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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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sie im Arm gehalten, seine Finger über die weiche Haut
    wandern lassen.
    Nein, Schluss, so hatte das keinen Sinn. Edward hielt den Kopf über die
    Waschschüssel und goss sich den Rest des kalten Wassers über den Kopf. Vielleicht
    sollte er das Wasser auch noch über andere Körperteile schütten? Mit Erleichterung
    bemerkte er, dass er schon wieder über sich selbst grinsen konnte. Jetzt war der Traum
    endgültig vorbei.
    Er griff nach seinem Morgenmantel, zog ihn über und sah dabei zu der
    Verbindungstür. Dahinter befand sich ein weiteres Schlafzimmer, jenes, das der

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    Hausherrin vorbehalten war. Der zukünftigen Hausherrin in seinem Fall. Als er sich
    nach dem Krieg in das ruhige Eastbourne zurückgezogen hatte, um schlechte
    Erinnerungen hinter sich zu lassen, hatte er das Haus von einer Familie gekauft, die
    sich in Brighton ansiedeln wollte, um näher beim Prinzregenten zu sein, und dieses
    Domizil daher aufgegeben hatte.
    Er ging zur Tür und öffnete sie. Der Raum wurde nicht benutzt. Die Vorhänge waren
    zurückgezogen, und das erste Licht des Morgens tauchte alles in ein sanftes Grau.
    Tücher waren über das Bett, das kleine Sofa und den Lehnsessel gebreitet, damit
    nichts verstaubte. Der Boden war aber sauber, und auf dem Tischchen und der
    Kommode war kein Staubkörnchen zu sehen. Mrs. Drarey war eine hervorragende
    Haushälterin, die es nicht einmal unbenutzten Räumen erlaubte, Staub anzusetzen.
    Edward schlenderte durch das Zimmer. Er war nur einmal hier drinnen gewesen, als
    er das Haus gekauft und einen Rundgang gemacht hatte. Solange er keine Ehefrau
    hatte, war dieses Zimmer nicht interessant. Jetzt jedoch war zum ersten Mal in ihm der
    Wunsch entstanden, hier eine Frau zu sehen, zu wissen, dass sie in seiner Nähe war.
    Ihren Geruch zu spüren, wenn er eintrat, ihre Wärme zu fühlen. Er ließ sich in den
    Lehnsessel fallen, legte die Füße auf das Tischchen und sah sich nachdenklich um.
    Eine Frau, die nicht nur dieses Zimmer erwärmte, sondern auch sein Bett. Die weich
    und lebendig war, die lachte, ihn anlächelte, ihn küsste. Keine Geliebte, die er am
    Morgen wieder verließ oder sie nach einigen Monaten gegen eine andere eintauschte,
    weil sie zu kapriziös wurde oder ihn langweilte, sondern eine Frau, die er Nacht für
    Nacht in sein Bett holte.
    Sophie McIntosh bot tatsächlich so manchen Grund, genauer über sie nachzudenken.
    Über sie und die Gefühle, die sie bei ihm auslöste. Und das nicht erst seit heute Nacht.
    Edward hatte Sophie mit jedem Treffen bezaubernder, erheiternder, reizvoller
    gefunden, aber die Erkenntnis, dass er weitaus mehr in ihr sah als ein lohnendes Ziel
    für seinen Körper, war ihm schlagartig gekommen. Und zwar in dem Moment, als
    Jonathan sie mit diesem lächerlichen Fetzen um den Kopf mitten unter diese Lüstlinge
    gestoßen hatte, die mit geilen Fingern nach ihr gegriffen hatten. Edward war so
    unverhältnismäßig zornig geworden, dass er sich hatte beherrschen müssen, um nicht
    etliche dieser Kerle niederzuschlagen. Was war ihr nur dabei eingefallen, dort hin zu
    gehen!
    Aber die Krone hatte sie dem Ganzen wohl aufgesetzt, als sie sich mitten in der Nacht
    an die Schmuggler herangepirscht hatte. Die Kerle hätten sie entweder umgebracht
    oder gefangen genommen, und nicht einmal Jonathan hätte ihr helfen können. Er selbst
    war nur dorthin geritten, weil er angenommen hatte, dass seine Schwester sich wieder
    einmal bei Jonathan aufhielt. Aber dann hatte er bemerkt, dass das Haus voller
    Schmuggler war, und diese einen Wagen beluden. Er hatte seinen Augen und Ohren
    kaum getraut, als plötzlich nur einen halben Meter von ihm entfernt eine schlanke
    Gestalt vorbeikroch, um sich hinter einen Busch zu hocken und die Männer zu
    beobachten. Sophie McIntosh. Wer sonst.
    Er war ihr dann nachgegangen, hatte sie erschrecken und ihr zur Strafe einen Kuss
    abringen wollen. Aber dabei war etwas mit ihm durchgegangen. Ihr weicher Körper,
    ihr Atem, ihre Lippen hatte ihn fast um den Verstand gebracht. Er hatte sich nicht von
    ihr lösen können und viel hätte nicht gefehlt, und er wäre dort auf der Stelle über sie

    hergefallen. Nicht, um ein erotisches Spiel auszukosten, und um sie zu lehren, in
    Zukunft in der Nacht daheimzubleiben, sondern weil er sie so leidenschaftlich begehrt
    hatte, dass er drauf und dran gewesen war, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie
    dort, an den Baum gepresst, zu nehmen. Er war über sich selbst entsetzt gewesen

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