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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schluckte. Gönnte mir einen kurzen Blick. Ihr Mund hatte sich verzogen. »Ich spüre es, John, sie ist da. Ich, ich – kann mir nicht helfen, aber hier ist etwas mitten unter uns.«
    »Im Raum?«
    »Ja, hier. Man kann es nicht sehen, aber fühlen. Es umgibt mich. Es will etwas von mir.« Sie erstarrte, und nur ihr Mund bewegte sich. »Glauben Sie, daß es ein bestimmter Geist ist?« Ihre Augen weiteten sich und wurden dabei sehr rund. »Mandy…?«
    »Ich denke es mir.«
    Iris schlug ihre Hand vor den Mund, als wollte sie sich selbst zurückhalten. »Das wäre, das wäre ja furchtbar.«
    Ich gab ihr keine Antwort. Das Kreuz hatte ich nicht wieder umgehängt, sondern in die Tasche gesteckt. Ich holte es hervor und war selbst überrascht, als es auf der Fläche an verschiedenen Stellen aufblitzte.
    Das war nicht alles. Wir hörten eine Stimme, die den Vergleich zu einer kreischenden Säge nicht zu scheuen brauchte. »Nimm es weg! Nimm es weg! Nimm das verdammte Kreuz weg!«
    ***
    Suko war in der Wohnung der Toten geblieben und hatte sie wirklich bis in jede Ecke durchsucht, ohne einen Anhaltspunkt gefunden zu haben, der ihn weitergebracht hätte. Diese Mandy Alwood hatte völlig normal gelebt. Es gab keinen Hinweis auf eine Sekte oder okkulte Gruppe, zu der sie Kontakt gehabt hatte. Hier war wirklich alles normal, wie bei unzähligen anderen Bürgern auch. Bis auf das Radio.
    Sogar die Splitter des runden Fensters vor dem magischen Auge lagen noch dort, wo sie hingefallen waren. Niemand hatte sie weggefegt, auch Suko ließ sie liegen.
    Das Radio war wichtig. Er hatte es sich von allen Seiten angeschaut, aber nichts Verdächtiges gesehen. Es war ausgeschaltet, und das änderte Suko.
    Als er es eingeschaltet hatte, hörte er die leise Musik. Auch das war normal. Suko wollte andere Sender suchen. Seine Finger befanden sich dicht vor dem Knopf, als die Hand zurückzuckte. Etwas völlig Überraschendes war geschehen. Der rote, nach oben gerichtete Sendezeiger bewegte sich tatsächlich von allein.
    »Hoi«, sagte Suko und trat etwas zurück. Er schuf sich eine bessere Blickperspektive, ließ das Radio völlig in Ruhe und sah, wie sich der Zeiger auf den niedrigen Frequenzbereich zubewegte, als wollte er dort ein bestimmtes Ziel finden.
    Es dauerte nicht lange, und er blieb stehen. Die schnell wechselnden Geräusche zwischen Stimmen und Musik waren verstummt, aber es war nicht völlig still geworden, denn aus dem vom Stoff verdeckten Lautsprecher drangen die leisen, rauschenden Geräusche, die auf einer Schwingungsebene lagen und Suko leicht irritierten.
    Er wußte natürlich, daß es etwas zu bedeuten hatte. Gleichzeitig war ihm klar, daß er hier nur die zweite Geige spielte und erst einmal abwarten mußte.
    Das Rauschen blieb. Suko holte sich einen Stuhl heran und setzte sich in einer gewissen Entfernung vor das Radio. Er blieb hocken, lauschte den Geräuschen und überlegte, ob er schon Fragen stellen sollte, damit sie von der anderen Seite gehört wurden. Nach Mandy fragen oder nach dem toten Massenmörder.
    Er brauchte es nicht, denn die andere Seite war scharf darauf, sich zu melden. Es fing an mit einem Schrei. Zumindest empfand Suko dieses Geräusch so. Der Schrei hörte sich nicht ängstlich an, eher wütend und zornig.
    Er verebbte auch nicht.
    Suko wartete weiter.
    Die Stimme »schwebte« auf dem Rauschen; diesmal vernahm er kein Lachen mehr, sondern die geflüsterten Worte, die einzig und allein ihm galten, denn er wurde gesehen.
    »Was willst du in Mandys Wohnung? Los, rede!«
    Suko hatte seine Überraschung schnell verdaut. »Ich wollte dich kennenlernen.«
    »Wer bin ich denn?«
    »Eddy Greene, der Killer, der Massenmörder. Derjenige, der auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde.«
    »Stimmt.«
    »Und ich bin nicht Mandy, mein Freund. Wir werden bestimmt noch Spaß bekommen.«
    »Meinst du?«
    Suko glaubte, ein Lachen zu hören, das rasch wieder verstummte. »Ja, ich bin tot. Ich mußte auf dem Stuhl braten, aber ich bin trotzdem noch da.«
    »Wo?«
    »In Sicherheit.«
    »Das weiß man nie.«
    »Doch, ich bin in Sicherheit. Und ich bin stärker, viel stärker als früher, wenn du verstehst.«
    »Im Moment nicht.«
    »Ich werde meine Arbeit weiterführen. Bei Mandy habe ich begonnen, andere werden folgen. Es kann mich niemand stoppen, denn meine Macht ist ungeheuer. Auch Mandy ist bei mir. Sie hat die neuen Welten kennengelernt. Sie denkt jetzt so wie ich. Sie tut alles für mich, und das hat sie schon

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