Suesse Versuchung
seine
Beine hatte sie eine Decke gebreitet, obwohl es draußen ziemlich warm war, und er zu
schwitzen begann.
Nein, sagte Sophie sanft, als sie eintrat und Edward die Hand nach ihr ausstreckte.
Das ist jetzt zu anstrengend.
Ich habe lediglich einen Kratzer am Arm, widersprach Edward. Er fühlte sich
tatsächlich schon viel frischer, und die Wunde schmerzte kaum noch. Die Verletzung
war nicht schwer gewesen, hatte Edward jedoch viel Blut gekostet, ihn einige Tage
geschwächt und ihn fiebrig und müde gemacht. Sie hatten beide, nachdem sie heil
zurückgekehrt waren, viel geschlafen, ein bisschen gegessen und dann wieder
geschlafen. Sophie war die ganze Zeit bei ihm gewesen, hatte ihn kaum aus den Augen
gelassen und sich auch im Schlaf an seinen gesunden Arm gekuschelt.
Tu, was ich dir sage. Bleibe sitzen und ruhe dich aus, ermahnte sie ihn. Und
versuche zu schlafen. Sie küsste ihn auf die Stirn, als wäre er ihr alter Großvater, und
nahm ihren Platz auf einem anderen Stuhl ein. Zu Edwards Erheiterung schien seine
Frau der Meinung zu sein, ein bedeutsamer Teil guter Krankenpflege bestünde darin,
dass sich die Pflegerin mit einer Handarbeit zu dem Kranken setzte. Aus diesem Grund
hatte sie irgendwo einen Handarbeitskorb hervorgezaubert, in dem sie eine Stickerei
verwahrte, mit der sie sich abmühte. Edward gefiel es, wie sie so dort saß, den
konzentrierten Blick auf das Teil gerichtet, an dem sie arbeitete, dabei die Lippen
zusammenpresste und mit einer Entschlossenheit, als würde sie jemanden aufspießen
wollen, die Nadel durch den Stoff trieb.
Edward war so munter wie ein Mann nur sein konnte, der seine Frau mehrere Tage
lang nicht gehabt hatte. Er sah ihr eine Weile zu, unterhielt sich zuerst damit, sie
einfach zu betrachten, und begann sich dann, als ihm langweilig wurde, mit erotischen
Vorstellungen zu amüsieren. Bis er stöhnte.
Sophie sprang auf. Was ist denn? Hast du Schmerzen?
Ja. Rasende. Hier. Er legte ihre Hand auf jene Stelle der Decke, unter der sich sein
sehnsüchtiger Freund befand, der tatsächlich bald so hart sein würde, dass er
schmerzte.
Sophie sah zuerst verständnislos darauf, dann begriff sie. Oh
Eine animierte
Röte stieg in ihre Wangen.
Ich finde, sagte Edward, dass ich zu schwach bin, um hier zu sitzen. Die
Schmerzen sind unerträglich. Ich würde mich gerne ins Bett zurückziehen.
Sophie sah von der Decke in sein Gesicht. Unerträglich, ja?
Er nickte und stöhnte abermals.
Dann werde ich sie dir nehmen, erwiderte sie entgegenkommend. Aber du musst
ruhig liegen bleiben, verstanden?
Edward schob triumphierend die Decke weg und streckte soeben die Arme nach
Sophie aus, als es an der Tür klopfte und Mrs. Drarey eintrat. Captain Hendricks ist
gekommen, Mylord.
Natürlich, brummte Edward und zog sich die schützende Decke über die
verräterische Stelle seines Unterleibs. Wer sonst würde jetzt stören.
Das Gesicht seiner Haushälterin blieb neutral. Soll ich ihn heraufbitten?
Selbstverständlich. Edward kann nicht hinuntergehen. Sophie eilte Jonathan
entgegen, als er eintrat. Sie begrüßte ihn wie einen guten, alten Freund, vergönnte ihm
sogar einen schwesterlichen Kuss auf die Wange, und ließ die beiden Männer dann
allein.
Jonathan sah seinen Freund abschätzend an. Du sitzt da wie ein zahnloser, von Gicht
geplagter Tattergreis. Das kann nicht allein von der kleinen Verletzung sein. Hat deine
Frau dich wieder geschlagen?
Edward grinste nur träge. Er war viel zu erleichtert, dieses Abenteuer heil
überstanden und Sophie wieder sicher in seinem Haus zu haben, um Spott übel zu
nehmen. Er wies auf den Stuhl, in dem Sophie zuvor gesessen hatte. Jonathan griff
nach der Stickerei, nickte beeindruckt und legte sie wieder in den Korb. Edward
lachte.
Den Schmugglern hatte man das Handwerk gelegt zumindest jenen, die als
Anführer agiert hatten. Die kleinen Fische, die nur mitgemacht hatten, weil sie sonst
nicht wussten, wie sie ihre Familien ernähren sollten, hatte Jonathan fast im wörtlichen
Sinn wieder ins Wasser geworfen. Sollten sie sehen, wie sie durchkamen. Ihm und
seinen Vorgesetzten bei der Navy war es hauptsächlich um die ehemaligen
Marinemitglieder gegangen, die Piraterie betrieben und sich den Verkaufserlös der
geraubten Güter mit den Schmugglern geteilt hatten. Mit Sir Winston, um es genau zu
sagen. Diesem hatte man leider keinen
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