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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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lächelte. „Mein Wort darauf, dass Sie die Schuldscheine
    bekommen, wenn Sie gewinnen. Es ist auch gar nicht weiter schwierig. Sie haben
    Bekannte hier, die Sie erkennen müssten.“ Er fasste sie an den Schultern und drehte sie
    leicht nach links. „Sehen Sie dorthin. Das ist der Nachbar Ihrer Tante.“
    Sophie sah nur wenige Schritte von ihr entfernt in einer aus Palmen gebildeten
    Nische einen grauhaarigen Römer, der sich auf einem Sofa rekelte. Seine weiße Toga
    war bis auf seine Brust hochgeschoben, und statt einer angemessenen Bekleidung
    waren die intimeren Teile seines Unterkörpers von einer jungen Frau verdeckt, die sich
    mit weichen, fließenden Bewegungen auf ihm hin und her bewegte. Die Frau warf den
    Kopf zurück, strich sich mit den Händen über ihre nackten Brüste, kniff sich in die
    Brustspitzen, während der Mann ihre Hüften umklammert hatte und stöhnte. Ihre
    weißen Hinterbacken hoben sich von den dunkel behaarten, kräftigen Schenkeln des
    Mannes ab. Eines seiner Beine war leicht angewinkelt, sodass man dazwischen jedes
    Mal, wenn die Frau sich etwas vorbeugte, Teile seiner Männlichkeit sehen konnte.
    Sophie musste nicht erst lange überlegen, was die beiden dort taten.
    Und sie hatte Lord Edward einen Wüstling genannt! Nie hatte sie gedacht, sie könnte
    jemals Zeuge solcher Verworfenheit werden! Und noch weniger, dass sie es so
    anregend finden könnte.
    Hendricks bemerkte, dass sie wankend wurde. „Es ist ein ganz einfaches Spiel. Sie
    bekommen die Augen verbunden und müssen versuchen, die Leute einzufangen. Und
    dann erraten, wen Sie erwischt haben. Für jedes richtige Raten gibt es einen

    Schuldschein. Und für jedes falsche Raten“, er zupfte mokant an ihrem Ärmel, „gibt es
    ein Kleidungstück.“
    „Das werden Sie nicht wagen!“
    „Das ist kein Wagnis.“
    „Sie müssen verrückt sein! Ich kenne die Leute doch gar nicht!“ Sophie brach der
    Schweiß aus. Sie sah sich schon nackt mitten im Saal stehen. Und alles nur wegen
    Vetter Henry, diesem Waschlappen!
    „Sie würden sich wundern, wie viele Sie doch kennen.“ Er deutete auf einen
    dicklichen Mann, der auf der anderen Seite des Raums eine Schäferin zu erhaschen
    versuchte. „Der dort sollte Ihnen ebenfalls bekannt sein. Zumindest kennt er Sie. Es ist
    der Friedensrichter.“
    Sophie sah schärfer hin. „Sir Winston?!“
    Jonathan verzog den Mund. „Leise doch. Wir haben hier keine weltlichen Namen.
    Heute ist er der Faun.“
    „Er ist ein angesehener Einwohner der Stadt“, zischte Sophie. „Was glauben Sie,
    würde er sagen, wenn ich jetzt auf der Stelle zu ihm gehe und ihm alles erzähle?“
    Jonathans Blick wurde abschätzend. „Was glauben Sie , würde er sagen? Glauben Sie,
    dass es ihm recht wäre, von Ihnen hier angesprochen zu werden? Vor all den anderen,
    die ebenfalls inkognito bleiben wollen? Wird er Ihnen glauben, dass Sie nur hier sind,
    um Henry zu helfen? Oder wird er viel eher morgen bei Ihnen auftauchen und Henry
    mit den Bütteln holen? Schon weil er auf Sie und ihn wütend ist?“
    Sophie musste zugeben, dass dieses Argument nicht von der Hand zu weisen war. Es
    war ein denkbar ungünstiger Moment, diesem spärlich bekleideten Mann dort drüben
    mit Schmuggelangelegenheiten aufzuwarten. Aber Sophie hatte etwas anderes
    begriffen. „Sie laden also all diese Leute ein, um damit ein Druckmittel gegen sie zu
    haben“, stellte sie fest.
    „Kluges Mädchen“, erwiderte Jonathan anerkennend. Seine Hand lag plötzlich auf
    ihrem Arm, glitt aufwärts über ihre Schulter, ein Finger lief über ihren Hals hinauf.
    Sophie hatte angestrengt versucht, andere Besucher zu erkennen, stieß Jonathan jetzt
    jedoch verärgert weg. „Fassen Sie mich nicht an!“
    „Anfassen gehört aber ebenfalls zum Spiel. Außerdem“, er lehnte sich lässig mit der
    Schulter gegen die Wand, „sind Sie doch kein Kind mehr, meine Liebe, sondern eine
    erwachsene Frau. Anfang zwanzig, nicht wahr? So sollten Sie sich auch benehmen.
    Sie versäumen viel Spaß im Leben, wenn Sie das nicht tun.“ Er deutete mit dem Kopf
    zum Saal hin. „Sehen Sie? Das sind fast alles Damen der Gesellschaft. Sogar Lord
    Edward gibt uns hin und wieder die Ehre.“
    „Lord Edward …?“ Sophie wurde heiß und kalt zugleich. Sie hatte Lord Edward
    einen Wüstling genannt, aber niemals angenommen, dass er bei so etwas mitmachen
    könnte. Sophie fühlte, wie sich bei diesem Gedanken das Zimmer um sie drehte. Sie
    musste fort. Wenn sie Lord Edward dabei ertappte, wie er sich wie

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