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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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dieser Lustmolch
    dort drüben mit drei nackten Bacchantinnen zugleich vergnügte, würde sie zu schreien
    beginnen.
    Hendricks wirkte belustigt. „Aber gewiss doch. Er genießt es von Zeit zu Zeit, sich
    hier ein wenig von der steifen Atmosphäre Londons oder der adeligen Gesellschaft zu
    erholen. Da ist nichts dabei. Und jetzt“, der belustigte Ausdruck wich aus seinem

    Gesicht, machte einem kalten Lächeln Platz, „würde ich vorschlagen, dass Sie
    ebenfalls mitspielen.“
    Sie erinnerte sich an die schwarzhaarige Frau auf den Klippen. War sie etwa ein
    Opfer dieser Spiele geworden? Hatte Harrington sie deshalb verfolgt? „Ich werde mich
    bestimmt nicht ausziehen und dann nackt über die Klippen laufen wie diese Frau, die
    Sie und Lord Edward verfolgt haben!“, sagte sie aus dieser Überlegung heraus.
    „Oh, Sie meinen, das wäre eine schlechte Verliererin bei einem meiner Spiele
    gewesen. Nein, nein, meine Liebe. Die Dame lag, bevor sie auf die Idee kam
    davonzulaufen, sehr warm und zufrieden in meinen Armen. Und jetzt, süße kleine
    Sophie, werden wir etwas für Ihre weitere Erziehung tun. Wir werden Sie in die Welt
    der Lüste und der Verführung einführen.“
    „Den Teufel werden Sie …“
    Er hob den Zeigefinger. „Nicht ausfallend werden, Süße, sonst gibt es eins drauf. Wir
    haben hier eigene Kammern, wo aufmüpfige Mädchen wie Sie eines Besseren belehrt
    werden. Und falls Sie das nicht überzeugen sollte – denken Sie immer schön an den
    lieben Vetter Henry und an die Schuldscheine. Das Spiel ist so simpel. Sie bekommen
    die Augen verbunden und müssen jemanden erhaschen und die Person beim Namen
    nennen. Dann haben Sie gewonnen.“ Er musterte sie eingehend. „Soll ich den Einsatz
    erhöhen, um es für Sie interessanter zu machen? Eine Person, die Sie erkennen, gegen
    Henrys sämtliche Schuldscheine? Nun?“
    „Gemeiner Erpresser!“ Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt. Am liebsten hätte sie
    auf ihn eingeschlagen. Aber es hatte keinen Sinn. Hier waren zu viele, die auf seiner
    Seite standen. Und dann war da wirklich noch die Möglichkeit, dass sie auf diese
    Weise an die Schuldscheine kam. Und wenn nicht – flüchten konnte sie ohnehin nicht
    mehr. Jetzt musste sie es durchstehen.
    „Spielen Sie mit, Sophie. Machen Sie mir doch die kleine Freude.“ Er lächelte
    charmant. „Ich verspreche Ihnen, Sie werden nicht nackt aus dem Haus laufen. Nur
    eine kleine Runde, und dann dürfen Sie und Henry gehen und die Schuldscheine
    mitnehmen.“
    Sophie durchbohrte ihn mit ihren Blicken, bis er in gespielter Angst abwehrend beide
    Hände hob. „Schon gut, schon gut. Lassen Sie mich leben.“
    Zähneknirschend duldete Sophie, dass man ihr die Maske abnahm und stattdessen
    einen Sack aus schwarzer Seide über den Kopf stülpte und um den Hals mit einer roten
    Schleife festband. Das halbnackte Mädchen führte sie in die Mitte des Raumes.
    Jonathan stellte sich neben sie und rief die anderen herbei. Alle lachten, waren hellauf
    begeistert. Jemand stieß sie an und Sophie fuhr wütend herum.
    „Ich bin’s“, hörte sie die flüsternde Stimme ihres Vetters. „Bist du verrückt, da
    mitzumachen?“
    Sophie hatte sein Halstuch ertastet, zerrte daran und war in Versuchung, ihn damit
    unauffällig zu erwürgen. „Das ist allein deine Schuld!“
    „Verdammt. Du hättest nicht reingehen … Lass los! Mein Gott, Sophie. Das Tuch ist
    jetzt völlig verdrückt!“
    „Na, na. Keine Absprachen. Henry, Sie dürfen nicht mehr mitspielen. Gehen Sie dort
    in die Ecke.“
    „Aber Captain Hendricks!“

    „Wird’s bald? Schummeln gilt nicht.“ Jonathans Stimme klang jovial, aber Sophie
    hörte genug Drohung heraus, um Henry tatsächlich in die Ecke zu schicken. Elender
    Feigling!
    Sie tastete mit den Händen um sich, versuchte sich zu orientieren. Dort musste der
    Eingang zu diesem Raum sein. Hinter ihr das Fenster und … plötzlich ergriff sie
    jemand bei den Schultern, drehte sie mehrmals wild um ihre eigene Achse, ehe sie sich
    dagegen wehren konnte. Als sie wieder stillstand und nicht mehr das Gefühl hatte zu
    taumeln, versuchte sie, sich zurechtzufinden. Aber wie? Sie streckte suchend die
    Hände aus. Wenn Jonathan weitersprach, konnte sie sich an seiner Stimme orientieren,
    hineilen und ihn packen. Eine Runde hatte er gesagt. Er war der Einzige, den sie außer
    Sir Winston und Tante Elisabeths Nachbarn kannte, und wenn sie ihn aufspüren
    konnte und seinen Namen erriet, war diese Lächerlichkeit zu Ende, und sie und Henry
    konnten

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