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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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stets modisch zu kleiden und eine tadellose Erscheinung abzugeben – und er war Williams Wettpartner. Eine Idee begann in Cassandras Kopf Gestalt anzunehmen. Vielleicht würde dieser Abend doch kein Desaster werden, und womöglich gelang es ihr am Ende sogar, ein wenig Spaß zu haben. Rasch biss sie sich auf die Lippe, um sich daran zu hindern, triumphierend zu lächeln. Sie würde es William verflixt schwer machen, seine Wette zu gewinnen und sie zu verführen, wenn sie mit seinem Freund und Wettpartner flirtete.
    Es musste ihr nur gelingen, den Earl eifersüchtig zu machen und ihn so weit aus der Reserve zu locken, dass er seine Karten offen auf den Tisch legte. Und wenn er das tat, würde sie ihm kalt lächelnd verkünden, dass sie längst über die Wette Bescheid wusste, und ihn hoffentlich dazu bringen, sie auf Knien um Vergebung zu bitten – obwohl sie sich eingestehen musste, dass sie sich den stolzen Earl nicht in einer so demütigen Haltung vorstellen konnte. Gleichwohl – sie würde ihren Spaß haben! Sie schenkte Sir Charles ein strahlendes, überaus liebenswürdiges Lächeln. „Es wäre mir ein großes Vergnügen, Sir. Aber Sie wissen sicher, dass es als unschicklich gilt, zweimal mit demselben Partner zu tanzen.“
    „Nichts könnte mich weniger kümmern“, erwiderte Grisham gedehnt.
    Cassandra hob eine Braue. „Ich habe einen Ruf zu verteidigen.“
    Ein unverschämtes Grinsen erschien auf Sir Charles’ attraktivem Gesicht. Er ließ seinen Blick anzüglich über sie gleiten. „Mir würde nicht im Traum einfallen, Ihren Ruf zu schädigen. Darf ich meinen Namen auf Ihre Tanzkarte setzen?“
    „Sie sind ein entschlossener Mann, Sir Charles.“
    „Und Sie sind noch reizender, als ich Sie in Erinnerung habe, Miss Greenwood.“
    „Schmeichler. Aber Sie haben mich davon überzeugt, zwei Tänze für Sie zu reservieren“, hörte Cassandra sich sagen.
    Innerhalb einer halben Stunde war Cassandras Tanzkarte bis auf einen Tanz, den sie William für zehn Uhr reserviert hatte, ausgefüllt. Als der Abend jedoch voranschritt, begann sie sich zu fragen, ob er noch kommen würde, denn die strikten Regeln des Etablissements schrieben vor, ab elf Uhr niemandem mehr Eintritt zu gewähren. Unterdessen tanzten Emma und sie unter den wachsamen Augen Lady Monktons einen Tanz nach dem anderen, bis sie nicht mehr zu sagen wussten, wie oft sie übers Parkett gewirbelt waren.
    Cassandra ließ sich gerade zum zweiten Mal von Sir Charles über die Tanzfläche führen, als William erschien. Sie sah ihn durch die große Flügeltür treten und verspürte einen heftigen bittersüßen Schmerz angesichts dessen, was zwischen ihnen stand. Noch wusste er nicht, dass sie seinen Tanz längst an einen anderen Gentleman vergeben hatte und ihm heute Abend vor Augen führen würde, dass er es mit etlichen Rivalen aufnehmen musste – nicht zuletzt mit seinem Wettpartner Sir Charles.
    Wie all die anderen Gentlemen im Saal trug Lord Carlow den vorgeschriebenen schwarzen Frackrock zu schwarzen Kniebundhosen, eine weiße Weste und ein kunstvoll geknotetes Krawattentuch. Ganz in Schwarz wirkte er noch größer und stattlicher, als er es ohnehin schon war, und bot eine überaus eindrucksvolle Erscheinung, die die Aufmerksamkeit sämtlicher Gäste auf sich zog. Während er sich seinen Weg durch die Menge bahnte, war jedem Anwesenden im Saal klar, welche junge Dame den Earl heute Abend an diesen Ort gelockt hatte; und nur eine Frage beschäftigte alle – ob es stimmte, dass er und Miss Greenwood eine leidenschaftliche Affäre hatten.
    Die Musik verstummte, und William begab sich zu Lady Cowper, um sich bei der herrischen Patronesse für sein spätes Eintreffen zu entschuldigen. Wirklich leid tat es ihm jedoch nur darum, dass er Cassandra nicht hatte begleiten können. Bedauerlicherweise war gerade, als er losfahren wollte, eine Nachricht von Mr. Jardine eingetroffen, der seinen unverzüglichen Besuch ankündigte, weil es Neuigkeiten über den Heckenschützen zu berichten gab.
    Dass Cassandra nun mit Sir Charles tanzte, nahm William alles andere als gleichgültig zur Kenntnis. Ihm war nicht sonderlich wohl beim Anblick der beiden, zumal Cassandra ihren Tanzpartner in einer Weise anlächelte, dass dieser sich ermutigt fühlte, sie fester an sich zu ziehen, während er sie in eine schwungvolle Drehung führte. William runzelte die Stirn. Ihm schwante nichts Gutes.
    Hätte sie mit einem anderen Mann getanzt, wäre ihm nicht so beklommen zumute

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