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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hat eine Ahnung, wie er aussieht oder den geringsten Hinweis, der zu ihm führt.« Er drückte sie an sich. »Aber wir bemühen uns, eine Liste der Neukunden von der Elektrizitätsgesellschaft zu bekommen. Es ist zwar eine schwierige und langwierige Sache, aber wir können wenigstens etwas tun.«
    Marlie trug Shorts und ein T-Shirt, Dane ließ seine Hand anerkennend über ihre nackten Schenkel gleiten. »Und wie steht es mit dir? Ist irgend etwas Ungewöhnliches passiert in der Buchhaltung?«
    Marlie schnaufte verächtlich. »Was denkst du denn? Das Aufregendste heute war ein Wüterich, dem man eine Gebühr berechnet hatte für einen uneingelösten Scheck, wo er doch schon seit Jahren Kunde ist.«
    »Ich wette, das hat den ganzen Börsenapparat durcheinandergebracht.«
    »Beinah wäre ich ohnmächtig geworden von all dem Stress« Marlie seufzte und kletterte dann von seinem Schoß. »Ich sehe mal nach, was wir noch in der Küche vorrätig haben, wenn wir heute Abend etwas essen wollen.«
    »Soll ich uns etwas holen?« bot Dane an.
    »Nein, darauf habe ich keinen Appetit. Ich werde mir was einfallen lassen. Bleib sitzen und lies die Zeitung. Du siehst aus, als könntest du eine kleine Pause gebrauchen.«
    In diesem Punkt stimmte er ihr von Herzen zu und ging ins Schlafzimmer, um seine verschwitzten, verkrumpelten Sachen auszuziehen. Marlie durchstöberte den Kühlschrank und die Vorratskammer, dann entschied sie sich für eine Hähnchenpfanne. Sie war froh, dass Dane mit ihrem Vorschlag einverstanden gewesen war, denn sie brauchte noch ein wenig Zeit für sich. Er war so einfühlsam, sicher würde er bald merken, dass es noch etwas anderes gab als nur die augenblickliche Situation, die sie beunruhigte. Sie wollte nicht in seiner Nähe sein, ehe sie sich wieder gefangen hatte.
    Eigentlich hatte sie gar nicht zugehört, als der Chef der Buchhaltung heute mit dem aufgebrachten Kunden verhandelte, um ihn zu beruhigen; doch ganz hinterrücks war sie überwältigt worden von Frustration und Wut. Erschrocken hatte sie aufgeblickt. Sie hatte die Gefühle des Abteilungsleiters empfunden.
    Wie gebannt saß sie auf ihrem Stuhl und wehrte, voller Panik, den Ansturm der Emotionen ab. Zu ihrer Überraschung hörten sie genauso schnell wieder auf, wie sie begonnen hatten, obwohl die Auseinandersetzung weitergegangen war.
    Sie vermochte nicht zu unterscheiden, ob sie die Gefühle abblocken konnte oder ob ihre Fähigkeit, die Gedankengänge in anderen Menschen zu reflektieren, noch nicht wieder vollständig zurückgekehrt war. Doch ganz gleich, was sich dabei herausstellte, Dane würde es nicht gefallen.
    Sie wusste, dass er ihre Visionen ganz anders sah, weil sie für ihn eine Bedrohung seiner Privatsphäre bedeuteten. Wenn nun ihre Fähigkeit in voller Stärke zurückkehrte, dann wusste sie nicht, ob Dane damit fertig würde. Es hatte ihm nicht gefallen, als er das Ziel ihrer seherischen Fähigkeiten gewesen war, obwohl hier nicht ihre Prioritäten lagen. Wenn er wüsste, dass sie seine Gefühle lesen könnte, wann immer sie wollte... dann würde er sie wahrscheinlich verlassen, auch wenn sie ihm versprochen hatte, seine Privatsphäre zu achten. Sie musste sich dieser Möglichkeit stellen. Dane lag sehr viel an ihr, doch bezweifelte sie, dass seine Gefühle stark genug waren, um unter diesen Umständen auszuharren. Für sie war das nichts Neues; die Menschen hatten sich in ihrer Gegenwart schon immer unsicher gefühlt.
    Die Entscheidung, ihm nichts davon zu erzählen, war ihr leichtgefallen. Sie hatte keine Ahnung, was mit ihr geschah; sie wusste nicht, ob ihre Fähigkeiten tatsächlich oder nur ein Bruchteil davon zurückkehrte oder ob sie gar noch stärker würden. Sie hoffte, dass nicht das letztere einträte, denn wenn ihre Kräfte als Einfühler das Maß überstiegen, dann würde sie in einen unterirdischen Bunker ziehen müssen, um überhaupt Ruhe zu finden. Außerdem stand fest, dass Dane diesen Bunker nicht mit ihr teilen würde.
    Es kam ihr vor, als lebte sie mit ihm zusammen auf einem Vulkan. Die übliche Phase der Werbung hatte es zwischen ihnen gar nicht gegeben. Eine Krise hatte sie zusammengewürfelt, in der sie zuerst Gegner und dann plötzlich Liebende waren. Sie hatten nie über ihre Beziehung gesprochen. Dane war ohne Diskussion bei ihr eingezogen, und sie hatte keine Ahnung, was von ihm zu erwarten war.
    Hatten sie den Mörder erst mal gefasst, würde er dann einfach wieder seine Sachen packen, sich mit einem

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