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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Kreditkarten; abgesehen von der Tatsache, dass sie einmal im selben Kaufhaus eingekauft haben, wo beinahe jeder Stadtbewohner Besorgungen macht, haben sich ihre Wege nie gekreuzt. Sie haben einander nie gesehen.«
    »Aber durch irgend etwas haben sie die Aufmerksamkeit dieses Mannes erregt. Haben sie, sagen wir mal, ungefähr innerhalb eines Monats in diesem Kaufhaus eingekauft?«
    »Nicht, dass wir wüssten Aber es ist ziemlich schwierig, das festzustellen, denn die Vinicks zahlten sehr oft bar.« Dane war nicht einmal verärgert über Lowerys Frage, wie es ihm vielleicht bei anderen Cops ergangen wäre, weil er unterschwellig ausdrückte, dass die örtliche Polizeibehörde nachlässig gearbeitet haben könnte. Die gleichen Fragen würden immer und immer wieder gestellt werden, weil sie sich ständig von neuem die Akten vornehmen würden, bis es irgendwo >klick< machte und man das Tüpfelchen auf dem i erkannte.
    »Ich werde das nach Quantico melden«, sagte Lowery. »Zwei Morde innerhalb einer Woche ist kein gutes Zeichen. Wenn er so schnell hintereinander zur Tat schreitet, dann ist er außer Kontrolle geraten.«
    »Hoffentlich ist es auch für ihn unüblich, so rasch hintereinander auszurasten. Vielleicht hat Jackie Sheets ihm eine so gute Gelegenheit geboten, dass er nicht widerstehen konnte.«
    »Vielleicht. Aber wenn es ihm Spaß gemacht hat, wird er nicht lange warten, ehe er wiederum zuschlägt.«
    »Oh, es macht ihm Spaß«, sagte Dane bitter. »Er lässt sich Zeit, er spielt mit ihnen. Dieser Hundesohn liebt sein Handwerk.«

16
    Carroll Janes war verdrießlich, übrigens schon seit Freitag Abend Jacqueline Sheets hatte ihm nicht so viel Spaß gemacht, wie er erwartet hatte. Der überwältigende Machtrausch, mit dem er gerechnet hatte, war ausgeblieben. Sie hatte sich erbärmlich aufgeführt, gewinselt und war im Kreis herumgekrochen, anstatt die Jagd interessant zu machen. Und der Mord hatte auch kein besonderes Aufsehen in der Presse erregt, was ihn wirklich enttäuschte. Einen Teil seines Vergnügens - eigentlich das meiste Vergnügen - hatte ihm das Wissen verschafft, dass die Polizei verrückt werden würde bei zwei Morden, die einander so ähnlich waren - die so kurz hintereinander geschehen waren und ihnen absolut keinen Anhaltspunkt boten, von dem aus sie ermitteln konnten. Aber offensichtlich waren die Cops noch dümmer, als er angenommen hatte, und das schmälerte sein Vergnügen abermals. Wo blieb da die Herausforderung? Es war ja nicht so, dass sie ihn fassen sollten; aber er hatte mindestens damit gerechnet, dass sie aufmerksam werden würden.
    Er zerbrach sich den Kopf, warum es ihm nicht so viel Freude gemacht hatte. Vielleicht war das mit der Sheets zu kurz nach der letzten Sache gewesen. Er war gar nicht in der richtigen Erwartungshaltung gewesen, hatte die Beobachtungen nicht lang genug ausgedehnt; die Anspannung hätte wachsen müssen, bis sie schließlich den fiebrigen Höhepunkt erreichte, bis all seine Sinne beinahe schmerzlich vibrierten und sein gesamtes Streben nur noch auf ein Ziel gerichtet war.
    Er würde es natürlich noch einmal versuchen müssen, um die Probe zu machen. Es war ihm verhasst, sich selbst an eine Enttäuschung zu verschwenden, aber anders konnte er es nicht herausfinden. Wenn es beim nächsten Mal genauso langweilig wäre, dann müsste er mehr Zeit aufwenden; auf keinen Fall sollte ihn die auf der Hand liegende Einfachheit seiner Arbeit dazu veranlassen, zu hastig vorzugehen und sich so um das Vergnügen zu bringen.
    Jeden Tag bei der Arbeit lag er auf der Lauer und beobachtete alles argwöhnisch, damit ihm auch nicht die kleinste Beschwerde entging. Welcher unzufriedene Kunde würde als nächster bezahlen müssen? Immerhin befand er sich im Zugzwang, um einen richtigen Vergleich zu haben.
    Marlie fühlte sich ruhelos und nervös, sie litt unter einer inneren Anspannung, die nicht nachließ. Sie fand keine direkte Erklärung dafür, weil es so viele Dinge gab, die die Ursache sein konnten. Der Hauptgrund war natürlich die Furcht vor dem kommenden Wochenende. Sie konnte niemandem erklären, nicht einmal Dane, wie sie sich fühlte, nachdem sie die Gedanken des Mörders in diesen blutigen Augenblicken gespürt hatte. Sie fühlte sich nicht nur schmutzig, sie war für immer befleckt von dem Bösen, das er aussandte, als könne ihre Seele sich nie wieder von einer solchen Besudelung befreien. Mehr als alles andere wollte sie davonlaufen, so weit weg wie möglich,

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