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Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Titel: Sueße Luegen, Heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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leise.
    „Wer?“
    „Wann ist dein Geburtstag? Dein echter?“
    „Fünfzehnter August. Und ich bin 28, nicht 30“, sagte sie, als müsse er das unbedingt wissen. „Und jetzt“, sie sog scharf den Atem ein, „muss ich zur Arbeit.“
    Er fuhr sich über sein kratziges Kinn. Verdammt, da war so viel, was er ihr noch sagen musste. „Beth, ich …“
    „Nein, Luke. Wir müssen beide mit unseren Leben weitermachen. Nichts hat sich geändert.“
    Aber das hatte es. Letzte Nacht war sie ihm so nah gewesen. Nur Momente zuvor hatte sie ihm ihr tiefstes Geheimnis anvertraut. Und jetzt gab sie sich so kühl, als ob sie beide nichts verband.
    Die Einsätze haben sich geändert, wollte er sagen. Seit sie miteinander geschlafen hatten, seit sich herausgestellt hatte, dass sein Leben längst nicht so war, wie es sein sollte. Und das ängstigte ihn, wenn er ehrlich war.
    Alles war so verdammt kompliziert. Er sollte ihr sagen, was er wusste, und dann tun, was sie verlangte: gehen. Das würde ihr erlauben, jemanden zu finden, der für sie da wäre, einen verlässlichen Partner in jeder Bedeutung des Wortes.
    Ja, aber was ist, wenn du dich binden willst? Vor Komplikationen nicht davonrennen möchtest?
    Hin und her gerissen sah er zu, wie sie die Treppe hinunterging. Es war, als würde sie alle Sehnsucht mit sich nehmen.
    „Beth. Geh nicht.“
    Sie hielt auf der letzten Stufe inne. „Was kannst du noch sagen, das ich nicht schon weiß?“ Sie drehte sich zu ihm um. „Deine Karriere kommt an erster Stelle und allein, dass ich hier bin, gefährdet sie. Ganz zu schweigen davon, dass wir mit jedem Tag, den wir zusammen sind, eine Entdeckung riskieren. Und ich werde das nicht noch einmal durchmachen.“ Sie lachte kurz und trocken auf. „Du, ich, unsere Geschichten … Wir sind der wahr gewordene, feuchte Traum jedes Reporters.“
    „Warte.“ Verdammt, er hasste es, dass sie recht hatte. Hasste es, dass sie die Worte ausgesprochen hatte, die den ganzen Morgen über an ihm genagt hatten. Und er hasste es, dass er angesichts dieser kühlen Logik hilflos war.
    Er betrachtete die Kurven ihrer Wangen, die Locken, die sie immer hinter ihre perfekt geformten Ohren strich. Er erinnerte sich an ihre Küsse und den süßen, willkommenen Duft ihrer Haut. Dachte an ihre Stärke, wie sie sich weigerte zusammenzubrechen, als sie ihre Vergangenheit eingestand. Dieselbe Stärke, mit der sie ihn jetzt von sich wegstieß.
    Jede Logik sagte ihm, sie gehen zu lassen, und doch wehrte er sich dagegen. Etwas Tieferes und Drängenderes befahl ihm, den Versuch zu wagen, alles zu riskieren. Verdammt, er hungerte danach, sie zu schnappen, sie zu küssen, bis sie alles andere vergaß. Und sie zu zwingen, an die Chemie zwischen ihnen zu glauben, an sein Verlangen nach ihr.
    Aber er wusste, dass er vorher mit der Wahrheit herausrücken musste.
    Er betrachtete sie. Er könnte mit dem leben, was Dylan ihm erzählt hatte. Aber zu welchem Preis? Es würde an ihm nagen, sein Gewissen quälen, bis seine Selbstachtung dahinschwinden würde. Schlimmer noch, es würde jedes Vertrauen untergraben, das Beth ihm geschenkt hatte.
    Aber wenn die Wahrheit einmal ausgesprochen war, gäbe es kein Zurück mehr.
    Schließlich gab er sich einen Ruck und stieg die Stufen hinunter. Er sah, wie sie sich müde aufrichtete, die Schultern straffte, als bereite sie sich auf einen Anschlag vor, auch wenn sie mit ihrer Kraft am Ende war.
    Herrgott noch mal, er hasste es, ihr das antun zu müssen. „Da ist noch etwas. Dylan hat noch mehr rausgefunden.“
    Sie blinzelte. „Über Ben?“
    „Nein … Hör zu, es gibt keine Möglichkeit, das zu beschönigen. Ich sage einfach, wie es ist.“
    Beth runzelte verwirrt die Stirn. „Okay.“
    Er schluckte und steckte die Hände in die hinteren Taschen seiner Jeans. „Als deine Mutter fünfzehn war, hat sie ein Baby bekommen – ein Mädchen – und es zur Adoption freigegeben.“
    Beth riss die Augen auf. Mit einer Hand klammerte sie sich ans Geländer. „Was?“
    „Als das Mädchen achtzehn wurde, hat es angefangen, nach seiner biologischen Mutter zu suchen, und hat seinen Namen auf ein paar Adoptionsseiten im Internet eingegeben“, fuhr Luke fort. „Sie hat beim Jugendamt um Auskunft gebeten …“
    „Warte mal! Stopp, stopp, stopp …“
    „So konnte sie Kontakt mit ihrer biologischen Mutter aufnehmen. Beth, hör mir zu.“ Luke nahm ihre Hände. „Sie ist jetzt 38 und lebt in Perth. Deine Mutter wollte mit dir zu ihr fliegen,

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