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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht einmal einen Treffpunkt vorgeschlagen habe.«
    »Ist schon gut. Wir haben uns ja gefunden.«
    »Ja. Wir haben uns gefunden.«
    Immer noch sah er ihr tief in die Augen, und auf einmal erhielten ihre Worte eine tiefere Bedeutung. Trent trat näher auf sie zu. Seine Hand berührte zart ihre Wange, und er flüsterte ihren Namen. Dann senkte er den Kopf und küßte sie auf die Stirn.
    Rana hielt den Atem an. Sie bewegte sich nicht. Die Maßliebchen hielt sie fest an die Brust gepreßt. Sie hörte das Rascheln der Cellophanhülle und spürte die Feuchtigkeit der Blüten auf ihren Armen.
    Aber ihre Aufmerksamkeit galt nur dem Mann vor ihr. Er duftete nach Sommersonne und einem würzigen Aftershave. Am liebsten hätte sie ihr Gesicht an seinem Hals vergraben und tief eingeatmet. Seine Lippen fühlten sich warm auf ihrer Haut an. Sein unregelmäßiger Atem streifte über ihr Gesicht. Mit über-menschlicher Anstrengung hielt Rana sich davon ab, ihre Arme um ihn zu schlingen und ihn für immer festzuhalten. Trent zögerte unschlüssig, dann trat er einen Schritt zurück. »Wir wollen hier raus«, meinte er, nahm ihren Arm und führte sie zum Auto.
    »Was ist mit Ihrer Schulter?« fragte Rana, als sie sich bereits wieder in den Verkehr eingefädelt hatten.
    Trent lachte. »Das haben Sie mich heute schon ein paarmal gefragt.«
    »Und nie eine Antwort bekommen. Was hat der Arzt gesagt?«
    »Er meinte, daß ich bis zum Sommercamp wieder in Topform bin.«
    »Trent, das ist ja wunderbar«, rief sie enthusiastisch aus und kämpfte gleichzeitig gegen eine Welle von Traurigkeit an, die sie bei seiner Neuigkeit überkommen hatte. Wenn er ins Trainingslager abreiste, würde er auch für immer aus ihrem Leben gegangen sein.
    »Ich glaube, das kommt nur von der Ruhe und der Erholung.« Er grinste sie breit an. Sein gebräuntes Gesicht strahlte. »Hungrig?«
    Rana nickte. »Ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen«, erwiderte sie.
    »Ich auch nicht.«
    Er fuhr sie zu seinem mexikanischen Lieblingsrestaurant. Rana, die begonnen hatte, Geschmack an diesen scharf gewürzten Speisen zu finden, stimmte zu. Doch als sie das Lokal sah, kamen ihr Zweifel.
    »Kommen wir da auch lebend wieder heraus?« fragte sie argwöhnisch, als er auf dem vollbesetzten Parkplatz des Restaurants hielt. Es sah ziemlich heruntergekommen aus. Eher wie eine >Cantina<, eine billige kleine Kneipe, als wie ein Speiselokal. Der Holzfußbo-den der Veranda knarrte verdächtig. Das Schild über dem Eingang war kaum noch zu entziffern. Die Fenster waren so schmutzig, daß man nicht hindurchsehen konnte, und auf den Fensterbänken standen Töpfe mit staubigen Plastikblumen in allen möglichen scheußlichen Farben.
    »Ich habe nicht gesagt, daß es hier gut aussieht, nur daß es hier gut schmeckt.«
    Sie lachten und scherzten während der ganzen Mahlzeit. Trent bestellte bei einer dicken Wirtin, die ihm liebevoll die Wange tätschelte und ihn >Angelito< nannte.
    Nachdem sie das Restaurant verlassen hatten, fuhr er Rana durch die Stadt und zeigte ihr die üblichen Sehenswürdigkeiten, aber auch interessante Orte, die ein Fremder sonst kaum zu sehen bekam.
    Als sie endlich nach Galveston zurückkehrten, war es schon dunkel. Ruby wartete bereits an der Hintertür auf sie.
    »Ich habe mir Sorgen gemacht«, bemerkte sie. »Trent, du hast mir doch versprochen, heute abend mit mir kegeln zu gehen.«
    Er stöhnte innerlich, doch seiner Tante zuliebe lächelte er. »Das habe ich nicht vergessen. Ich habe mich schon die ganze Woche darauf gefreut. Kann Ana auch mitkommen?« fügte er hinzu.
    »Aber ja«, erwiderte Ruby. »Je mehr wir sind, desto lustiger wird es doch!« Aber Rana wollte Rubys Abend mit ihrem angebeteten Neffen nicht stören. »Ich kann nicht kegeln. Geht ihr beide allein. Ich bin müde und möchte sowieso früh ins Bett.«
    Für Rana war dies einer der glücklichsten Tage in ihrem Leben gewesen, und sie wollte ihn jetzt beenden, bevor vielleicht noch etwas passierte, das alles wieder ruinierte.
    Rana wollte gern glauben, daß Trent von ihrer Antwort enttäuscht war, und er sah auch ganz so aus, als seine Tante ihn praktisch zur Tür zerrte.
    Er drehte sich noch einmal nach Rana um, als diese ihnen zum Abschied nachwinkte.
    Irgendwie hatte sie den Eindruck, er wäre lieber bei ihr geblieben, als seine Tante auf die Kegelbahn zu begleiten. Bei seinem Lächeln wurde ihr ganz warm ums Herz.
    In ihrem Zimmer stellte sie die Maßliebchen in eine Vase und

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