Suesse Hoelle
was es sie gekostet hatte, zu diesem Haus zu gehen und wurde noch aufgebrachter.
»Ich habe dich nicht den Wölfen zum Fraß vorgeworfen«, fuhr er sie an
»Ach, wirklich nicht? Du hast mich als Köder benutzt.«
»Verdammt, er wird nicht einmal in deine Nähe kommen. Denkst du etwa, ich gehe ein solches Risiko ein? Ich habe bereits eine Polizistin ausgesucht, die deinen Platz einnehmen wird. Sie ist schon in deinem Haus. Du brauchst nur noch ein paar Sachen einzupacken, dann werde ich dich an einen sicheren Ort bringen, bis alles vorüber ist.«
»Nein«, erklärte sie genauso unbeeindruckt wie zuvor.
Dane schlug mit der Faust auf das Lenkrad. »Du darfst in dieser Sache nicht gegen mich antreten, Marlie. Das geht nicht mehr.«
»Ich werde nicht aus meinem Haus ausziehen.« Sie dachte daran, tagelang irgendwo eingesperrt zu sein, oder sogar Wochen, mit Polizisten, die sich abwechselten in der Bewachung, und sie konnte das wirklich nicht mehr ertragen. Ihre Nerven waren sowieso schon zum Zerreißen gespannt, das wäre der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brächte.
In aller Ruhe verkündete er: »Übrigens wäre auch Schutzhaft möglich, und du bleibst in einer Zelle, wenn dir das lieber ist. Aber ich glaube kaum, dass dir das gefallen würde.«
Sie wirbelte zu ihm herum, seine Drohung brachte ihre Wut auf den Siedepunkt. »Soweit würdest du dich wohl kaum vorwagen, Hollister! Ich kann dich zwar nicht zurückhalten, aber ich verspreche dir, dir dein Leben zur Hölle zu machen, wenn du das tust.«
»Du meine Güte, lass doch mal deinen normalen Verstand walten. Du kannst nicht in deinem Haus bleiben. Oder hältst du mich wirklich für fähig, dich als den sprichwörtlichen Lockvogel zu benutzen?«
»Warum nicht? Warum willst du das abstreiten? Mich zu benutzen war doch schon die ganze Zeit über deine Idee, nicht wahr? Persönlich finde ich allerdings, dass du ein wenig zu weit gegangen bist, indem du bei mir eingezogen bist; aber du konntest nicht auf mich verzichten, für den Fall, dass ich noch eine weitere Vision bekäme und damit der Ball ins Rollen geriete.«
Sein Kopf schnellte zu ihr herum. »Was willst du damit sagen?«
»Ich will damit sagen, wenn du mich gefragt hättest, Detektiv, dann wäre ich mit deinem Plan vielleicht einverstanden gewesen, den Mörder auf diese Art zu fassen. Ich hasse es, den Medien zum Fraß vorgeworfen zu werden, denn das wird mein Leben ein weiteres Mal zerstören, aber ich hätte mitgemacht. Du brauchtest dafür nicht deinen Luxuskörper zu opfern.«
Erbost trat er auf die Bremse, der Wagen hielt mit einem solchen Ruck, dass sie nach vorn geschleudert wurde. Glücklicherweise war niemand hinter ihnen, denn sonst hätte es einen Auffahrunfall gegeben. Er war jetzt genauso in Hitze wie sie. »Dass ich mich um dich bemüht habe, steht auf einem ganz anderen Blatt!«
»Ach, tatsächlich? Ich habe mich von Anfang an gewundert, was wohl dahintersteckt. Kannst du mir offen und ehrlich versichern, dass du diesen Plan nicht schon entworfen hast, ehe du bei mir auf der Matte standest ?«
Seine Kinnladen bewegten sich. »Nein.« Verdammt, wenn es eine Lüge war...
»Das glaube ich aber nicht.«
»Dass ich bei dir eingezogen bin, gehörte nicht zu meinem Plan.«
»Es war aber zu verlockend, um zu widerstehen, nicht wahr ?« bohrte sie weiter.
Derb umfasste er ihre Schultern. »Da hast du verdammt recht. Ich habe dich gewollt, und als sich die Möglichkeit ergab, mich dir zu nähern, habe ich sie ergriffen. Oder denkst du etwa, ich hätte dir meine Erregung jedesmal vorgespielt ?«
»Das beweist gar nichts. Ich glaube, dass du schon eine Erektion bekommst, wenn eine Fliege auf deinem Ding landet.« Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er packte nur noch fester zu.
Dane musste sich mit Gewalt zusammenreißen. »Unsere Beziehung hat damit nicht das geringste zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.«
»Wie du meinst«, sagte sie gedehnt und imitierte seinen Akzent.
»Verdammt, Marlie ...« Hinter ihnen hupte jemand ungeduldig, und Dane schoss einen Blick in den Rückspiegel. Einige Wagen hatten hinter ihnen gehalten. Er legte den ersten Gang ein. »Wir werden darüber diskutieren, während du deine Sachen packst.«
»Mein Haus bleibt mein Haus!« Ihre Stimme klang hart wie Stahl. »Ich werde morgen zur Arbeit gehen, wie immer. Aber wahrscheinlich hast du mir auch das verdorben. Sicher werfen sie mich raus, aber ich will es trotzdem
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