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Sueße kleine graue Maus

Titel: Sueße kleine graue Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Leben genommen? Diese Vorstellung war einfach zu schrecklich, aber Rana mußte wieder an die Aufregung in seiner Stimme denken, als er ihr den Vertragsabschluß vorgeschlagen hatte. Und an seine Enttäuschung, als sie sein Angebot endgültig abgelehnt hatte.
    Und jetzt, auf der Fahrt vom Houstoner Flughafen zurück nach Galveston, beschäftigten diese Fragen sie immer noch. Zu allem Überfluß regnete es in Strömen. Rana fühlte sich zutiefst deprimiert.
    Ihre Zukunft lag vor ihr ebenso düster wie die regenverhangene Autobahn. Freudlos. Monoton. Wie konnte sie jemals wieder sorglos und glücklich sein mit diesen Schuldgefühlen, mit zu Moreys Tod beigetragen zu haben?
    Das Haus war dunkel. Sie bemerkte, daß Trents Wagen fehlte. Er und Ruby waren wahrscheinlich ausgegangen. Rana ergriff ihr Gepäck und rannte durch den strömenden Regen zur Hintertür.
    Sie stellte den Koffer auf der Veranda ab, nahm den Hut vom Kopf und schüttelte die Regentropfen ab. Dann zog sie ihre Jacke aus und hängte sie zum Trocknen über einen Stuhl. Danach kamen ihre Schuhe an die Reihe und dann die Strümpfe.
    Barfuß tapste sie in die Küche. Sie war ungewöhnlich dunkel. Selbst die gestärkten Vorhänge an den Fenstern sahen traurig aus vor der Dunkelheit im Hintergrund. Rana goß sich ein Glas Mineralwasser ein, aber nach zwei Schlucken stellte sie das Glas auf das Abflußbrett. Jede Bewegung kostete sie große Mühe. Ihre Glieder fühlten sich schwer wie Blei an, und es bedeutete enorme Anstrengung, sie überhaupt zu bewegen. Ihre Trauer schien sie niederzudrücken.
    Als ihr Vater starb, war Rana ein Baby gewesen. Deshalb hatte sie an ihn keine Erinnerung. Jetzt hatte sie zum erstenmal im Leben den Tod eines Menschen erlebt, der ihr etwas bedeutet hatte. Wie konnte jemand den Verlust eines nahen Angehörigen überwinden?
    Ohne Licht zu machen, ging sie durch das dämmrige Eßzimmer in die Halle. Der Regen prasselte gegen die hohen schmalen Fenster auf beiden Seiten der Eingangstür. Auch der Himmel weinte, dachte sie, als sie die silbrigen Tropfen über die Scheiben rinnen sah.
    Rana starrte auf die dunkle Treppe und fragte sich, woher sie die Energie nehmen sollte, die Stufen zu ihrem Apartment hinaufzugehen.
    Kraftlos sank sie auf die unterste Treppenstufe, stützte die Ellbogen auf die Knie und verbarg aufschluchzend das Gesicht in den Händen. Bei der Beerdigung hatte sie nicht geweint, aber jetzt konnte sie die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten.
    Ihre Schultern zuckten. Tränen strömten unaufhaltsam über ihre Wangen.
    Sie spürte Trents Anwesenheit, noch bevor er ihr die Hand auf die Schulter legte. Rana hob den Kopf. Trent stand wie ein großer Schatten vor ihr. Im Dämmerlicht der Halle konnte sie seine Gesichtszüge kaum erkennen, aber ihr schien, als hätte er voller Besorgnis die Stirn gerunzelt. Ihre Mutter hatte keine tröstenden Worte für sie gefunden. Für die anderen Trauergäste war sie eine Fremde gewesen. Dabei hätte sie so dringend ein Wort des Trostes, der Anteilnahme gebraucht. Sie sehnte sich nach Geborgenheit. Unwillkürlich streckte sie die Arme nach Trent aus.
    Sofort setzte er sich neben sie und nahm sie in die Arme. Schweigend legte er seinen Kopf auf ihr feuchtes Haar. Er umfing sie und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Rana schmiegte sich an ihn und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Seine Finger streichelten ihr Haar. Erstaunt stellte er fest, wie dicht und weich es sich anfühlte. Zärtlich massierte er ihre Kopfhaut. Seine Lippen berührten ihr Ohr.
    »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.«
    Rana klammerte sich haltsuchend an ihn. Durch das Hemd hindurch spürte sie die Wärme seiner Haut und die Stärke seiner Muskeln.
    »Wo bist du gewesen, Ana?«
    Immer noch war ihr der Name fremd, und einen Augenblick lang fragte sie sich, warum er sie nicht bei ihrem richtigen Namen nannte. Dann erinnerte sie sich. Der Name war eine Lüge. So künstlich wie alles an ihr, wie ihr ganzes Leben.
    In diesem Moment sehnte sie sich danach, von Trent bei ihrem eigenen Namen genannt zu werden. Sie wollte seinen Atem an ihrem Ohr spüren, wollte ihren Namen von seinen Lippen ausgesprochen hören.
    »Warum weinst du? Wo warst du?«
    »Frag mich bitte nicht, Trent.«
    »Ich finde dich hier weinend in der Dunkelheit. Erwartest du, daß ich das ignoriere? Erzähl mir, was passiert ist. Kann ich dir helfen? Wo warst du, und warum bist du gegangen, ohne dich von mir zu verabschieden?«
    Sie wischte sich

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