Sueße kleine graue Maus
Sand gelegen zu haben, ohne mit ihr geschlafen zu haben.«
Der verbotene, unglaubliche Gedanke nahm langsam Gestalt an, während sie dalagen und sich anschauten. Obwohl sich ihre Körper nicht berührten, verloren sich ihre Gedanken in erotische Phantasien.
Rana dachte daran, wie es wäre, ihn zu berühren, ihre Hand auf seine Brust zu legen und mit den Fingern durch die krausen, dunklen Haare zu fahren.
Und Trent stellte sich vor, mit den Händen unter das graue Sweatshirt zu gleiten und ihre Brüste zu bedecken.
Rana dachte, wie knapp doch seine Shorts saßen ...
Und er küßte sie im Geist, glitt mit seiner Zunge tief in ihren Mund und erforschte jeden verborgenen Winkel.
Rana stellte sich vor, wie er sie auf den Rücken drehte, sie mit seinem starken, erregten Körper bedeckte und ihre Beine spreizte.
Trent überlegte, wie er sie auf den Rücken legen, ihren schlanken Körper bedecken und ihre Beine mit seinen auseinanderdrücken würde.
Es war unvermeidbar, daß diese Gedanken zu körperlichen Reaktionen führten, und sie wurden beide nervös.
Trent reagierte zuerst. Er sprang auf und streckte die Hand nach Rana aus. Sie zögerte einen Moment, dann ließ sie sich von ihm hochziehen.
Seine langen, kräftigen Finger schlossen sich um ihre Hand und ließen sie nicht los, während sie zurück zum Wagen gingen. Er plauderte lebhaft und humorvoll, irgendwie fühlte er sich schuldig, weil er an sie wie an ein Sexobjekt gedacht hatte.
Im Geist schüttelte Rana all ihre erregenden Phantasien ab. Sie und Trent waren Freunde, Kameraden, Kumpel. Das hatte sie so gewollt. Keine Komplikationen mehr mit Männern, Rana! Aus. Vorbei. Und für Miss Ramsey kamen solche romantischen Regungen sowieso nicht in Frage. Denn mit Sicherheit war es nur ein Lippenbekenntnis, wenn Trent jetzt sagte, daß es auf das Äußere einer Frau wahrlich nicht ankäme - in ein oder zwei Wochen, wenn der Hunger zu groß wurde, würde er sich sicher nicht die unscheinbare Miss Ramsey aussuchen, um seinen sexuellen Appetit zu stillen!
»Was machen Sie heute?« fragte er, als sie nach kurzer Heimfahrt die kühle Halle der Villa betraten.
»Arbeiten, arbeiten, arbeiten.« Rana drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Und wagen Sie bloß nicht, mich heute zu stören!«
»Sie sind mir vielleicht eine Freundin! Ich dachte, wir könnten ...« »Trent«, drohte sie. - »Okay, okay. Ist ja schon gut.« »Hallo, meine Lieben.« Ruby hatte sie gehört und kam aus dem Eßzimmer. Über ihren Jeans trug sie eine mit Gänseblümchen gemusterte Schürze. »Miss Ramsey, gerade hat jemand für Sie angerufen. Ich bat den Herrn, am Apparat zu bleiben, da ich Sie kommen hörte. Trent, in der Küche steht dein Fruchtsaft.«
Rana eilte die Treppen hinauf und ans Telefon in ihrem Apartment. »Hallo«, sagte sie atemlos.
»Rana, hier ist Morey.«
»Morey!« Sie freute sich, seine Stimme zu hören. »Wie geht's dir? Was macht dein Blutdruck?«
»Du kannst ihn senken. Indem du zurück an die Arbeit kommst.«
4
»Ich kann nicht, Morey. Jetzt noch nicht.«
»Und wann?«
»Ich weiß es nicht. Vielleicht nie wieder.«
»Rana, Rana.« Er seufzte schwer. »Hast du immer noch nicht deine Meinung geändert?«
»Du tust gerade so, als hätte ich aus einer kindischen Laune heraus gehandelt. Ich versichere dir, meine Gründe dafür, alles aufzugeben, liegen viel tiefer.«
»Ich wollte deine Entscheidung nicht herunterspielen. Das Leben mit deiner Mutter muß die Hölle gewesen sein.« Rana erinnerte sich auf einmal daran, daß Morey und ihre Mutter sich nie gemocht hatten. Susan hatte den Agenten immer verachtet, ihn nur als notwendiges Übel betrachtet, um Ranas Karriere weiter zu fördern. »Was hat sie eigentlich getan? Was hat für dich den Ausschlag gegeben, plötzlich alles hinzuschmeißen?«
Morey konnte nicht wissen, wie sehr sie die Erinnerung an diese entwürdigende, peinliche Szene schmerzte.
»Ich bitte dich doch nur darum, nett zu ihm zu sein, Rana. Du bist ein merkwürdiges Mädchen!« Susan Ramsey klang verärgert. »Jede andere würde im siebten Himmel schweben, wenn Mr. Alexander ihr seine Aufmerksamkeit schenkte.«
»Dann soll ihn doch >jede andere< heiraten.«
»Wer spricht denn von Heirat?«
»Ich kenne dich, Mutter. Du würdest mich nicht auf Alexander ansetzen, wenn du nicht irgendwo im Hinterkopf an Heirat dächtest! Dabei geht es dir überhaupt nicht um Moral oder so etwas. Du willst dir nur nicht eine so einmalige Chance entgehen
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