Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
Vom Netzwerk:
schaffen.
    „Sie scheint sich vorgenommen zu haben, so viele Bewunderer um sich zu versammeln wie nur irgend möglich“, fuhr Sir Charles vergnügt fort. „Du hast also ernst zu nehmende Konkurrenz, wie du siehst, was im Übrigen auch nicht verwundert. Miss Greenwood ist eine außergewöhnliche junge Dame. Heute Abend wirkt sie ausgesprochen heiter, und im Gegensatz zu früher begegnet sie ihren Verehrern nicht abweisend, sondern umwerfend charmant. Obendrein weiß sie geistreiche Konversation zu machen und tanzt wie eine Göttin – und ich habe den Eindruck, dass sie dir aus dem Weg zu gehen versucht.“ Sir Charles gönnte sich eine Prise Schnupftabak, bevor er in einer arroganten Anwandlung eine Braue hob. „Allerdings wüsste ich nicht, weshalb sie ausgerechnet dich meiden sollte, außer natürlich, ich läge mit meiner Vermutung richtig, dass du es dir anders überlegt hast und dieses reizende Geschöpf am Ende doch zu verführen beabsichtigst.“
    „Kümmere dich um deine eigenen verdammten Angelegenheiten, Charles“, knurrte William gereizt.
    „Wenn ich nicht sicher wäre, dass du es auf Miss Greenwood abgesehen hast, würde ich in das Spiel einsteigen.“
    William glaubte sich verhört zu haben. „Sofern dir unsere Freundschaft etwas bedeutet, Charles, wirst du diese Bemerkung schleunigst vergessen und die Finger von ihr lassen.“
    Der Dandy bedachte ihn mit einem spöttischen Blick. „Du klingst allmählich wie einer dieser eifersüchtigen Verehrer, William. Sag bloß, deine Absichten dem Mädchen gegen über sind ehrenwerter Natur. Gott behüte! Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie der ton es aufnehmen würde, wenn der berühmte Earl of Carlow, ein Wüstling par excellence, die Tochter eines mittellosen Mannes heiratet, der einer Profes sion nachging.“
    William gab Cassandra eine halbe Stunde, um sich auf der Tanzfläche zu vergnügen, bevor er zu Lady Monkton ging und ihr erklärte, dass es an der Zeit sei, zum Grosvenor Square aufzubrechen. Er war freundlich und zuvorkommend jedem gegenüber, mit dem er sprach, und Cassandra fragte sich verwundert, ob es ihm tatsächlich nichts ausmachte, dass er nicht einen Tanz mit ihr getanzt hatte und von ihr für den Rest ihres Aufenthaltes bei Almack’s vollständig ignoriert worden war.

10. KAPITEL

    Lord Carlow eskortierte die kleine Gesellschaft in sein festlich beleuchtetes Stadthaus. Es mochten ungefähr dreißig Gäste sein, die sich in kleinen Gruppen in dem geräumigen weiß und golden dekorierten Salon zusammengefunden hatten, um Karten zu spielen oder zu plaudern, während sich noch etliche Gentlemen nebenan im Billardzimmer vergnügten. Lady Monkton blieb stehen, um eine alte Bekannte zu begrüßen, während William keine Zeit verlor, Cassandra und Emma mit seiner Großmutter bekannt zu machen.
    Die Dowager Countess of Carlow saß an einem kleinen Tisch und spielte Bridge. Sie war eine beeindruckende ältere Dame mit aristokratischen Zügen und einer majestätischen Haltung. Als sie ihren Enkel erblickte, legte sie ihr Blatt ab. Ein Strahlen ging über ihr Gesicht.
    „Ah, mein Lieber, ich bin beglückt, dass ihr trotz der vorangeschrittenen Stunde noch gekommen seid.“
    William verneigte sich und hauchte ihr einen Kuss auf die hingehaltene Wange. „Ich bitte um Verzeihung, dass wir dich warten ließen, Großmutter. Die Damen haben sich köstlich amüsiert, daher war es schwierig, sie zum Gehen zu bewegen.“
    „Es freut mich, dass es dir am Ende gelungen ist. Ich bin sehr neugierig auf die beiden jungen Mädchen, die meine Enkelsöhne so ungemein beeindruckt haben.“
    Ohne die unbehagliche Miene der älteren der Greenwood-Schwestern zu bemerken – oder den indignierten Blick, den sie William zuwarf –, wartete die Dowager Countess, bis die Mädchen ihren tadellosen Knicks gemacht hatten. Dann nahm Edward Emmas Hand, um sie stolz seiner Großmutter vorzustellen.
    Die Countess hob ihre Lorgnette an die Augen und musterte Emma von Kopf bis Fuß. Sie nickte zufrieden. „Ja, du hast gut gewählt, Edward. Ich muss dir zu deinem exzellenten Geschmack gratulieren.“
    „Sie sind zu gütig“, sagte Emma glücklich.
    Aber die Freundschaft der Dowager Countess war so leicht nicht zu gewinnen. Sie setzte eine tadelnde Miene auf, als sie verkündete: „Ich habe Edward große Vorhaltungen gemacht, mein Mädchen, und ich verrate Ihnen auch, was ich ihm sagte. Mir sind Paare, die heimlich nach Gretna Green ausreißen, um sich dort zu

Weitere Kostenlose Bücher