranda presste die Lippen zusammen, »irgendwie unheimlich«, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu. »Warum gerade ich?«
    »Warum nicht du, Darling?«, fragte ihre Freundin sanft.
    »Und jetzt? Was führt er im Schilde?«
    Georgette seufzte. »Offenbar bist du gerade in einer sonderbaren Stimmung, und deshalb will ich nicht mit dir diskutieren. Stattdessen möchte ich dich nach wie vor ermorden, weil du dir alles aus der Nase ziehen lässt. Wirklich, es ist verdammt gemein von dir, deine beste Freundin so hinzuhalten.«
    Krampfhaft schluckte Miranda und wusste nichts zu sagen.
    Georgettes Ärger wich echter Besorgnis. »Lass gut sein, ich verzeih dir, Liebes. Nur noch dieses eine Mal.«
    Unter leicht verschleierten Augen lächelte Miranda.
    »Was immer passiert sein mag«, fuhr Georgette leise fort. »Versteck dich nicht, obwohl du’s willst. Das sehe ich dir an. Katalogisiere seine Bücher. Geh weg, wenn du dich unbehaglich fühlst – und wenn nicht, besuch ihn in seinem Schlafzimmer. Keinesfalls darfst du von schurkischen Intrigen und rettenden Rittern auf weißen Rössern träumen, während du einen wunderbaren Mann aus deiner Reichweite entschwinden lässt.«
    »In meiner Reichweite ist er nicht.«
    »Dann hol ihn in deine Nähe, nutz die Verführungsgeheimnisse, die du ständig anpreist!«
    »Ich will ihn ja gar nicht in meiner Nähe haben«, jammerte Miranda, »er strapaziert meine Nerven viel zu sehr.«
    »Natürlich«, bestätigte ihre Freundin und verdrehte die Augen, um übertriebene Geduld zu bekunden, »weil er ein richtiger Mann ist und keiner dieser verweichlichten Schriftsteller, die dir

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