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Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse

Titel: Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TERRI BRISBIN
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davon erfahren werden?“
    „Ich weiß schon seit dem Abend bei Lady MacLerie, dass er oder zumindest seine Informanten anwesend waren. Sie …“, zärtlich strich er ihr über die Wange, „… gehören zu denen, die ihn unterstützen. Das ist mir bewusst. Sagen Sie ihm also, was ich Ihnen über die Tories mitgeteilt habe. Er soll es benutzen, wenn er es für nötig hält.“
    „Anna!“, rief Tante Euphemia wieder. „Kommt, es ist serviert!“
    Noch immer ganz fassungslos, winkte Anna ihr zu, um Zeit zu gewinnen, und wandte sich wieder an Lord Treybourne.
    „David, ich bin so verwirrt.“
    „Ich auch, Anna. Ich wünschte …“
    Clarindas Nahen verhinderte jedes weitere Wort, Anna hatte allerdings begriffen, was eben geschehen war. David hatte ihr Lebewohl gesagt. Es gab keine gemeinsame Zukunft für sie. Doch er hatte ihr eingestanden, zärtliche Gefühle für sie zu hegen. Und zu ihrem unendlichen Erstaunen hatte er ihr eine Waffe gegen seinen eigenen Vater in die Hand gegeben.
    „Heute Morgen haben wir dir keine Zeit gelassen zu frühstücken, also musst du fast verhungert sein, meine Arme.“ Clarinda stellte sich zwischen beide und nahm Annas Arm. „Unsere Köchin hat uns ein köstliches Mittagessen zusammengestellt, und Tante Euphemia weigert sich, ohne dich anzufangen.“ Nachdem sie und Anna einige Schritte gegangen waren, rief sie noch: „Kommen Sie, Mr. Archer?“
    Er nickte. „Ich komme gleich.“
    So viele widerstrebende, aufwühlende Gefühle erfüllten Anna in diesem Moment, dass sie glaubte, keinen Bissen essen zu können. Allerdings saßen sie kaum am Tisch, da verlockte der Anblick und Duft der Speisen sie dazu, doch ein wenig zu probieren. Als sie es wagte, zu Lord Treybourne hinüberzuschauen, stand er noch immer an derselben Stelle und sah auf die Stadt hinunter.
    Anna sehnte sich danach, zu ihm zu laufen und ihm zu sagen, dass sie von seiner Täuschung wusste. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr nichts ausmachte, wenn er sie nur liebte. Sie wollte alles vergessen außer ihm. Doch es war nicht möglich, und sie wusste, es würde ihr das Herz brechen, wenn er fortging.

18. KAPITEL
    „Hast du je so viele Menschen auf einmal gesehen?“, fragte Clarinda.
    „Nein, sicher nicht“, antwortete Anna. Nichts hätte ihr gleichgültiger sein können als die Menge der Anwesenden auf dem heutigen Ball in Edinburghs größtem Versammlungssaal.
    Zunächst hatte sie nicht kommen wollen, wie auch sonst immer. Am Ende hatte sie sich von ihrer hartnäckigen Freundin überreden lassen, weigerte sich jedoch, ihren Platz in der Nähe des Eingangs aufzugeben, da es die einzige Stelle im Raum war, an der man ein wenig atmen konnte. Unbeirrt blieb sie dort, während Clarinda tanzte oder sich mit einem ihrer Freunde und Bekannten unterhielt.
    „Es heißt, Lord Treybourne kommt in die Stadt.“
    Robert hatte sich einen Weg zu ihr gebahnt und reichte Anna jetzt ein Glas Limonade. Wie es seine Angewohnheit war, lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand und ließ den Blick über die Menge schweifen.
    „Wir beide wissen allerdings, dass er schon seit einer ganzen Weile hier ist“, erwiderte Anna und begegnete seinem erstaunten Blick mit einem kühlen Lächeln. „Die Wahrheit kommt immer ans Licht, Robert.“
    Er nickte langsam. „Ja, das tut sie wohl. Es geht das Gerücht um, dass Dursby House vor zwei Tagen geöffnet wurde und zwei Freunde Seiner Lordschaft bereits dort wohnen.“
    „Ach? Ich frage mich, was Mr. Archer uns dazu sagen könnte“, bemerkte sie spöttisch.
    „Es tut mir leid, Anna. Wirklich.“ Er neigte sich ihr zu, um leiser sprechen zu können. „Ich dachte, ich könnte dich vor ihm beschützen, und habe dir nur Pein zugefügt.“
    Sie unterdrückte die aufsteigenden Tränen. Weinen half nicht, Wut half nicht. Nichts half, den Schmerz in ihrem Herzen zu mildern. Aber sie beschloss, sich schon bald wieder nur um die Dinge zu kümmern, die ihr vor der Ankunft Seiner Lordschaft das Wichtigste auf der Welt gewesen waren. Und sie würde vergessen, dass sie sich in einen Mann verliebt hatte, den sie nicht haben konnte.
    „Clarinda kommt auf uns zu. Ich warne dich, sie bringt zwei junge Männer mit. Oh, zu spät. Sie weist in unsere Richtung.“
    Und schon war Clarinda bei ihnen eingetroffen. „Robert, ich möchte dir zwei Besucher aus London vorstellen. Lord Ellerton, Lord Hillgrove, dies ist mein Gatte, Lord MacLerie. Und darf ich Sie mit Miss Fairchild bekannt machen?“
    Anna knickste

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