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Sueße Prophezeiung

Sueße Prophezeiung

Titel: Sueße Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abe
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Brauen waren schwarz wie Ebenholz.
    Lady Avalon saß jetzt still im Sattel vor ihm. Nur ihre Hände waren wieder mit einem weichen Streifen Tuch, den er von einer Decke abgerissen hatte, zusammengebunden. Ob ihre Augen tatsächlich die Farbe von Heideblüten aufwiesen, konnte Marcus nicht sagen. Denn sie hielt ihren Blick stets abgewandt, während sie den Horizont betrachtete. Sie schien nach etwas zu suchen, das er nicht sehen konnte.
    Der Laird liebte seine Gemahlin inniglich. Zusammen regierten sie streng und gerecht über ihren Clan. Sie erlebten Zeiten des Wohlstands. Die Sommer waren lang und die Winter mild, als die Berge des Nachts noch ihre Lieder sangen und die Hirsche fett und zahlreich waren. Jeder einzelne Tag erschien wie ein Juwel im Geiste Gottes, und dem Clan Kincardine würde der größte Segen von allen Völkern zuteil.
    In diesen Frieden drang ein böser Elf, der die Gemahlin des Lairds so lange beobachtet hatte, bis der Neid ihn packte. Er wollte sie für sich selbst, ihr Mondlicht, ihre Heideblüten, ihr Ebenholz. Um dies zu erreichen, setzte er Magie und Gold und Versprechen so fein wie Marienfäden ein.
    Doch sie ließ sich nicht gewinnen. Ihr Herz gehörte nur dem Laird.
    Marcus merkte, dass seine ganze Aufmerksamkeit auf all jene Stellen von Avalon gerichtet war, die seinen Körper berührten, auf die weichen Kurven, die sich im beengten Sattel gegen ihn pressten, auf die Hitze ihres Bauches unter seinem Arm, den er um ihre Taille geschlungen hatte. Sie duftete nach Äpfeln und Blumen. Ihr Geschmack hatte an Gewürze erinnert.
    Er fragte sich kurz, ob sie wirklich so naiv sein konnte, den rüpelhaften Warner zu lieben. Sie schien seinen eiligen Plan, sie zu heiraten, ohne nachdrücklicheren Widerspruch zu akzeptieren – obwohl sie wusste, dass das Schande über sie bringen würde und dadurch ein Krieg entfesselt werden könnte.
    Aber sie war eine Frau. Er hatte nicht wirklich eine Ahnung, was in Frauen je vorging.
    Eines Tages begab sich die Herrin ins Tal, um Wolle zu sammeln. Sie war  so  sanft, dass sich die Stacheln des dornigen Brombeerstrauchs von selbst nach hinten neigten, damit sie die geschätzte Wolle sammeln konnte, ohne Schaden zu nehmen.
    Aber da überfiel sie der Elf. Er hatte die Geduld für langes Werben verloren. Dort im Tal entehrte er sie und brach ihr das treue Herz. Auf der Stelle hauchte sie ihr Leben aus, um ihre Liebe weinend.
    Der Laird fand sie im Grase liegend und wusste sofort, was sich zugetragen hatte!
    Versteht, wie sehr er sie geliebt hatte. Versteht, wie groß sein Verlust war, dass er augenblicklich vom wahren Glauben abfiel und den Teufel anrief, das Unrecht zu sühnen, das seiner Gemahlin angetan worden war.
    Der Tag schützte sie; denn es war wolkig und verhangen, wodurch ihr Vordringen durch den Wald nicht auffiel und sie nur die Verlängerungen der allgegenwärtigen Schatten zu sein schienen.
    Marcus merkte, dass Lady Avalon sich Mühe gab, wach zu bleiben. Ihr Kopf sank mehrmals immer tiefer, um dann wieder nach oben gerissen zu werden – nur, damit sich der ganze Vorgang wiederholte.
    Er dachte an das Angebot, das sie ihm im Kreise seiner Männer gemacht hatte. Sie hatte ihm versprochen, ihm alles zu geben, was er wollte, wenn er sie nur gehen ließe. Doch wenn das geschähe, würde er nie die eine Sache bekommen, die sich als sein Hauptwunsch herausgestellt hatte. Und er war kein Mann, der seine Ziele leicht über Bord warf.
    Ihr Kinn fiel hinunter und blieb diesmal dort. Mit einer leichten Bewegung seines Armes lehnte er sie gegen sich, bis ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. Ihr Haar war der einzige helle Lichtpunkt im weiten Umkreis.
    In einer Wolke aus Rauch und Schwefel kam der Teufel in das Tal und brachte den bösen Elf mit sich, den er mit feurigen Ketten dem Laird hinhielt.
    »Was soll ich für dich tun?«, fragte der Teufel.
    »Rache!«, schrie der Laird, während er noch immer sein armes Weib an sich drückte.
    Da nahm der Teufel den Elfen mit feurigen Händen und drehte und ballte ihn unter schrillen Schreien und Verwünschungen so lange zusammen, bis es kein Elf mehr war, sondern etwas anderes, das schwarz und verkohlt aussah. Und der Teufel warf ihn gegen den Berg, wo er sich tief in den Fels brannte, schmolz und dort für immer erstarrte.
    »Und jetzt«, sprach der Teufel. »Meine Bezahlung.«
    Da erst begriff der Laird, worauf er sich eingelassen hatte.
    Wenn sie schlief, war es leicht, das Feuer, das in ihren Augen brannte und

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