Sueße Luegen, Heiße Kuesse
Härte presste sich unerträglich gegen die Liege, während seine Gedanken Amok liefen. Und er konnte nichts dagegen tun.
„Bist du bald fertig?“, quetschte er heraus.
„Warte, ich muss noch …“
„Danke. Das reicht.“ Er richtete sich auf, schnappte sich sein Hemd und zog es über.
Nachdem er ein paar Augenblicke mit den unteren Knöpfen gekämpft hatte, atmete er tief ein, dann noch einmal, um seinen Körper unter Kontrolle zu bekommen. Erst dann, mit lose herabhängendem Hemd, das jeden verräterischen Hinweis bedeckte, drehte er sich zu ihr um. Verwirrt blickte sie ihn aus ihren moosgrünen Augen an. Verdammt.
„Ich sollte unter die Dusche gehen.“ Doch er machte keinen Versuch dazu.
„Okay.“ Beth wischte ihre Hände an einem Handtuch ab und bemühte sich, ihre Enttäuschung nicht zu zeigen. Er war wieder angespannt, und das machte alle ihre Bemühungen zunichte.
Sie spähte zu ihm hinüber. Eigentlich hatte sie ihm nur einen kurzen Blick zuwerfen wollen, aber dann musste sie ihn einfach anstarren. Ein leichter Schweißfilm glänzte auf seiner Haut. Dunkles Haar zog die Brust hinab, bis die geschlossenen Knöpfe seines Hemdes ihr weitere Einblicke verwehrten.
Sie schluckte, ihre Kehle war wie ausgebrannt.
Groß und dunkel stand er vor ihr. Die eng geschnittene Hose und das verknitterte Hemd spannten über seinem muskulösen Körper. Ein gefährlich aussehender Mann, der sich jetzt voll und ganz auf sie konzentrierte. Als wäre sie eine Art letzte Mahlzeit. Der Moschusgeruch seines Schweißes und ein Hauch von Aftershave mischten sich mit dem Duft ihrer Öle.
„Beth?“
„Ja?“ Ihre Stimme war nur noch ein Krächzen.
„Wenn du mich aufhalten willst, tu es jetzt, denn ich bin drauf und dran Regel Nummer zwei zu brechen.“
Sie schluckte, als er nach ihrem Arm griff. Langsam zog er sie an sich, um ihr Zeit zum Protest zu geben. Aber sie protestierte nicht. Sie konnte nicht. Sie hätte sich ihm entziehen können, wenn sie es gewollte hätte. Aber Widerstand fühlte sich ungefähr so attraktiv an wie der Gedanke, durch einen See von Honig zu waten.
Es war, als hätte er sie hypnotisiert. Sie konnte gar nicht anders, sie musste zulassen, dass er ihr durch die Haare fuhr und mit seinem Daumen über ihr Kinn strich.
Sein Blick hielt ihren, unbeirrt, hypnotisch. Dabei liebkoste er ihre Lippen mit dem Daumen, strich über die weichen Kurven.
Sie spürte die Hitze seines Körpers auf ihrer Haut. Aus seinem Mund – so nah, so einladend – glitt ein federleichter Atemzug über ihre Lippen. Neckend. Tastend. Beth spürte ein heißes, drängendes Verlangen und wollte laut aufstöhnen, weil es sich so gut anfühlte.
Sie wollte gleich hier und jetzt schmelzen, als er mit seiner Zungenspitze über ihre leicht geöffneten Lippen strich. Jeder Muskel in ihrem Körper spannte sich erwartungsvoll an. Sie schnappte nach Luft. In ihrem Kopf war nichts als lustvolle Verwirrung.
Jetzt glitt er mit den Lippen ihre Wangen entlang und wanderte mit sanften Bissen den Hals hinab bis zu ihrer Halsbeuge.
Oh, Himmel.
Sie schloss die Augen in stillem Genuss.
„Ist das so schlimm?“ Seine raue Stimme an ihrem Hals ließ ihre Nerven verrückt spielen.
„Nein.“ Nicht schlimm … so verdammt gut.
„Dann hast du also keine Einwände dagegen?“
Statt einer Antwort stöhnte sie auf, als er ihre Kehle liebkoste.
„Oder gegen das?“ Er strich mit einer Hand über ihren Körper, über ihre Taille und ihre Rippen. Als er ihre Brust erreichte, sog Beth hörbar die Luft ein.
Das kribbelnde Gefühl auf ihrer Haut machte es unmöglich, weiter gegen ihre Gefühle anzukämpfen. Sie wollte doch gar nicht kämpfen. Sie war so lange allein gewesen, hatte körperliche Leidenschaft so lange vermisst. Sie brauchte es einfach, berührt zu werden nach dieser langen Zeit. Vielleicht wünschte sie sich insgeheim sogar, er würde sie verführen, sie lieben.
Sein heißer, wispernder Atem an ihrem Ohr, die Art, wie er sich heftig an sie presste – das war Verheißung pur.
Es war, als könne sie seine Haut mit jeder Pore schmecken. Endlich schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn eng an sich. Sie schloss die Augen, um ihn besser riechen, fühlen, schmecken zu können.
Es war so lange her, dass sie geküsst worden war.
Dass jemand sie wollte.
Er liebkoste ihren Rücken, und ihre Haut juckte von dem Verlangen, dass er sie überall berühren möge. Ihr Atem ging schnell und unregelmäßig, kaum einen
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