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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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als Wüstling nun zerstört? Das wäre bedauerlich.“
    Sophie lachte zittrig. Sie mochte diesen leicht ironischen, leicht neckenden Tonfall
    lieber als seine Kälte. „Ich nehme den Wüstling zurück, Lord Edward. Zumindest
    vorläufig, bis Sie mich wieder eines Schlechteren belehren.“ Sie sah ein wenig zu
    lange hin, verlor sich für viele Herzschläge in seinen lächelnden Augen, bis ihr etwas
    einfiel.
    „Oh Gott!“ Sie schlug entsetzt die Hand vor den Mund. „Sir Winston! Er wird es
    morgen Tante Elisabeth erzählen! Er wollte sie am Abend besuchen!“
    „Wann?“
    „Um neunzehn Uhr. Zu einer Partie Whist.“
    Lord Edward seufzte leicht, dann lehnte er sich in den Polstern der Kutsche zurück.
    „Sie wird es nicht von Winston erfahren, weil“, er seufzte abermals, „sie es am
    Vormittag von mir erfahren wird. Ganz abgesehen davon bin ich überzeugt, dass
    Winston sich hüten wird, den Mund aufzumachen. Und sollte ihn nicht die Furcht, sich
    als Gast bei einer dieser Festlichkeiten zu erkennen geben, daran hindern etwas zu
    sagen, so wird er schon aus Angst schweigen, möglicherweise von Ihnen zitiert zu
    werden.“ Er betrachtete sie eingehend. „Hat er denn tatsächlich für Sie geboten?“
    Sophie war viel zu aufgeregt, um auf dieses charmante Grinsen zu reagieren, das ihr
    unter anderen Umständen zittrige Knie und einen flauen Magen beschert hätte.
    „Fünfzig Pfund!“, rief sie empört.
    „Nur fünfzig Pfund? Tatsächlich nicht mehr?“ Lord Edward schüttelte bekümmert
    den Kopf. „Als Ihr Verlobter müsste ich ihn für diese Frechheit eigentlich fordern.“

    Sophies sonst stets wacher Sinn für Absurdes war ihr kurzzeitig abhanden
    gekommen. Alles, was sie hörte, war Verlobter . „Sie wollen doch Tante Elisabeth
    nicht wirklich erzählen, dass wir verlobt sind?!“
    „Wir können ihr auch gerne die Wahrheit sagen, wenn Sie meinen, dass sie diese
    einer Verlobung mit mir vorziehen wird.“
    „Oh, das würde sie sogar ganz gewiss“, sagte Sophie mit düsterer Überzeugung. „Sie
    sind nämlich der Favorit auf der Liste ihrer Heiratskandidaten.“
    „Lady Elisabeth gedenkt sich wieder zu verheiraten? Ich fühle mich geschmeichelt.
    Allerdings müssen wir dann vorher unsere Verlobung lösen. Es entspräche nicht dem
    guten Ton, wenn ich mich zweimal …“
    „So seien Sie doch nicht so einfältig“, fuhr Sophie ihn an. „Sie sucht natürlich einen
    Mann für Augusta!“
    „Ach ja?“ Ein amüsierter Blick traf sie. „Wie beruhigend.“
    Sophie biss sich auf die Lippen. „Verzeihen Sie, ich wollte nicht unhöflich sein, aber
    ich bin noch so verwirrt. Ich bin Ihnen selbstverständlich sehr dankbar, dass Sie mich
    gerettet haben, auch wenn es mir sehr überzogen erscheint, mich deshalb gleich als
    Ihre Verlobte auszugeben.“
    „Sie scheinen die Vorstellung, mich gegen Ihren Verlobten in Schottland
    einzutauschen, nicht zu goutieren.“ Ein schwer zu deutender Blick traf sie. „Glauben
    Sie mir, ich bin selbst verwundert darüber, wie sich die Dinge in der letzten Zeit
    entwickelt haben. Äußerst verwundert sogar“, fügte er gedankenvoll hinzu.
    Ihr Verlobter in Schottland! Phaelas hätte der Schlag getroffen, sie in solch einer
    Situation zu sehen, und er hätte ihr bestimmt in dieser besserwisserischen,
    schulmeisterlichen Art Vorhaltungen gemacht. Sie schauderte.
    Eine Weile war es still zwischen ihnen, dann meinte Sophie nach tiefgründiger
    Überlegung: „Es tut mir nur leid, dass ich Captain Hendricks keine ins Gesicht
    gepflanzt habe.“
    Von Edwards Seite kam ein unterdrücktes Geräusch. „Wie viele Brüder haben Sie
    eigentlich, Sophie?“
    „Drei. Weshalb?“
    „Nur so.“ Seine Stimme klang belegt.
    „Um Himmels willen!“ Sophie sprang fast vom Sitz hoch, als ihr etwas einfiel. „Wir
    haben Henry vergessen!“
    „Henry? Sollten Sie etwa Ihren Vetter meinen?“
    „Ja! Natürlich!“
    „Der ist mir allerdings nicht mehr aufgefallen. Ich nehme an, er hat sich
    davongemacht, als er meiner ansichtig wurde. Und nicht ganz zu Unrecht. Ich denke
    aber nicht, dass Sie sich um ihn sorgen müssen. Er ist zweifellos in der Lage, allein
    heimzufinden. Außerdem hat er ja seine Kutsche.“
    „Aber die Schuldscheine!“, rief Sophie aus. „Wir müssen zurück, um die
    Schuldscheine zu holen!“ Lord Edwards verständnislos zusammengezogene
    Augenbrauen ließen sie hinzufügen: „Deshalb war ich doch dort und habe mitgemacht.
    Captain Hendricks hat versprochen, mir Henrys Schuldscheine auszuhändigen, wenn
    ich mitspiele und eine

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