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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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ihr Haar gelöst. Er wünschte sich, mit seinen Fingern durch die schweren rotblonden Locken zu gleiten und Marissa zu sehen, wie sie noch kein anderer Mann gesehen hatte. Er würde sie in einen der Ställe bringen, sie auf weiches Stroh legen und ihr zeigen, dass sie ihn nicht abweisen konnte.
    Er könnte ihr überwältigende Wonnen bereiten, dessen war er sich gewiss. Eine Frau wie Marissa blühte unter der Anleitung eines erfahrenen Mannes auf. Nur war Lust keine verlässliche Basis für eine Zukunft. Zweisamkeit, die allein auf Lust gründete, überdauerte kein Jahr, geschweige denn ein Leben.
    Andererseits war ihm klarer denn je, dass er alles von Marissa wollte, nicht bloß ihre Sinnlichkeit.
    Anstatt sie also in seine Arme zu heben, schob er sie ein Stückchen von sich weg. »Wir bringen dies hier lieber hinter uns und gehen zurück, bevor man uns vermisst.«
    »Ja«, sagte sie mit einer Stimme, die kaum das Rascheln der Bäume im Wind zu übertönen vermochte.
    Dann wandte sie sich ab und ging weiter, ohne erneut seine Hand zu ergreifen.
    »Marissa!«, zischte Peter White, als sie sich den Stallungen näherte. »Sind Sie es?«
    »Miss York«, erwiderte sie spitz.
    »Ja, natürlich. Verzeihen Sie.«
    »Worüber möchten Sie mit mir sprechen, Mr White?«
    »Ich habe das Gefühl, dass unsere letzte Begegnung einen unglücklichen Ausgang nahm, und das möchte ich unbedingt korrigieren, Miss York. Ich weiß, dass Sie Gefühle für mich hegen, andernfalls hätten Sie nicht … Wer, in aller Welt, ist das?« Peter White wich verängstigt zurück.
    Jude lächelte.
    »Das ist Mr Bertrand«, antwortete Marissa in einem für Judes Geschmack ein bisschen zu herablassenden Ton.
    »Und was tut er hier?«
    »Er ist hier, um sicherzustellen, dass Sie mir keine Szene machen, Mr White.«
    »Ich würde Ihnen niemals Schaden zufügen wollen, Marissa. Das müssen Sie mir glauben!« Er warf sehr theatralisch die Hände in die Höhe, und Jude ging sofort in Habachtstellung. Er hatte sich im Hintergrund gehalten, um ihnen einen Anflug von Privatsphäre zu erlauben, war jedoch blitzschnell bei Marissa und drauf und dran, Peter White zu Boden zu schlagen, als dieser seine Hand in ihre Richtung ausstreckte.
    »Wie auch immer«, fuhr Marissa kühl fort. »Ich treffe mich nur mit Ihnen, um Ihnen in aller Deutlichkeit zu sagen, dass Sie mir nicht mehr schreiben dürfen.«
    »Ich kann nicht …«
    »Sie müssen. Sie wollten mich durch eine List zur Heirat nötigen, nachdem ich Ihren Antrag zwei Mal ablehnte. Ihre Absicht war, mir keine andere Wahl zu lassen, und das vergebe ich Ihnen niemals.«
    »Aber Sie sind entehrt!« Erstaunlicherweise klang er ernstlich besorgt um ihre Zukunft.
    »Falls Sie andeuten möchten, dass mich kein Mann mehr wollen wird, irren Sie. Mr Bertrand hielt um meine Hand an, und ich nahm seinen Antrag an.«
    »Das ist … das ist nicht möglich!« White sah entgeistert zu Jude. »Was für ein Mann gibt sich mit den Hinterlassenschaften eines anderen ab?«
    Jude hatte an der Stallwand gelehnt, richtete sich jetzt aber auf. »Wie bitte?«, knurrte er. Sein Blut begann zu kochen.
    »Ähm …« White wich abermals zurück, wobei er über ein Grasbüschel stolperte. »Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch, aber sie könnte mein Kind unter dem Herzen tragen!«
    Jude fühlte, dass Marissa ihn berührte. Sie hatte eine Hand auf seine Faust gelegt. »Meiner Meinung nach bedarf es der Gesinnung eines räudigen Straßenköters, sich eine Dame zu Willen zu machen und ihr selbiges hinterher zum Vorwurf zu machen. Sind Sie das, Sir? Ein Hund, den man besser auf seinen Platz verweist?«
    »Ich …«
    »Denn falls Sie glauben, ich würde Sie nicht grün und blau prügeln, sind Sie nicht bloß unmoralisch, sondern auch dumm.«
    Erst als Marissa seinen Arm mit beiden Händen umklammerte, wurde er gewahr, dass er zwei Schritte näher auf White zugegangen war. Nun war er beinahe in Schlagweite. Und seine Hände zitterten vor Zorn.
    »Mr White«, sagte Marissa ruhig. »Ich trage kein Kind von Ihnen, folglich hat sich die Angelegenheit erledigt.«
    Der Mann blickte nervös zwischen Jude und Marissa hin und her. »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Also betrachten Sie mich bitte als Fremde. Ich wünsche nicht, Sie wiederzusehen.«
    »Und«, ergänzte Jude, »ich verspreche Ihnen, sollten Sie ein schlechtes Wort über Miss York verlieren und ich davon erfahren, werde ich Sie umbringen. Haben Sie mich verstanden?«
    White schien zu spüren, dass er

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