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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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jede Mission, und meines Wissens hat mich bis jetzt noch niemand entlarvt. Aber ich will Ihnen noch eins versprechen … bei meinem Leben und bei meiner Ehre: Ich werde Franny beschützen.«
    »Selbst dann, wenn mir etwas zustößt?«
    »Das wird nicht geschehen … aber trotzdem, selbst wenn Ihnen etwas zustößt, ob es mit unserem Auftrag zu tun hat oder nicht. Ich übernehme die Verantwortung für Frannys Wohlergehen.« Sein Lächeln wirkte düster. »Das bin ich Frederick schuldig.«
    Ohne großes Aufheben zog er seine Hand zurück, als die Tür geöffnet wurde und Mary mit dem Kind eintrat. »Fertig?«, fragte Mary und betrachtete die Teller. »Ich hoffe, Sie haben auch etwas in den Magen bekommen, meine Liebe. Mir ist klar, dass Master Greville Ihnen den letzten Bissen vom Teller gestohlen hätte, wenn Sie auch nur eine Sekunde unaufmerksam gewesen wären.«
    Kopfschüttelnd stapelte Mary die schmutzigen Teller auf das Tablett und drückte dem Mädchen auch ein wenig Geschirr in die Hand. »Als Nachtisch gibt es köstliche Äpfel. Wohlschmeckender Kuchen mit Winteräpfeln, die Tom in der Scheune gelagert hat, und ein Spritzer Sahne von unserer alten Bluebell … unserer besten Milchkuh«, fügte sie mit Blick auf Aurelia hinzu. »Wird Ihnen guttun.«
    »Ja, da bin ich mir sicher. Vielen Dank, Mary«, erwiderte Aurelia und fragte sich, wie groß der Apfelkuchen wohl sein würde. Aber sie musste sich keine Sorgen machen, denn Greville würde vertilgen, was sie selbst nicht mehr essen konnte. Merkwürdig, dass er kein Gramm Fett an sich zu haben schien; sein kräftiger Körper bestand praktisch nur aus Muskeln und langen Gliedmaßen. Und wie er wohl aussehen würde - mit nichts auf der Haut? Du lieber Himmel, was ist nur in mich gefahren?, schalt sie sich sofort, wie, um alles in der Welt, ist mir nur dieser absurde Gedanke in den Kopf gekommen?
    Greville schwieg, bis der Apfelkuchen und ein großer Krug mit gelblicher Sahne auf den Tisch gestellt wurde. »Haben Sie schon jemals eine Schusswaffe abgefeuert?«, fragte er schließlich und füllte die Weingläser.
    Aurelia servierte den Kuchen und ließ die Gabel auf die Platte sinken. »Ein Gewehr? Natürlich nicht … warum, um alles in der Welt, hätte ich das tun sollen?«
    Er zuckte die Schultern. »Sie sind auf dem Lande aufgewachsen. Es wäre nicht unmöglich, dass Sie schon einmal einen Fasan oder auf Stare geschossen haben.«
    »Ich bin nicht die Tochter eines Farmers«, entgegnete sie ein wenig spitz und reichte ihm seinen Kuchenteller. »Man hat mir auch nicht beigebracht, wie man Hühnern die Gurgel umdreht.«
    »Die Frage sollte nicht beleidigend klingen«, protestierte er sanft und kleckste sich Sahne auf den Kuchen, »ich kenne viele Frauen, die sehr geschickt mit Schusswaffen umgehen können.«
    »Kann sein. Bei Ihrer Arbeit«, gestand sie ein und erinnerte sich an Fredericks Brief. »Aber in der Gegend von New Forest lebt man nicht besonders kühn und verwegen. Allerdings kann ich segeln, und ich kann mich ausgezeichnet im Sattel halten. Falls das irgendwie nützlich sein könnte.«
    »Frederick ist auch ein guter Segler gewesen. Aber, sagen Sie, wie haben Frederick und Sie sich am liebsten die Zeit vertrieben?«
    »Schon als Kinder haben wir … Nell, Stephen, Frederick, Livia und ich … gelernt, wie man auf dem Keyhaven River segeln kann. Nachdem wir das Alter erreicht hatten, wo man sich die Haare hochsteckt, wurde verkündet, dass dieser Zeitvertreib sich ab sofort für Mädchen nicht mehr schickte. Höchst ungerecht, wie wir damals fanden.« Plötzlich wirkten ihre Augen verschwommen, und sie blinzelte heftig. Damals, in jenen endlos langen Sommern am Fluss, hatten sie sehr glückliche Zeiten verlebt.
    »Nun, ich bezweifle, dass Sie solche Fähigkeiten in unserem gegenwärtigen Auftrag nutzen können«, meinte Greville und nahm sich noch ein Stück Apfelkuchen.
    »Aber auf jeden Fall werde ich eine Schusswaffe abfeuern müssen?«
    »Ich hoffe nicht. Trotzdem werde ich Ihnen vorsichtshalber ein paar Unterrichtsstunden geben, solange wir hier sind.«
    Wieder einmal rann ihr ein Schauder der Aufregung über den Rücken. Sie trank einen Schluck Wein und schob den halb gegessenen Apfelkuchen von sich.
    »Ich bin sehr müde«, verkündete sie plötzlich und stand auf.
    »Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich denke, ich gehe besser zu Bett.«
    »Selbstverständlich. Schließlich war es ein langer Tag.« Höflich erhob er sich und eilte zur

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