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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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seine
    Beine hatte sie eine Decke gebreitet, obwohl es draußen ziemlich warm war, und er zu
    schwitzen begann.
    „Nein“, sagte Sophie sanft, als sie eintrat und Edward die Hand nach ihr ausstreckte.
    „Das ist jetzt zu anstrengend.“
    „Ich habe lediglich einen Kratzer am Arm“, widersprach Edward. Er fühlte sich
    tatsächlich schon viel frischer, und die Wunde schmerzte kaum noch. Die Verletzung
    war nicht schwer gewesen, hatte Edward jedoch viel Blut gekostet, ihn einige Tage
    geschwächt und ihn fiebrig und müde gemacht. Sie hatten beide, nachdem sie heil
    zurückgekehrt waren, viel geschlafen, ein bisschen gegessen und dann wieder
    geschlafen. Sophie war die ganze Zeit bei ihm gewesen, hatte ihn kaum aus den Augen
    gelassen und sich auch im Schlaf an seinen gesunden Arm gekuschelt.
    „Tu, was ich dir sage. Bleibe sitzen und ruhe dich aus“, ermahnte sie ihn. „Und
    versuche zu schlafen.“ Sie küsste ihn auf die Stirn, als wäre er ihr alter Großvater, und
    nahm ihren Platz auf einem anderen Stuhl ein. Zu Edwards Erheiterung schien seine
    Frau der Meinung zu sein, ein bedeutsamer Teil guter Krankenpflege bestünde darin,
    dass sich die Pflegerin mit einer Handarbeit zu dem Kranken setzte. Aus diesem Grund
    hatte sie irgendwo einen Handarbeitskorb hervorgezaubert, in dem sie eine Stickerei
    verwahrte, mit der sie sich abmühte. Edward gefiel es, wie sie so dort saß, den
    konzentrierten Blick auf das Teil gerichtet, an dem sie arbeitete, dabei die Lippen
    zusammenpresste und mit einer Entschlossenheit, als würde sie jemanden aufspießen
    wollen, die Nadel durch den Stoff trieb.
    Edward war so munter wie ein Mann nur sein konnte, der seine Frau mehrere Tage
    lang nicht gehabt hatte. Er sah ihr eine Weile zu, unterhielt sich zuerst damit, sie
    einfach zu betrachten, und begann sich dann, als ihm langweilig wurde, mit erotischen
    Vorstellungen zu amüsieren. Bis er stöhnte.
    Sophie sprang auf. „Was ist denn? Hast du Schmerzen?“
    „Ja. Rasende. Hier.“ Er legte ihre Hand auf jene Stelle der Decke, unter der sich sein
    sehnsüchtiger Freund befand, der tatsächlich bald so hart sein würde, dass er
    schmerzte.
    Sophie sah zuerst verständnislos darauf, dann begriff sie. „Oh …“ Eine animierte
    Röte stieg in ihre Wangen.
    „Ich finde“, sagte Edward, „dass ich zu schwach bin, um hier zu sitzen. Die
    Schmerzen sind unerträglich. Ich würde mich gerne ins Bett zurückziehen.“
    Sophie sah von der Decke in sein Gesicht. „Unerträglich, ja?“
    Er nickte und stöhnte abermals.
    „Dann werde ich sie dir nehmen“, erwiderte sie entgegenkommend. „Aber du musst
    ruhig liegen bleiben, verstanden?“
    Edward schob triumphierend die Decke weg und streckte soeben die Arme nach
    Sophie aus, als es an der Tür klopfte und Mrs. Drarey eintrat. „Captain Hendricks ist
    gekommen, Mylord.“

    „Natürlich“, brummte Edward und zog sich die schützende Decke über die
    verräterische Stelle seines Unterleibs. „Wer sonst würde jetzt stören.“
    Das Gesicht seiner Haushälterin blieb neutral. „Soll ich ihn heraufbitten?“
    „Selbstverständlich. Edward kann nicht hinuntergehen.“ Sophie eilte Jonathan
    entgegen, als er eintrat. Sie begrüßte ihn wie einen guten, alten Freund, vergönnte ihm
    sogar einen schwesterlichen Kuss auf die Wange, und ließ die beiden Männer dann
    allein.
    Jonathan sah seinen Freund abschätzend an. „Du sitzt da wie ein zahnloser, von Gicht
    geplagter Tattergreis. Das kann nicht allein von der kleinen Verletzung sein. Hat deine
    Frau dich wieder geschlagen?“
    Edward grinste nur träge. Er war viel zu erleichtert, dieses Abenteuer heil
    überstanden und Sophie wieder sicher in seinem Haus zu haben, um Spott übel zu
    nehmen. Er wies auf den Stuhl, in dem Sophie zuvor gesessen hatte. Jonathan griff
    nach der Stickerei, nickte beeindruckt und legte sie wieder in den Korb. Edward
    lachte.
    Den Schmugglern hatte man das Handwerk gelegt – zumindest jenen, die als
    Anführer agiert hatten. Die kleinen Fische, die nur mitgemacht hatten, weil sie sonst
    nicht wussten, wie sie ihre Familien ernähren sollten, hatte Jonathan fast im wörtlichen
    Sinn wieder ins Wasser geworfen. Sollten sie sehen, wie sie durchkamen. Ihm und
    seinen Vorgesetzten bei der Navy war es hauptsächlich um die ehemaligen
    Marinemitglieder gegangen, die Piraterie betrieben und sich den Verkaufserlös der
    geraubten Güter mit den Schmugglern geteilt hatten. Mit Sir Winston, um es genau zu
    sagen. Diesem hatte man leider keinen

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