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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Na ja, da habe ich was gesehen. Lichter oder so…«
    »Oder so?«
    Der Mann schluckte wieder. »So genau kann ich das auch nicht erklären.« Er drehte die Bierdose zwischen den Händen. »Kein normales Licht. Das waren Blitze! Aber nicht draußen, sondern in diesem Bau hier. Die legten sich auf die Wände. Die huschten über die Decke und den Fußboden hinweg.«
    »Lichter vielleicht?« fragte Suko.
    »Auch, wenn Sie so wollen.«
    »Und was passierte mit Ihnen, wenn Sie die Blitze sahen, Mr. Patterson?«
    »Da wurde mir immer ganz komisch.«
    »Wie das?«
    »Ist schwer zu erklären, aber ich hatte das Gefühl, als wäre eine andere Person in meiner Nähe, die aber unsichtbar ist.«
    Er verstummte und starrte Suko an. Sein Gesicht war mit Schweiß überdeckt. Die Perlen hatten auch das Barthaar genäßt.
    »Sie haben niemanden gesehen – oder?«
    »Überhaupt nicht. Aber trotzdem blieb das Gefühl. Ich weiß nicht, ob Sie das kennen. Das überkommt einen ja, wenn man allein ist, man denkt, man ist es auf einmal nicht mehr. Man schaut und stellt fest, daß jemand ins Zimmer gekommen ist.«
    »Aber diesmal haben Sie niemanden gesehen.«
    »Nee. Nur gespürt.«
    »Wie genau?«
    »Ich hörte mal eine schrille Stimme und ein Lachen.« Er fing an zu stottern. »Die Stimme erzählte, daß ihr niemand entwischen könne.«
    »Und Sie wissen nicht, was damit gemeint sein könnte?«
    »Überhaupt nicht. Aber jetzt denke ich nach. Zum Glück habe ich keinen in den Hacken. Dieser Selbstmord, Suko, könnte der etwas damit zu tun haben? Ich meine, mit dem, was ich hörte, als diese komischen Blitze oder Lichter auffunkelten.«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen«, gab Suko zu.
    Patterson nickte. »Verstehe ich. Glauben Sie mir denn?«
    »Ja.«
    »Oh!« Er staunte. »Schade, daß Sie wieder gehen.«
    »Das wird nicht der Fall sein. Ich bleibe hier im Haus. Sie können mich in der vierten Etage finden, in der Wohnung einer gewissen Mandy Alwood.«
    »Die kenne ich. Ein heißer Feger.«
    »Sie ist im Moment nicht da.«
    »Sie sind ein…«
    »Bin ich, Mr. Patterson. Ein Bekannter. Jedenfalls sollten Sie mir Bescheid geben, wenn Ihnen wieder etwas auffällt. Abgemacht?«
    Patterson nickte heftig. »Geht klar.« Das Lachen konnte er nicht unterdrücken. »Hätte mir auch nicht träumen lassen, mal mit einem Bul… ahm, Polizisten gemeinsame Sache zu machen.«
    »So ist das Leben«, sagte Suko und machte sich an den Aufstieg in die vierte Etage.
    Suko ging schnell. Er war gut trainiert. So machte es ihm nichts aus, die Etagen zu überwinden. Vor der Tür zu Mandys Wohnung blieb er für einen Moment stehen und lauschte nach fremden Geräuschen, als er die Tür geöffnet hatte und einen Fuß über die Schwelle setzte.
    Ja, da war etwas.
    Das Rauschen aus dem Radio, als würde irgendwo Wasser fließen.
    Sonst nichts…
    Er drückte die Tür wieder zu. Draußen war die Luft schon nicht besonders gut gewesen, aber in der Wohnung stand sie zwischen den Wänden. Es lag noch immer ein Hauch von Parfümgeruch in der Luft, ein Andenken an die tote Mandy Alwood.
    Der Fall hatte sich nicht nur zugespitzt, auch Sukos Befürchtungen schienen sich zu bestätigen, denn er war dabei, Dimensionen anzunehmen, die dem Inspektor nicht mehr gefallen konnten. Furchtbar und grausam sah die Zukunft aus. Bei Cullogh hatte er leider deutlich erleben müssen, wohin der Einfluß aus dem Jenseits führte.
    Sehnsucht nach dem Tod, die erfüllt werden mußte. Suko stellte sich neben das Fenster, als er das Handy hervorholte und mit Sir James telefonierte. Das Fenster selbst hatte er geschlossen, denn an der Hausfassade hallte der Lärm auch hoch bis in die vierte Etage, und das störte.
    »Ich bin es, Sir«, sagte Suko.
    »Endlich. Glenda berichtete mir, daß Sie sich um einen Selbstmord kümmern wollen.«
    »Es sind mittlerweile zwei geworden. Ein Mensch fiel direkt vor meinem Fenster in die Tiefe.«
    »Das läßt Schlimmes befürchten.«
    »Ich hoffe nicht, Sir, daß es wahr werden wird, aber ich denke auch in diese Richtung und möchte mir bei Ihnen Rückendeckung holen, denn es könnten Dinge eintreten, die ungewöhnliche Maßnahmen erfordern.«
    »Sie machen mich neugierig.«
    »Ich werde von Beginn an berichten.« Suko sammelte sich kurz, dann folgte sein Bericht, der gespickt war mit Ahnungen und Vermutungen, gegen die Sir James nichts hatte. Im Gegenteil, er teilte die Befürchtungen des Inspektors und stimmte ihm sogar zu, daß wirklich geräumt werden

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