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Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Sueße Luegen, Heiße Kuesse

Titel: Sueße Luegen, Heiße Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Roe
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damit ihr euch kennenlernt.“
    „Nein.“
    „Ja.“ Obwohl er ihre Hände hielt, konnte er spüren, wie Beth ihm mit jedem Moment des Schweigens weiter entglitt. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sag was, irgendwas, befahl er sich still.
    Sie entzog ihm ihre Hände und trat einen Schritt zurück, und plötzlich fühlte sich der Raum zwischen ihnen an wie ein gähnender Abgrund.
    „Ich … ich muss zur Arbeit.“
    „Beth.“
    Mit einer Hand wehrte sie ihn ab. „Luke, ich kann jetzt nicht klar denken, okay? Ich brauche Zeit, ich muss das erst mal verdauen. Gib mir …“ Sie massierte ihre Schläfen und seufzte. „Gib mir einfach etwas Zeit.“
    „Okay.“ Er hob beschwichtigend die Hände. „Okay. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst.“
    „Und ich denke, es ist besser, wenn ich eine Zeit lang woanders wohne“, sagte sie steif.
    Zum hundertsten Mal wünschte sich Luke, er könnte die vergangene Woche auslöschen. Aber selbst wenn er das könnte, er wusste, dass er alles noch einmal genauso machen würde.
    Insbesondere letzte Nacht.
    Bei der Erinnerung daran wurde ihm heiß, aber ihr erschütterter Blick ließ ihn erstarren. Zum Teufel, konnte sie nicht erkennen, dass er sie niemals willentlich verletzen würde?
    „Ich kann dir helfen. Ich kann jemanden beauftragen …“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf und lachte hart auf. „Nein, du hast schon genug getan. Damit muss ich selbst klarkommen.“
    Sie nahm die letzte Stufe, ging den Flur entlang und von ihm fort.
    Luke starrte auf ihren Rücken, als könnte er sie mit seiner Willenskraft dazu bringen, ihre Meinung zu ändern. Es half nicht. Sie war stur und stolz und verletzt, sie versteckte sich hinter der vertrauten Mauer, die sie so lang beschützt hatte. Als er diesen gehetzten Unglauben in ihren Augen gesehen hatte, gemerkt hatte, wie ihr Körper sich unter dem Schock versteifte, da hatte er die Worte zurücknehmen wollen.
    Sein Kiefer schmerzte, so sehr biss er die Zähne aufeinander. Er konnte nichts tun, außer ihrem entschlossenen Gang durch den Flur zuzusehen. Sie näherte sich der Tür.
    Komm schon, Beth. Dreh dich um. Du kannst das. Einfach nur umdrehen.
    Stattdessen packte sie den Türgriff und öffnete die Tür. Er zwang sich, weiter hinzusehen, bis sie die Tür sanft, und ohne einen Blick zurück, schloss. Ganz allmählich verklangen ihre Schritte, und er blieb mit nichts als ungesagten Worten zurück.
    Die Tür fiel leise ins Schloss, aber in Beths Kopf dröhnte das Klacken so laut, als hätte sie sie zugeknallt. Wenn er nur noch etwas gesagt, ihr gezeigt hätte, dass sie bleiben sollte. Sie wäre sofort zurück in seine Arme gerannt.
    Aber er hatte geschwiegen.
    Schluchzend lehnte sie sich gegen die Autotür. Es war vorbei. Dafür hatte sie gesorgt. Vollkommen und unwiderruflich, und jetzt würde sie mit ihrer Entscheidung leben müssen.
    Allein.
    Sie hob eine Hand und sah erstaunt, dass sie zitterte. Wütend fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar. Sie musste die Panikattacke bezwingen. Aber das Zittern ihrer Finger breitete sich auf ihren ganzen Körper aus. Ihr Atem kam stoßweise und unregelmäßig.
    Laut stöhnte sie auf. Bilder, die sie nie wieder hatte sehen wollen, drängten sich ihr auf.
    Der kalte Nieselregen vor einem zerbrochenen Fenster. Der ekelhafte Geruch von auslaufendem Treibstoff, von Rauch und glühendem Metall. Eine versengte Wolldecke … und Fragen, immer mehr Fragen. Ob sie okay war, wie sie sich fühlte, woran sie sich erinnerte und immer so weiter.
    Sie hielt sich die Ohren zu, während sie zur Fahrertür stolperte. Auf dem Autositz brach sie zusammen. Sie lehnte die Stirn gegen das Lenkrad, an dem sie sich mit beiden Händen krampfhaft festhielt.
    Sie weinte.
    Sie konnte nicht mehr aufhören. Tränen liefen über ihre Wangen. Ihre so mühsam aufrechterhaltene Fassung fiel in sich zusammen, ihr Schutzwall, ihre hart erkämpfte Kontrolle. Sie weinte um ihre verlorene Kindheit und die depressive Mutter, die sie geliebt hatte. Weinte um all die einsamen Jahre und um die Vergangenheit, die ihre Zukunft geformt hatte.
    Irgendwann ließ das Schluchzen nach und die Tränen versiegten. Mit zitternden Händen wischte sie sich über die Wangen und rieb sich die Augen. Dann suchte sie im Handschuhfach nach einem Taschentuch. Als sie in den Spiegel sah, blickten ihr verquollene, gerötete Augen entgegen. Das Make-up war verlaufen, die Wangen rot gefleckt. Plötzlich durchfuhr sie ein Gedanke.
    Du hast eine

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