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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwebte die Wolke wie eine Bleiplatte. Fahles Licht strömte aus ihr hervor und umflackerte auch mich. Hier hatten sich die Grenzen zwischen den beiden so unterschiedlichen Dimensionen geöffnet, als wollten sie all ihre Kraft über dieses Haus verteilen.
    Ich gab nicht auf.
    Kämpfen. Schritt für Schritt herankommen, die Entfernung schmelzen lassen.
    Ein Tier heulte und tobte in meinen Ohren. Der Wind fing sich nur an den großen Kaminen, und dieser Widerstand brachte eben die Heultöne hervor, eine schaurige Musik.
    Iris Cramer hatte sich nicht mal umgedreht. Unbeirrt ging sie weiter. Die Arme pendelten bei jedem Schritt.
    Die andere Seite war stärker. Sie wollte Iris’ Tod, und das würde auch eintreffen, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Dieses Wunder hatte einen Namen. Er lautete John Sinclair, aber ich mußte mir schon etwas verdammt Wunderbares einfallen lassen, um dieses Unheil noch abwenden zu können.
    Ich lief weiter. Es war eine Folter, eine Tortur. Meine Beine waren schwer und schienen bei jedem Schritt zudem noch länger gezogen zu werden.
    Das Gefühl, mit den Füßen am Boden zu kleben, wollte einfach nicht weichen, und so schleppte ich mich dahin.
    Eines stand leider fest. Ich konnte Iris Cramer nicht mehr erreichen, nicht bei dem Tempo, aber schneller kam ich nicht voran. Ich versuchte es mit einem Schrei. Den Namen bekam ich kaum über die Lippen, und der Wind riß mir die Silben von den Lippen. Noch immer war er hungrig nach Beute. Er packte mich, er schüttelte mich durch und erschwerte zusätzlich mein Vorankommen.
    Keine Chance mehr, normal an sie heranzukommen. Außerdem dachte sie nicht daran, sich umzudrehen. Iris war nicht mehr sie selbst. Die süße Sehnsucht Tod lockte.
    Nein, sie durfte nicht sterben. Nicht so. Ich wollte der Macht aus dem Jenseits den Sieg nicht gönnen. Es war schlecht zu schätzen, wie weit sich die Frau noch von der Dachkante entfernt befand. Auf eine weitere Verzögerung durfte ich mich nicht mehr einlassen.
    Ich hatte mich gedanklich auf die Veränderung eingestellt und merkte den Schmerz kaum, als ich auf die Knie fiel. Im Fallen zog ich die Beretta. Es war meine allerletzte Möglichkeit, Iris Cramer zu stoppen.
    Es ergab auch keinen Sinn, sie noch einmal anzurufen. Auch jetzt hätte sie sich nicht gedreht. So streckte ich die Arme aus. In der rechten Hand hielt ich die Beretta. Die Schußhand stützte ich mit der Linken ab.
    Konzentration. Es war wichtig. Ich wollte Iris auf keinen Fall töten. Sie sollte nur nicht mehr weiterlaufen können.
    Mein Gesicht war verzerrt. Für einen derartigen Schuß brauchte ich Zeit und Ruhe. Die hatte ich nicht. Das Laufen hatte mich in meinem Zustand mehr angestrengt, als gut für mich war. Aber die Kugel durfte ich nicht zurückhalten.
    Ruhe, John! Hämmerte ich mir selbst ein. Es kommt jetzt auf dich an, auf dich ganz allein. Ich zielte genau. Kimme und Korn!
    Noch hielt ich die Beretta eine Idee zu hoch. Ich wußte, daß sie genau schoß und ich mich auf sie verlassen konnte. Nur nicht verreißen, nur nicht daneben schießen.
    Luft holen.
    Anhalten?
    Nein, ich atmete ruhig, es fiel mir nicht leicht. Dabei zielte ich genau und hielt die schwankende Gestalt unter Kontrolle. Ein Gefühl sagte mir, daß Iris kurz davor stand, den Dachrand zu erreichen, und es wirklich allerhöchste Zeit wurde.
    Ich wartete nicht.
    Abdrücken!
    Es ging leicht, und ich senkte die Waffe nicht, weil ich möglicherweise noch eine zweite Kugel nachsetzen mußte.
    Hatte ich getroffen? Iris lief weiter.
    Verdammt, ich hätte mich selbst aufhängen können. Ich hatte es nicht geschafft. Ich war zu schlecht gewesen. Mein Gesicht verzerrte sich, aber ich sah auch, wie sie den nächsten Schritt setzen wollte. Sie schaffte ihn nicht.
    Iris blieb nicht mitten in der Luft hängen. Mit dem linken Fuß kam sie auf, aber sie knickte weg, und ich glaubte noch, einen Schrei des Schmerzes gehört zu haben. Die geweihte Silberkugel schien bestimmt im Bein zu stecken, denn dorthin hatte ich gezielt.
    Iris Cramer konnte sich nicht mehr halten. Sie kippte in einem verlangsamten Tempo nach links. Dabei hatte sie ihre Arme in die Höhe gerissen, als wollte sie nach einem Rettungsanker greifen, der über ihr in der Luft schwebte.
    Sie fand nichts. Die zuckenden Finger griffen ins Leere, und dann sackte sie zusammen, während ich mich auf die Beine mühte, weil ich zu ihr wollte.
    Das Gefühl des Triumphes konnte ich nicht genießen. Ich war einfach zu kaputt. Zudem drehte

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