Sueße Luegen, Heiße Kuesse
teilen.
„Ganz sicher.“ Sie drehte sich von ihm weg, aber das Kribbeln in ihrem Körper erinnerte sie daran, dass nur wenige Zentimeter entfernt von ihr die Gefahr lauerte.
Andererseits: Wenn er bei ihr wohnte, würde ihr das jede Menge Gelegenheit bieten, ihn zu überreden, ihr das Haus zu verkaufen.
Ohne zu lächeln, drehte sie sich zu ihm um. „Wir müssen ein paar Grundregeln festlegen.“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Okay …“
„Nummer eins. Wir teilen alle Informationen, die wir bekommen.“
Luke nickte.
„Punkt zwei: keine Körperlichkeiten. Das ist mein Ernst, Luke“, warnte sie ihn, als sie die Lachfältchen an seinen Augen bemerkte. „Keine Berührungen. Kein Lächeln. Definitiv nichts anderes.“
„Ich darf dich nicht mehr anlächeln?“
„Du weißt genau, was ich meine. Kein Mr Charming. Hör auf!“
Immerhin versuchte er, sich das Lächeln zu verkneifen.
„Das kann ich nicht versprechen, Cara. Aber ich werde Abstand halten, wenn du das willst. Wie auch immer“, fügte er hinzu, während seine Mundwinkel nach oben wanderten. „Solltest du deine Meinung ändern …“
Ihr Herz schlug schneller. „Das tue ich selten.“
„Tatsächlich.“
Sie senkte den Blick. „Hast du Zweifel an meiner Selbstbeherrschung?“
„Nein.“ Er grinste. „Ich frage mich nur, warum ich so eine aufreizende Wirkung auf dich habe.“
Die Überheblichkeit dieses Kerls machte sie sprachlos. Aufatmend stellte sie fest, dass sie bereits die Auffahrt zum Haus hinauffuhren. Als der Wagen hielt, sprang sie hinaus, als stünde ihr Leben auf dem Spiel.
Er folgte ihr die Vordertreppe hinauf. „Wegrennen wird dir nichts nutzen, Cara.“ Seine Stimme senkte sich zu einem heiseren Flüstern. „Du sagst, ich soll mich entspannen, aber jetzt sieh dich an. Du bist das reinste Nervenbündel.“
Erleichtert merkte sie, dass anstelle des Verlangens sich erneut die kalte Wut in ihrem Bauch ausbreitete. „Hast du schon mal daran gedacht, dass du der Grund für meine Anspannung sein könntest?“
Sie presste den Schlüssel ins Schloss und brach sich dabei einen Fingernagel ab. Fluchend starrte sie ihn an. „Ich habe gut zehn Jahre damit verbracht, mein Leben so hinzukriegen, wie ich es leben möchte, und plötzlich wird es mir vor der Nase weggeschnappt. Weißt du, wie verdammt frustrierend das ist?“
Sie ballte die Hände zu Fäusten, die Schlüssel waren vergessen. „Es ärgert mich, dass ich um Hilfe bitten muss, aber ja, ich brauche sie. Doch lass mich eins klarstellen – ich muss nicht gerettet werden oder so was. Und ich werde nicht dein Hilfsprojekt sein, also kannst du dir das aus dem Kopf schlagen.“ Sie schnappte nach Luft.
„Fertig?“, fragte Luke ruhig.
„Ja.“
„Gut. Du hast den Falschen erwischt. Ich geb nicht den Ritter in weißer Rüstung, das ist nicht mein Ding. Ich will nur meinen guten Ruf retten und dann zu meinem Job zurückkehren. Und wir beide wollen das hier aus der Presse raushalten.“
Die Schlüssel fielen mit einem Mal aus dem Schloss, und sie bückten sich beide danach. Ihre Hände berührten sich. Dann ihre Blicke. Luke war ihr so nah, dass er sie riechen konnte – Zitronen und Frische und Regen. Beinahe konnte er ihre weichen Locken berühren. Er konnte sogar die unter ihrer Haut schwelende Hitze spüren.
Diese Frau war eine verblüffende Mischung aus Verletzlichkeit und stählerner Entschlossenheit. Sie wollte ihn nicht um sich haben, doch sie würde nicht freiwillig verschwinden. Nie hatte er sich so verwirrt gefühlt.
Sie richtete sich so anmutig und gelassen auf, dass ihm fast das Bedauern in ihren Augen entgangen wäre.
Endlich gelang es Beth, die Tür aufzuschließen. Berührungen sind ein wesentlicher Faktor zur Stressreduktion , rief sie sich in Erinnerung, während sie den Flur entlangging. Sie stärken das Immunsystem, lindern Anspannungen. Sie setzen Endorphine frei und sorgen für Entspannung.
Wer immer sich das ausgedacht hatte, war sicherlich nie von Luke De Rossi berührt worden.
Sie warf einen Blick zurück. Luke stand in der Tür. Er wirkte sehr groß, sehr männlich und voller Selbstbeherrschung.
Sein Gesichtsausdruck ließ ihr Herz einen Rückwärtssalto schlagen.
„Glaub mir, Beth, ich komme allem auf den Grund.“
Ja, genau das befürchtete sie.
4. KAPITEL
Beth kämpfte gegen den überwältigenden Drang an, ihre Sachen zu packen und zu flüchten, weit, weit fort. Stattdessen ging sie in die Küche und beobachtete Luke, der
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