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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die Kerzen? In der Küche? Das schien eigentlich nicht der richtige Ort für Duftkerzen zu sein.
    Wenigstens gab es dort Streichhölzer, und vielleicht hatte sie ja auch die Kerzen dorthin gelegt. Sie streifte sich die Pumps von den Füßen und tastete sich durch das finstere Haus. Die Streichhölzer fand sie zuerst und setzte eines in Brand. Sie war dankbar für das kleine Licht. Drei Streichhölzer brauchte sie, ehe sie endlich die Duftkerzen gefunden hatte.
    Eine davon zündete sie sofort an. Nun, das ist ja ein wunderschönes Ende eines langweiligen Abends, dachte sie voller Abscheu. Genauso gut konnte sie ins Bett gehen, denn schließlich funktionierte nicht einmal mehr der Fernseher.
    Sie nahm die Tüte mit den Kerzen in die eine und das angezündete Licht in die andere Hand und erklomm die Treppe. Nur einmal stolperte sie. »Hoppla«, flüsterte sie vor sich hin. »Ich muss vorsichtig sein, schließlich trage ich hier Feuer mit mir herum.« Bei dem Gedanken musste sie kichern.
    In ihrem Schlafzimmer, das sie nach James' Auszug vollkommen umgestaltet hatte - all die Laken, auf denen dieser Schuft geschlafen hatte, hatte sie verbrannt -, flammte eine Kerze nach der anderen auf, und sie stellte sie auf die Kommode, damit sie ihr Licht im Spiegel sehen konnte. Ja, dachte sie, das sieht ziemlich sexy aus. Parfümschwaden stiegen auf, und sie hustete ein wenig. Vielleicht sollte sie in Zukunft Kerzen ohne Duft nehmen...
    Sie begann sich auszuziehen, ließ ihre Sachen liegen, wohin sie fielen. Der Geruch der Kerzen wurde stärker, und sie hustete noch einmal.
    Dann blieb sie plötzlich stehen und legte den Kopf ein wenig schief. Hatte sie da etwas gehört? Sie wartete, doch im Haus blieb alles still. Zu still, dachte sie. Ja, das war das Problem. Sie war daran gewöhnt, den Kühlschrank summen, die Uhr ticken und die Ventilatoren rauschen zu hören. Ohne diese Geräusche war sie zu sehr den Lauten ausgesetzt, die von draußen kamen.
    Als sie sich nackt ausgezogen hatte, schlüpfte sie in ihren Morgenmantel, den sie locker zuband. Plötzlich war sie viel zu müde, um ihr Gesicht noch mit Reinigungscreme zu säubern; deshalb ging sie ins Bad, machte einen Waschlappen nass und rieb damit über ihr Gesicht.
    Sie gähnte, als sie ins Schlafzimmer zurücktappte. Die Kerzen flackerten und verbreiteten einen erstickenden Geruch. Sie beugte sich vor, um sie auszublasen, als plötzlich ein Gesicht im Spiegel erschien.
    Sie wirbelte herum, der Schrei erstickte in ihrer Kehle. »Hallooo«, sagte der Mann leise.

20
    Das Album fiel zu Boden, und alle sahen erschrocken auf. Marlie war aufgesprungen, sie schwankte, und ihr Gesicht war kreidebleich. Ihre Pupillen hatten sich so sehr zusammengezogen, dass nur noch winzige schwarze Punkte zu sehen waren, das intensive Blau ihrer Augen beherrschte ihr entsetztes Gesicht.
    »Dane«, sagte sie mit tonloser Stimme.
    »Himmeldonnerwetter!« Er sprang von seinem Sessel und fing sie in seinen Armen auf, als ihre Knie nachgaben.
    »Was ist geschehen?« rief Grace erschrocken.
    Sowohl Dane als auch Trammell ignorierten sie, ihre ganze Aufmerksamkeit war auf Marlie gerichtet. Sie atmete keuchend, ihre Augen waren riesengroß, blicklos starrte sie auf etwas, das sie nicht sehen konnten.
    »Dane?« wimmerte sie noch einmal, Verzweiflung klang aus ihrer Stimme. Ihre Hände krallten sich in den Stoff seines Hemds.
    Dane legte sie vorsichtig auf die Couch. »Ich bin bei dir, mein Schatz«, versicherte er ihr und hoffte, sie könnte ihn hören. »Ist er wieder da ?« Sie antwortete nicht. Er schüttelte sie. »Marlie!«
    Ihr keuchender Atem wurde zu einem tränenlosen Schluchzen. »Er sieht mich an«, ertönte eine Stimme, die gar nicht zu ihr zu gehören schien.
    Dane konnte sie nicht dazu bringen, noch mehr zu sagen. Sie saß bewegungslos und atmete so flach, dass es kaum noch wahrnehmbar war. Ihre Augen standen weit offen, und ohne Wimpernschlag starrte sie in die Ferne.
    »Shit«, sagte Trammell leise und hockte sich neben Dane. »Als ich sagte, sie könnte ihre Vision auch hier bekommen, habe ich eigentlich nur Spaß machen wollen.«
    »Alex«, sagte Grace mit klarer, entschlossener Stimme. »Was ist hier los?« Ihre Unkenntnis der Dinge bewies, dass Trammell genauso verschwiegen war wie eh und je - nicht einmal Grace hatte er von Marlies Fähigkeiten erzählt.
    Dane ließ Marlies Gesicht nicht aus den Augen. Sie war unerreichbar für ihn, und das gefiel ihm nicht. Ihm gefiel es nicht zu wissen,

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