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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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mütterlichem Stolz und schlug eine Ecke der Decke zur Seite, damit Aurelia das Kind besser sehen konnte. »Prinz Alexander, darf ich dir deine Patin vorstellen?«
    Plötzlich erinnerte Aurelia sich an Don Antonio, der sich allein im Salon aufhielt. »Liv, ich habe Besuch«, erklärte sie, »komm zu uns in den Salon.« Mit dem Baby auf dem Arm führte sie ihre Freundin ins Zimmer. »Verzeihen Sie, Don Antonio, dass ich Sie einfach stehen ließ. Eine meiner ältesten Freundinnen ist mit ihrem neugeborenen Sohn nach London zurückgekehrt. Livia, darf ich dir Don Antonio Vasquez vorstellen. Don Antonio, Prinzessin Prokov.«
    Don Antonio verneigte sich über der Hand der Prinzessin und wollte sich gerade verabschieden, als Cornelia in den Salon stürmte. »Ach, hier steckst du, Liv! Ich habe mir schon gedacht, dass ich dich hier finden kann. Oh, ich möchte ihn auch gern sehen!« Sie nahm Aurelia das Baby aus dem Arm. »Ist er nicht anbetungswürdig? Aber mit deiner Miniatur besitzt er nicht die geringste Ähnlichkeit, das muss ich leider sagen, Liv.«
    »Ja«, stimmte Livia lachend zu, »ich fürchte, ich bin keine große Künstlerin.«
    Don Antonio hüstelte. »Lady Falconer, ich muss mich verabschieden. Im Moment bin ich wohl überflüssig.«
    »Oh, ich bitte um Verzeihung. In all der Aufregung habe ich meine guten Manieren vergessen«, entschuldigte sich Aurelia. »Nell, ich glaube, du bist noch nicht mit Don Antonio Vasquez bekannt. Don Antonio, Lady Bonham.«
    Cornelia musterte den Spanier mit unverhohlener Neugierde. »Sind Sie neu in der Stadt, Sir?«
    »Ich bin erst seit ein paar Wochen hier, Ma'am.«
    »Seltsam, dass wir uns nicht früher begegnet sind. Wenn eine meiner Freundinnen eine neue Bekanntschaft macht, werde ich ihr gewöhnlich gleich vorgestellt.« Cornelia warf einen schnellen Blick auf die schweigende Aurelia.
    »Ich bin Lady Falconer auf der Soiree bei Lady Lessingham vorgestellt worden«, erläuterte Don Antonio gelassen. »Die Countess bietet uns spanischen Emigranten einen Ort, an dem wir uns versammeln und die Angelegenheiten unseres Landes besprechen können.«
    »Verstehe.« Wieder warf Cornelia einen Blick auf Aurelia. »Ellie, ich hatte keine Ahnung, dass du mit Lady Lessingham auf solch gutem Fuß stehst.«
    »Vor einigen Wochen haben wir bei Lady Buxton zusammen Karten gespielt«, meinte Aurelia beiläufig. »Wir waren Partnerinnen. Und du weißt doch, wie sehr ich mich für die spanische Kultur begeistern kann.«
    Das wusste Cornelia allerdings nicht, senkte aber zustimmend den Kopf und wandte sich an Don Antonio. »Ich muss Ihnen eine Einladung zu meinem Ball zukommen lassen, Don Antonio. Er wird schon nächsten Samstag stattfinden … sehr kurzfristig, fürchte ich, aber ich habe die Hoffnung, dass Sie mir trotzdem die Ehre erweisen werden.«
    »Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Lady Bonham.« Er schlug die Hacken zusammen, verbeugte sich und zog seine Visitenkarte aus der Tasche, die er Cornelia reichte, bevor er sich zu Aurelia drehte. »Aber nun darf ich Sie wirklich mit Ihren Freundinnen allein lassen, Lady Falconer. Über unseren kleinen Ausflug können wir uns gern ein andermal unterhalten.« Mit einer Verbeugung vor allen drei Ladys verließ er den Salon.
    »Ein ausgesprochen höflicher Gentleman«, bemerkte Cornelia und hielt das Baby immer noch in der Armbeuge, als sie sich setzte. »Ich frage mich nur, wie ich ihn in unseren Kreisen habe übersehen können.«
    Rasch musterte sie Aurelia, die nur die Schultern zuckte. »Greville kennt ihn von irgendwoher«, meinte sie wahrheitsgemäß.
    »Oh, verstehe.« Cornelia warf einen bedeutungsvollen Blick in Livias Richtung. »Du scheinst wunderbar mit ihm auszukommen.«
    Aurelia, der der vielsagende Blick nicht entgangen war, verzichtete auf einen Kommentar und schwieg auch zu Cornelias Bemerkung. Es war einfacher, als zu versuchen, ihren Freundinnen die schwierige Lage verständlich zu machen. Denn beide wussten, dass Greville, genau wie ihre eigenen Ehemänner, für das Kriegsministerium arbeitete. Und Aurelia konnte ihre eigene Rolle in dieser Welt nicht erklären, ohne gefährlich nahe an Geheimnisse zu rühren, die sie ohne ausdrückliche Erlaubnis besser nicht preisgab.
    »Ich sollte nach Kaffee läuten«, sagte sie stattdessen und griff nach der Klingel.
    »Für mich bitte nicht«, lehnte Cornelia ab, »es scheint, als würde ich mir neuerdings nicht mehr besonders viel daraus machen … oder der Kaffee sich nicht mehr

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