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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wurde sein ganzer Leib geschüttelt.
    Als die zuckenden Bewegungen seines Körpers nachließen, als auch der letzte Schauder abebbte, öffnete Marlie die Arme, und er ließ sich gerne hineinfallen. Sein Gewicht drückte sie in die Matratze, doch war sie viel zu müde, um es zu bemerken. An ihrer Brust fühlte sie seinen Herzschlag. Sein dunkles Haar klebte verschwitzt an seinem Kopf, der neben ihr auf dem Kissen lag. Er hatte das Gesicht zu ihr gedreht, sein warmer Atem blies an ihre Wange.
    Sie streichelte seinen Rücken, genoss das Gefühl seiner erhitzten Haut unter ihren Händen. Als er in einen leichten Schlummer sank, wurde er noch schwerer, doch sie achtete nicht darauf. Überwältigt von Zufriedenheit seufzte sie auf. Nur der Himmel konnte noch besser sein als diese jauchzende Freude mit dem Mann, den sie liebte, in ihrem Körper und ihren Armen. Wie schön wäre es, wenn die Zeit stillstünde und es einen Ort gäbe, in den das Böse nicht eindringen könnte.
    Doch es drang ein, mit einem lauten Piepsen.
    Dane reagierte sofort, er zog sich aus ihr zurück und setzte sich im gleichen Augenblick auch schon auf. Er knipste die Lampe an, drückte auf den Knopf an seinem Piepser und warf dann einen Blick auf die Uhr. Marlie verkrampfte sich vor Schreck. Ohne Erklärung nahm er den Hörer des Telefons, wählte eine Nummer und hielt den Hörer zwischen sein Ohr und seine Schulter gedrückt, während er gleichzeitig begann, sich anzuziehen. »Hollister hier«, sagte er mit angespannter Stimme. Er lauschte einen Augenblick. »Ich bin in zehn Minuten dort«, schnarrte er in die Leitung. »Habt ihr Trammell schon erreicht? Lasst nur, ich mache das selbst. Ruft den Polizisten zurück und sagt ihm, er soll verdammt dafür sorgen, dass niemand etwas anfasst«
    Er drückte die Gabel mit der Hand herunter und wählte dann eine zweite Nummer. Marlie stand währenddessen auf und suchte nach ihrem Morgenmantel. Einer der Ärmel war nach innen gedreht, doch mit zitternden Händen gelang es ihr, ihn sich überzustreifen und den Gürtel zu schließen. Dane setzte sich auf das Bett und zog die Schuhe an.
    »Wir haben ein Opfer«, meldete er nun mit ruhiger Stimme in den Hörer. »Treffpunkt dort.« Er warf Marlie einen Blick zu. »Die Adresse ist 3311 Cypress Terrace.«
    Zypressen. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie hatte es gewusst, und damit war auch ihr letzter Vorbehalt ausgeräumt.
    Dane legte den Hörer auf und ging ins Wohnzimmer. Auf dem Weg dorthin zog er sein Hemd über. Marlie folgte ihm so leise wie ein Geist, stand dann in der Tür und beobachtete, wie er sein Schulterhalfter überzog. Die große Pistole steckte er in die Halterung unter seinem linken Arm.
    Sie ging nicht zu ihm hin, und auch er kam nicht zu ihr. An der Haustür blieb er stehen und sah zu ihr zurück. »Ist mit dir alles in Ordnung ?« fragte er, doch in seinen Augen und in seiner Stimme lag eine gewisse Distanz, in Gedanken war er schon bei seiner Arbeit.
    »Sicher«, sagte sie und versenkte das Entsetzen, den Schmerz und die Einsamkeit tief in ihrem Innern. Sie durfte ihn nicht aufhalten, indem sie ihm ihre Schwäche offenbarte.
    »Ich komme zurück, sobald ich kann«, sagte er, und dann war er weg.
    Marlie blieb wie angewurzelt stehen, bis das Geräusch seines Wagens in der Ferne erstarb, dann ging sie zur Haustür und schloss sie ab. Als nächstes räumte sie die Überreste der Pizza weg und wusch die Teller ab. Als sie danach ins Wohnzimmer zurückging, entdeckte sie ihr Höschen in der Ecke der Couch, nahm es und zerknüllte es in der Hand.
    Sie war furchtbar müde, doch schien es ihr unmöglich einzuschlafen. Das heiße Glücksgefühl dieser Nacht war zerstört worden durch die Rückkehr des Entsetzens. Jetzt durfte sie an gar nichts denken, an beides nicht. Also setzte sie sich auf die Couch und schaute schweigend zu, wie der Zeiger der Uhr sich langsam vorwärts bewegte, während sie Wache hielt.

13
    Blitze zuckten am Horizont, und in ihrem Licht erkannte man die Unterseite dicker, rötlicher Quellwolken. Es würde noch vor dem Morgen Regen geben. Rein routinemäßig hielt Dane das Steuer fest, er verbannte alle Gedanken aus seinem Kopf. Keinesfalls durfte er jetzt an Nadine Vinick denken; denn sonst würden seine Erwartungen ihn dazu führen, Ähnlichkeiten zu sehen, die es gar nicht gab. Er durfte auch nicht an Marlie denken, denn sonst wäre seine ganze Konzentration beim Teufel. Energisch verscheuchte er alle Assoziationen zu dieser Szene,

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