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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hustete sofort wieder, als sie ihm die Tasse abnahm. »Danke.«
    »Sahne und drei Stück Zucker, richtig?«
    »Richtig.« Nein, es waren zwei Stück Zucker und Milch, was ihr verriet, wie wenig Aufmerksamkeit er ihr geschenkt hatte. Jetzt würde sie auf ihren Morgentoast verzichten müssen, um die Kalorien wieder einzusparen. Sie nahm einen Schluck der viel zu süßen, viel zu deftigen Flüssigkeit und lächelte zu ihm auf. »Perfekt.«
    Ein leichtes Rosa überzog seine hohen Wangenknochen, sie musste sich zusammenreißen, um ihn nicht mit offenem Mund anzuglotzen. Rafael Salinas errötete? Offenbar war die Welt völlig aus den Fugen geraten, nur hatte sie nichts davon mitbekommen, weil sie viel zu beschäftigt gewesen war, sich als Hure zu verkaufen.
    Sie ließ den Kopf gegen die Sessellehne sinken und seufzte, als ginge es ihr wirklich schlecht. Vielleicht würde der Drecksack ein Einsehen zeigen und sie in Frieden lassen. Sie musste aufpassen, es nicht zu übertreiben, sonst würde er noch einen Arzt zwingen, sie zu untersuchen. Außerdem wollte sie nicht, dass er ständig nach ihr sah. Bisher war das noch nie vorgekommen, aber heute war nichts wie sonst.
    »Ruf mich an, wenn du mich brauchst«, bot er ihr an.
    »Bestimmt.«
    Er war sichtlich hin und her gerissen, weil er einerseits seinen Geschäften nachgehen und sie andererseits nicht allein lassen wollte. Ausnahmsweise fiel ihr nichts dazu ein. Sie wollte nur, dass er endlich verschwand, aber ihr wollte kein Trick einfallen, mit dem sie ihn aus der Tür locken konnte, darum kuschelte sie sich tiefer in ihren Sessel und schloss die Augen; auf diese Weise brauchte sie ihn wenigstens nicht anzusehen.
    Aber Wunder über Wunder, entweder hatte sie damit Erfolg, oder ihm fiel kein Grund mehr ein, noch länger bei ihr zu bleiben. Sie hörte, wie er ihr Schlafzimmer verließ, dann das Gebrumm diverser Männerstimmen und schließlich das erlösende Geräusch, auf das sie so lange gewartet hatte: das Zuziehen der Wohnungstür. Aus dem Wohnzimmer war immer noch der Fernseher zu hören, untermalt von gelegentlichen Kommentaren der beiden Männer, die er hiergelassen hatte und die es sich jetzt gemütlich machten, um Sport zu schauen.
    Sie widerstand dem Drang, aufzustehen und nachzusehen, wen Rafael als Babysitter auserkoren hatte. Angeblich war sie krank und lag im Bett; sie wollte keinen Verdacht erregen, indem sie aus dem Schlafzimmer getanzt kam, sobald Rafael aus dem Haus war. Ihr Timing musste nicht auf die Minute genau abgestimmt sein, aber sie wollte Rafael so wenig Zeit wie möglich zum Reagieren lassen.
    Außerdem gab es einen Haufen Dinge, die sie tun konnte, um sich vorzubereiten. Sie schlich auf Zehenspitzen zur Tür und drehte den Riegel im Türknauf. Diese Schlösser waren nicht der Rede wert und würden Rafaels Männer höchstens ein paar Sekunden lang aufhalten, aber sie fühlte sich sicherer, wenn sie wenigstens vorgewarnt wurde.
    Dann trat sie in ihren Schrank und zog eine große Ledertasche heraus. Zuerst wanderte ein Paar Schuhe mit flachen Absätzen hinein. Wenn sie ihren Babysittern erst entwischt war, müsste sie eine Weile zu Fuß gehen, und die acht oder zehn Zentimeter hohen Pumps, die sie sonst anzog, sahen zwar himmlisch aus, waren aber die Hölle, wenn sie darin marschieren musste.
    Sorgen machte ihr auch, dass sie nicht wusste, wie einflussreich Rafael in den jeweiligen Stadtvierteln war. Überall
in der Stadt gab es Kameras, die Läden überwachten, Menschen auf dem Bürgersteig aufnahmen oder die Eingänge zur U-Bahn filmten. Alles, was in einer Bank geschah, wurde aufgezeichnet, aber das machte ihr keine großen Sorgen, weil Rafael nichts von ihrem Schließfach ahnte und nicht einmal wusste, auf welcher Bank sie es eingerichtet hatte. Doch falls bei den Stadtwerken, den Verkehrsbetrieben oder den Bullen jemand für ihn arbeitete, würde er vielleicht an die Aufnahmen kommen und ihre Bewegungen nachvollziehen können. Dieses Risiko müsste sie eingehen, denn es war Zauberei, sich in Luft aufzulösen, und sie hatte noch keinen Meister gefunden, der ihr das beigebracht hatte.
    Sie müsste so gut wie alles zurücklassen. Sie packte ein paar einfache Schminksachen ein, mit denen sie über die Runden kommen würde, nicht mehr als das Nötigste, damit Rafael nicht auffiel, dass ein Teil ihrer Sachen fehlte. Den Rest ließ sie verstreut auf der Frisierkommode stehen, als würde sie jeden Moment zurückkommen. Sie rollte ein Paar schwarze Hosen

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