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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ärgere mich, aber das hätte ich nicht an Ihnen auslassen dürfen. Es war nicht Ihre Schuld, und Sie haben alles getan, was möglich war, um mir zu helfen. Ich entschuldige mich, weil ich so ausfällig geworden bin.«
    Er war so erstaunt, dass es einen Augenblick dauerte, ehe er reagieren konnte. »Ach, das macht doch nichts. Unsere Kunden haben ein Recht auf beste Bedienung.« Das war die konventionelle Antwort, die tausendmal am Tag von Tausenden von gelangweilten Verkäufern ausgesprochen wurde; denn sie wussten, dass es sie den Job kosten würde, wenn sie ihre wirkliche Meinung äußerten. Mrs. Farley lächelte ihm abermals zu, dann ging sie.
    Janes starrte ihr nach, Wut stieg in ihm auf. Zornig knüllte er das Formular zusammen und warf es in den Papierkorb. Wie konnte sie es nur wagen, sich zu entschuldigen! Sie hatte alles verdorben mit ihrer albernen Entschuldigung. Die Bestrafung war es, worum es ihm ging. Er fühlte sich betrogen, als hätte man ihm den Hauptgewinn genommen, der sozusagen schon in seiner Reichweite baumelte. Die bekannte Vitalität wollte sich bereits wieder Bahn brechen, das Bedürfnis erwachte, seiner Macht freien Lauf zu gewähren. Jetzt blieb ihm gar nichts! Er sollte die Schlampe trotzdem umbringen, um sie zu lehren, dass sie sich nicht einfach benehmen konnte, wie es ihr gerade passte und dann der Konsequenz entkommen, nur weil sie eine Entschuldigung jammerte.
    Nein. Regeln waren Regeln. Er musste sie einhalten, denn wenn er das nicht tat, geriete er ins Schleudern. Es gab gewisse Kriterien für seine Orientierung, Standards, an die er sich halten musste Wenn er diese Standards nicht beachtete, dann hätte er es verdient, gefasst zu werden. Ganz gleich, wie sehr er sich auch wünschte, ihr eine Lehre zu erteilen - er musste sich aufsparen für die, die es wirklich verdienten.
    Marlie saß ganz still an ihrem Schreibtisch und strengte sich an, das Zittern ihres Körpers in den Griff zu bekommen. Gott sei Dank handelte es sich um die Mittagspause, und beinahe alle hatten das Büro verlassen, um essen zu gehen. Sie hatte sich einen Imbiss mitgebracht und ein Buch, das sie die Stunde über in Ruhe lesen wollte. Sie war ganz in ihre Lektüre versunken und hatte dabei einen Apfel gegessen, als plötzlich ein dunkles Gefühl von Wut und Erwartung in ihr aufstieg. Es war nicht so überwältigend wie eine ihrer Visionen, doch hatte sie den Ursprung dieses Gefühls sofort erkannt. Ganz ohne Zweifel ging das eisige Böse wieder um. Und auf einmal war die Wut übergelaufen und die freudige Überraschung verschwunden. Statt dessen hatte sie Enttäuschung verspürt.
    Sie kannte ihn. Seine geistige Kraft war nicht so stark in Erscheinung getreten, dass sie ihn wirklich hatte »sehen« können; aber sie wusste auch ohne zu sehen, dass er es war. Er hatte sein nächstes Opfer ausgewählt, und irgend etwas Unerwartetes hatte ihm seine sadistische Freude genommen.
    Er war dort draußen. Und zwar auf der Jagd.
    »Er sucht nach jemandem«, erzählte sie Dane an diesem Abend. Ruhelos lief sie im Zimmer auf und ab. »Ich habe ihn heute bemerkt.«
    Dane legte die Zeitung beiseite, in der er gelesen hatte - und die voll war von reichlich hysterischen und hauptsächlich falschen Gerüchten über den Schlächter von Orlando -, und richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf Marlie. Sein Gesichtsausdruck wurde hart, sie hatte sich schon an seine Mimik gewöhnt und sah sie mit den Augen der Liebe; doch plötzlich erkannte sie ihn wieder als denjenigen, der ihr zum ersten Mal begegnet war: Dane Hollister, der Cop, Dane Hollister, ein gefährlicher Gegner.
    »Was ist passiert?« fragte er, und seine Stimme klang scharf. »Wann ist es passiert? Warum hast du mich nicht angerufen?« Sie warf ihm einen flüchtigen Seitenblick zu, dann nahm sie ihre ruhelose Wanderung wieder auf. »Was hättest du denn tun können?«
    Die Antwort musste »nichts« heißen, und sie sah es ihm an, dass ihm das nicht gefiel. »Es kam während meiner Mittagspause, ungefähr um halb eins. Ganz plötzlich war er da, ich fühlte seine Wut, aber er war auch aufgeregt, wie ein Kind, das sich auf eine Belohnung freut. Er hatte sich sein Opfer ausgewählt, das wusste ich. Und dann passierte etwas, ich weiß nicht, was, aber sie ist ihm entkommen, und er war enttäuscht.«
    »Und dann?«
    »Nichts. Ich konnte ihn nicht mehr fühlen.«
    Dane beobachtete sie eingehend. »Aber du kannst sagen, wann er seine Beute ins Auge fasste ?«
    Sie warf ihr Haar

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