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Sueße Prophezeiung

Sueße Prophezeiung

Titel: Sueße Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abe
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dich deiner Illusionen zu berauben – aber vermutlich war das Mädchen bereits da und ist wieder gegangen. Für gewöhnlich stehe ich vor Tagesanbruch auf.«
    Sie zuckte leicht zusammen, während ihr Blick zur Tür hin flog.
    »Mach dir keine Sorgen«, fuhr er amüsiert fort und unterdrückte rasch seine Erheiterung. »Ich habe sie letzte Nacht verriegelt. Sicher wissen alle, warum.«
    Avalon begann, aus dem Bett zu klettern, wobei sie die Decke mit sich zog. Ruhig lehnte Marcus sich zu ihr und nahm ihre Hände in seine, wodurch er sie wieder in seine Richtung drehte. Die Decke rutschte und blieb an ihren Brustspitzen hängen, drohte aber doch, nach unten zu gleiten.
    »Treulieb, geh nicht!« Sein Blick blieb an der Decke und der lebendigen Haut hängen, dann sah er wieder hoch. Sie versank in der Farbe seiner Augen. Einer Mischung aus nachgedunkeltem Schnee und Himmel. Sie spürte, dass ihre Sinne sie verrieten und nur noch ihn sahen, ihn wollten. Dagegen ankämpfend schluckte sie und – verlor.
    »Avalon. Wir müssen miteinander reden.« Wieder schenkte Marcus ihr dieses Lächeln, während er sie langsam zurückzog in den Brunnen aus Decken, muskulösen Gliedern und einladender Wärme nach der Kühle des Zimmers. Ihr Widerstand schmolz dahin, als er es geschafft hatte, sie in die behagliche Wärme zu betten. Dann kam er noch näher und schloss sie in seine Arme.
    Zuletzt lag er neben ihr und fing an, ihr Haar zu glätten, indem er immer wieder mit seinen Fingern hindurchfuhr. Jede Berührung jagte einen kleinen Schauder der Erregung durch ihren Körper. Sein Kopf war auf gleicher Höhe mit ihrem und er sah seinen eigenen Bewegungen zu.
    »Bist du glücklich?«, fragte er. Seine Stimme verriet nichts von seinen Empfindungen.
    Wieder streichelte er sie. Sie wusste, dass sie lügen müsste und Nein sagen sollte. Wenn sie log, würde er nie von ihren wahren Gefühlen erfahren. Trotzdem brachte sie es nicht fertig und flüchtete sich in eine Halbwahrheit.
    »Ich«, Avalon hüstelte, »bin glücklich. Auf eine gewisse Weise.«
    »Was für eine Weise ist das?«
    Sie konnte ihr Haar sehen, eine weiche Flut aus hellen Strähnen, die zwischen ihnen lagen.
    »Auf eine Weise, wie jeder es sein könnte, nehme ich an«, murmelte sie und beobachtete seine Hand in ihrem Haar.
    »Sein könnte?« Er gab sich unbeteiligt. Seine Rechte änderte ihren Rhythmus nicht. »Bedeutet das, so glücklich wie es jeder unter diesen Umständen sein könnte?«
    »Ja«, erwiderte sie.
    »Glaubst du also, dass du woanders glücklicher sein könntest?«
    Das Streicheln war langsam und beruhigend.
    »Ich weiß nicht«, meinte sie, sich seiner Berührung völlig hingebend. »Möglich. Vielleicht.«
    »Was wäre nötig, Avalon, um dich so glücklich zu machen, wie du nur sein kannst?«
    Seine Worte gaben ihr ein großes Rätsel auf – das sie nicht lösen konnte. Immer noch hob und senkte sich ihr Haar zwischen ihnen. Strähnen wurden unter seiner Berührung abgeteilt, gehalten und wieder losgelassen. Ununterbrochen.
    »Ich weiß nicht«, wiederholte sie. Ihre eigenen Worte erschienen ihr seltsam und fremd.
    »Ein Heim«, meinte er leise im Rhythmus seiner streichelnden Hand. »Eine Familie. Einen Ort, wo man hingehört, für immer und ewig.«
    Jemand, der mich liebt, dachte sie, den Gedanken träge fortspinnend. Dass du mich liebst.
    »Ja«, meinte er. »Das würde dich am glücklichsten machen.«
    Er hörte nicht auf, sie zu streicheln, ließ den Moment einfach zwischen ihnen schweben. Nur Unschuld, seine Bewegungen, ihr Blick, der an ihm hing, ihr Haar, die Helligkeit ihrer Körper.
    »All das würde ich dir geben«, sagte er schließlich. »Ich würde dir alles geben, was du willst, um dich glücklich zu machen.«
    Seine Hand wurde langsamer und hielt dann inne, sodass sie ihren Blick lösen konnte, um ihm in die Augen zu schauen.
    »Du musst mich nur zuerst heiraten«, sagte er. »Willst du ...«
    »... mich heiraten, Treulieb, und ganz die Meine sein«, sprach er, »das würde mich zum glücklichsten Mann machen, der je gelebt hat.«
    Sie bedeckte ihren Mund mit beiden Händen, um ihre Freude, ihre Überraschung zu zügeln, und er hob sein Gesicht zu ihr empor, während er immer noch im Gras der Wiese kniete; nun breitete er seine Arme aus.
    »Ich werde dir die Sterne auf einem Tablett aus Gold servieren. Ich werde dir die Sonne herunterholen, damit du sie in deiner Tasche bei dir tragen kannst. Sie wird voller Scham sein, dass du so viel

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