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Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERRI BRISBIN
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höflich. Es entging ihr nicht, wie die beiden Männer bei der Nennung ihres Namens einen Blick tauschten.
    „Es sind Lord Treybournes Freunde, die zurzeit im Stadthaus des Marquess hier in Edinburgh wohnen“, flüsterte Clarinda ihrer Freundin zu.
    Anna beschloss, zum Angriff überzugehen. „Es heißt, Mylords, der berüchtigte Lord Treybourne gedenke, bald in der Hochburg seines Gegners zu erscheinen. Wissen Sie zufällig etwas darüber?“, fragte sie herausfordernd.
    „Ich fürchte, ich kann Ihnen da gar nicht helfen, Miss Fairchild. Wir verbrachten einige Wochen auf Treybournes Jagdsitz und werden bald nach London aufbrechen“, erwiderte Lord Ellerton.
    „Und Sie haben Seine Lordschaft nicht gesehen?“
    „Der Earl ist sehr beschäftigt, wissen Sie.“ Lord Ellerton fühlte sich eindeutig unbehaglich. Ein flehender Blick, und sein Gefährte kam ihm hastig zu Hilfe.
    „Er ist schon seit Jahren nicht mehr mit uns auf der Jagd gewesen, oder, Ellerton?“, fragte Hillgrove seinen Freund. Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf, und Anna wusste, dass sie ihn gesehen hatten.
    Bevor sie etwas erwidern konnte, erschien ein Diener und gab Lord Ellerton ein Billett. Zunächst wurde Ellerton rot, dann erblasste er. Er reichte das Schreiben seinem Freund und verkündete, sie müssten sich leider verabschieden. Anna wollte ihnen folgen, doch Clarinda hielt sie auf.
    „Lass es gut sein, Anna.“
    „Du verstehst nicht, Clarinda. Lord Treybourne ist hier und wartet wahrscheinlich draußen auf sie.“
    „Ich konnte die Nachricht lesen. Er ist hier und hat ihnen geschrieben, sie sollen sich unauffällig von hier entfernen. Er möchte dich nicht durch seine Anwesenheit hier in Verlegenheit bringen.“
    „Clarinda“, wiederholte Anna, doch ein Blick in das Gesicht ihrer Freundin, und sie begriff. „Wie lange weißt du es schon?“
    „Erst seit Kurzem“, sagte sie. „Es war etwas, das deine Tante auf Arthur’s Seat über Männer und ihren Ruf anmerkte. Mir kam der Gedanke, Lord Treybourne müsse ein Dummkopf sein, wenn er Goodfellow hier nicht auftreiben wollte, dass er aber dabei so wenig Aufmerksamkeit wie möglich würde erregen wollen. Und nach allem, was Robert mir über den Mann erzählt hat, ist er alles andere als ein Dummkopf.“
    Anna nickte, befreite sich aber aus Clarindas Griff, um den beiden Männern aus dem Saal zu folgen. Seit Tagen grübelte sie darüber nach, ob es ratsam war, Seine Lordschaft mit ihrem Wissen zu konfrontieren. Zwar spürte sie, dass er sie mit seinem Verhalten nicht hatte demütigen wollen, doch nun hatte sich eine Gelegenheit ergeben, und Anna ließ sich von ihrer Neugier aus dem Gebäude und auf die Straße hinausführen. Lord Ellerton und Lord Hillgrove gingen an der langen Reihe von Kutschen entlang, bis sie eine erreichten, auf der das Wappen des Marquess of Dursby prangte. Bald schon war Anna dicht genug, um den Stimmen aus dem Wagen lauschen zu können.
    Sie hörte ihren Namen und den Clarindas. Dann folgte ein gedämpfter Fluch – und dann nichts. Als sie aus dem Schatten der Wand heraustrat, sah sie einen dritten Mann aus dem Wagen steigen und dem Fahrer Anweisungen geben. In der Dunkelheit konnte man sein Gesicht nicht sehen. Aber diese Gestalt, diese Haltung würde Anna überall wiedererkennen. Reglos stand er einen Moment da und sah der davonfahrenden Kutsche nach. Dann bemerkte er Anna, und zu ihrer Überraschung war er nicht erschrocken, sondern eher erleichtert, sie hier zu sehen.
    „Anna“, sagte er und kam zu ihr.
    „Lord Treybourne“, erwiderte sie. „Haben Ihre Freunde etwas falsch gemacht? Sie klangen recht verärgert.“
    „Wollen Sie mich erklären lassen, Anna?“, bat er sie und streckte die Hand nach ihr aus, doch Anna wich ihm aus. „Ich bitte Sie.“
    „Diesen Moment habe ich gefürchtet, seit ich entdeckte, wer Sie wirklich sind, und jetzt, da er gekommen ist, weiß ich nicht, was ich sagen soll“, gestand sie ihm und schlang unwillkürlich die Arme um sich. „Ich wollte eigentlich mit Ihnen streiten, aber dann erkannte ich, dass das keinen Zweck hatte.“
    „Wie lange wissen Sie es schon?“
    „Seit dem Dinner bei Clarinda. Ich hörte Sie und Robert vor dem Haus sprechen.“
    David kam langsam näher. Sie war verstört und unruhig, und er wollte sie nicht verschrecken, bevor er ihr alles erklärt hatte. Nur einen halben Meter von ihr entfernt, blieb er stehen und wartete. Ihre Teilnahmslosigkeit bedrückte ihn mehr, als es jede Art von

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