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Sueße Prophezeiung

Sueße Prophezeiung

Titel: Sueße Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abe
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das er entfacht hatte, zu vergessen. Dann stellte er sich vor, wie sie gewesen wäre, wenn sie sich unter anderen Umständen, seiner eigenen Version der Legende, kennen gelernt hätten. Sie wäre vertrauensvoll, doch stark, klug und doch freundlich bei all ihrer Schönheit gewesen. Und nie hätte er sich für irgendeinen Herrn oder Gott auf Kreuzzüge begeben müssen.
    »Ich finde, dass ich im Moment zu viele Seelen habe«, sagte der schlaue Teufel. »Wenn deine noch dazukommt, werden meine Hallen einfach zu voll. Von dir will ich etwas anderes. Ich werde deine Kinder nehmen und die Kinder deiner Kinder und dann deren Kinder. Du wirst keine mehr haben, und mit ihnen werden auch die Tage des Wohlstands vorbei sein. Dein Clan wird ohne sie dahinsiechen. Dein Land wird öd und leer sein, und deine Tiere werden verenden.«
    Der Laird schrie auf, doch was konnte er tun? Er hatte den Teufel gerufen und sein Volk würde jetzt den Preis bezahlen.
    Sie lag nicht sehr schwer auf ihm. Marcus gefiel der Gedanke, den ganzen restlichen Tag mit der schlafenden Avalon in den Armen zu reiten. Bis in alle Ewigkeit wollte er so mit ihr dahintraben, während sie entspannt vor ihm saß und die süße Flut ihres Haars sich bis zu ihren Hüften ergoss, die Locken über sein Bein strichen.
    Der Laird schluchzte und bettelte um Gnade, aber der Teufel wollte nichts davon hören. Erst als sich hoch droben im Himmel ein Auge öffnete, verklang der Hohn und Spott des Teufels. Und aus dem Auge trat ein Sonnenstrahl, dessen Licht nur die tote Dame traf.
    Vielleicht war sie da schon im Paradies und flehte den Herrn an, Erbarmen mit ihrer einzigen wahren Liebe zu haben. Denn es war das Auge Gottes, das dort oben leuchtete, und er hatte Anteil genommen am Schicksal des Lairds.
    Nun, der Teufel wusste, was dies bedeutete, wusste, dass Gott zuhörte und alles sah. Und der Teufel hatte seine Botschaft parat. Doch es regte sich Zorn in ihm, dass er seinen Fluch mildern musste. Also zischte er die letzten Worte nur, die er an den Laird richtete.
    »Dieser Fluch wird hundert Jahre währen, bis aus diesen Generationen ein Mädchen hervorgeht, das wie Eure Gemahlin aussieht. Eine Tochter deines Clans, die den Laird heiratet. Bis zu ihrer Rückkehr werdet Ihr keinen Wohlstand kennen – weder Ihr noch die Euren.«
    Und weil er der Teufel war, fügte er noch ein Letztes hinzu, ehe die Erde ihn verschluckte:
    »Und dieses Mädchen wird eine Kriegerin sein, die bis in Euer Herz schauen und Eure tiefsten Gedanken lesen kann. Aber sie wird den Klang Eures Namens hassen!«
    Endlich schlugen sie ihr Lager in einem Wald auf, wo die Bäume so dicht beieinander standen, dass kein zusammenhängendes Lager errichtet werden konnte. Doch auch das war für sie von Vorteil. Die zahlreichen Stämme und Büsche boten den idealen Schutz. Marcus entsendete Wachen, die das ganze Gelände erkundeten, und wies Lady Avalon einen Platz genau in der Mitte zu, wo sie von überall gesehen werden konnte.
    In der Nähe gab es einen Fluss mit kaltem schwarzem Wasser. Er hatte sie selbst hingebracht, nachdem er ihre Handfesseln gelöst hatte. Dort löschte sie ihren, wie es schien, gewaltigen Durst und beobachtete, wie das Wasser das getrocknete Blut an ihren Handgelenken löste und fortspülte.
    Irgendwie schmerzte ihn der Anblick dieses Blutes auf ihrer weißen Haut, obwohl er das nicht wollte. Sie hatte nicht wirklich Schaden genommen. Die Seile hatten ihre Haut nur ein wenig aufgeschürft. Jeden Tag der letzten zwölf Jahre hatte er Schlimmeres ertragen müssen.
    Sie ertappte ihn dabei, wie er sie anstarrte, und ihre zauberischen Augen brachten ihn fast dazu, beschämt den Blick abzuwenden. Doch er tat es nicht.
    Er hatte keine Erinnerung an Heideblüten, die diesen ganz besonderen Farbton aufwiesen. Es musste wohl eine magische Blume sein, die reiner, klarer und makelloser als das Leben war, um sich mit diesen Augen messen zu können.
    In jener Nacht auf der Treppe der schmierigen Gastwirtschaft waren sie ihm blauer vorgekommen, doch das musste eine Täuschung des Lichts gewesen sein, denn jetzt sahen sie entschieden nicht blau aus.
    Auf dem Weg zurück ins Lager rief Marcus sich noch einmal die Überraschung ins Gedächtnis. Was für eine Überraschung zu entdecken, dass die ferne Stimme in seinem Kopf in jener Nacht auf der Treppe erwacht war und ihm den strengen Befehl zugerufen hatte, gerade dieses Mädchen aufzuhalten, ehe sie an ihm vorbeigehen konnte.
    Sie war wie eine Bäuerin

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