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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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damit sie nicht miterleben musste, wenn er wieder tötete. Doch leider war ihr dies verwehrt, denn dann würde sie beschmutzt sein von ihrer Feigheit. Sie musste bleiben, musste es durchstehen, um der beiden Frauen willen, die bereits gestorben waren, um der anderen willen, von denen sie nichts wusste, des kleinen Dustys wegen... und wegen sich selbst.
    Außerdem war da ja auch noch Dane. Sie liebte ihn, aber ihn den ganzen Tag um sich zu haben, brachte sie noch immer aus der Fassung. So viele Jahre lang hatte sie allein gelebt, dass es sie manchmal erschreckte, wenn sie durch ihr Haus ging und irgendwo mit ihm zusammenstieß. Plötzlich hatte sie die doppelte Menge Wäsche zu waschen, dreimal so viel Essen zu kochen; ihre Zeiten mussten sie aufeinander abstimmen, denn schließlich gab es nur ein Bad, und auch in ihrem Bett war nicht sehr viel Platz. Bis jetzt hatte sie sich ihr Leben selber eingeteilt, doch auf einmal hatte sich alles verändert.
    Natürlich wusste er das. Seinen aufmerksamen Augen entging nichts, obwohl sie versuchte, ihre Unruhe vor ihm zu verbergen. Er überließ nicht die ganze Arbeit ihr allein, wie es vielleicht viele andere Männer gemacht hätten; er war daran gewöhnt, sich um seine Wäsche zu kümmern, und zögerte nicht, auch ihre Sachen in die Trommel zu werfen. Seine Küchenkünste beschränkten sich darauf, den Inhalt einiger Büchsen zu erhitzen und ein Sandwich zu belegen, also übernahm Marlie das Kochen, und er räumte dafür hinterher auf. Er gab sich große Mühe, es ihr leichtzumachen, doch gleichzeitig weigerte er sich, sich zurückzuziehen und ihr mehr Raum zu lassen. Da er sich für sie entschieden hatte, musste sie sich an ihn gewöhnen. Und sie tat es gern, sie liebte die Zeit mit ihm, ganz gleich, aus welchem Beweggrund er bei ihr war; trotzdem blieb seine Anwesenheit beunruhigend.
    Das Wochenende lag wie ein Alptraum vor ihr, sie konnte nicht entkommen. Würde der Killer noch einmal zuschlagen? Der Gedanke, dass wieder eine unschuldige Frau hingemetzelt werden könnte und sie selbst das Böse dieser Tat mit durchleiden müsste, war beinahe mehr, als sie ertrug. Sie wollte ihr Empfinden ausschalten; doch es war so, als würde sie von einem tollwütigen Hund verfolgt und versuchte, nicht darüber nachzudenken. Mit jedem Ticken der Uhr rückte das Wochenende näher, und sie konnte nichts dagegen tun. Also bereitete sie sich darauf vor, all das Böse noch einmal durchstehen zu müssen, weil sie die einzige Verbindung Danes zu dem Mörder war. Früher oder später würde er ihr einen Anhaltspunkt für seine Identität liefern. Das blieb abzuwarten, und sie musste dieses Grauen über sich ergehen lassen, ohne selbst den Verstand zu verlieren.
    Am Donnerstag war sie so angespannt, dass sie von dem chinesischen Essen, das Dane mitgebracht hatte, nichts herunterbrachte. Normalerweise liebte sie chinesisches Essen. Ihr Hals war wie zugeschnürt, und wenn sie schluckte, schien das Essen wie ein Kloß ihre Speiseröhre zu blockieren. Es hatte ihr gründlich den Appetit verschlagen, also ließ sie ihren Teller stehen.
    Dane war das keineswegs entgangen, auch wenn er sich mit beeindruckendem Eifer seinem Teller widmete. »Machst du dir Sorgen?« fragte er.
    »Wie soll ich mir keine Sorgen machen? Die letzten beiden Wochenenden waren nicht gerade eine Sommerfrische.«
    »Kannst du denn irgend etwas von ihm spüren?« Dane hatte diese Frage so ganz nebenbei gestellt, doch sein Interesse war deutlich.
    »Ich fühle mich nicht sehr wohl, aber das Gefühl geht von mir aus, nicht von ihm.« Sie rieb sich mit den Händen über die Arme. »Wie lange wird es dauern, bis das FBI ein Täterprofil von ihm erstellt hat?«
    »Das weiß ich nicht. Wir hatten bis jetzt erst zwei Fälle, also ist es nicht so einfach für sie. Aber es wird ihnen gelingen, zu anderen Fällen dieser Machart eine Parallele zu ziehen, und das könnte ihnen weiterhelfen.«
    »Glaubst du, er hat schon vorher Menschen umgebracht?« fragte sie gepresst und sah dabei aus dem Fenster. Sie konnte Bill sehen, der die Hecke am hinteren Ende seines Grundstücks schnitt. Ihre Nachbarn lebten ein so nettes, normales Leben, sie beneidete sie um diese Gleichförmigkeit und Sicherheit.
    »Das steht zu befürchten. Er ist viel zu gut, um. ein Anfänger zu sein. Wahrscheinlich treibt er sein Unwesen im ganzen Land und zieht weiter, wenn es ihm an einem Ort zu heiß wird.«
    »Also wohnt er erst seit kurzem hier?«
    »Das würde ich

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