Suesse Versuchung
wurde so hart aufgestoßen, dass sie wieder zurückprallte. Er rollte sich von
Sophie herunter, warf sich dem ersten Angreifer entgegen, aber da hatten ihn die
anderen schon gepackt. Einen schlug er dennoch nieder, riss sich wieder los, wollte
zwischen Sophie und die Männer, die nach ihr griffen. Sie schrie, als sie sie fassten
und sie derb an den Armen aus dem Bett zerrten. Ein Schlag auf den Kopf, er taumelte.
Die Männer zwangen ihn auf die Knie. Sein Blick konnte sich nicht von Sophie und
ihrem angstvollen Gesicht lösen.
Ein wenig später hing er mit dem Gesicht zur Wand, um seine Handgelenke waren
Eisenringe und Ketten, die ihn daran hinderten, zusammenzusinken. Sie hatten Sophie.
Ihr langes hellbraunes Haar lag wie ein schützender Schleier über ihre Brüste, aber
sie schoben es weg, um sie betrachten zu können.
Edward riss an den Fesseln, jedoch die Ketten hielten. Und dann war da wieder die
Peitsche, die tief in seinen Rücken schnitt. Er biss sich auf die Lippen, um nicht zu
stöhnen, ließ aber keinen Blick von der Frau. Der Anführer der Franzosen lachte
höhnisch, als sie Sophie die Arme auf den Rücken zerrten, dann begann er ihre Brüste
zu berühren, sie zu kneten, bis das weiche Fleisch zwischen seinen gespreizten Fingern
hervorquoll, und sich rote Male auf der weißen Haut abzeichneten. Sophie weinte,
schluchzte. Von hinten glitt eine derbe Hand zwischen ihre Beine. Sie streckte die
Arme nach ihm aus, wollte zu ihm, aber einer hielt ihr eine Pistole an den Kopf.
Edward fluchte. Und dann, mit einer gewaltigen Anstrengung, riss er sich los. Die
Ketten gaben wie durch ein Wunder nach, er stieß die Männer fort, wollte den
Franzosen packen. Aber der hatte die Waffe noch in der Hand, hielt sie Sophie an die
Brust und drückte ab. Rot. Alles rot. Edward schrie laut auf
Er fuhr hoch, tastete wild um sich, fühlte aber nur die Kissen, die Decke, und dann
erkannte er die schemenhaften Umrisse seines Zimmers. Er schloss die Augen und
sank wieder zurück, atmete einige Male tief durch, bis sein Herzschlag sich wieder
beruhigte, und er zu zittern aufhörte.
Gottlob hatte ihn sein eigener Schrei geweckt. Er kannte diese Szene nur zu gut,
wusste, dass es ein sich wiederholender Traum war und alles, was darin passierte,
längst der Vergangenheit angehörte. Er kannte auch die Männer. Immer wieder
tauchten sie in seinen Albträumen auf. Allerdings hatte er in den letzten Monaten
geglaubt, sie in der Vergangenheit zurückgelassen zu haben, aber jetzt hatten sie ihn
wieder eingeholt. Und sie hatten Sophie gehabt. Er starrte ins Dunkel, wischte sich
über die Augen, aber das Bild blieb. Ihr nackter Körper, rot von ihrem Blut, die schöne
Brust von der Kugel zerrissen. Er schüttelte den Kopf, um den Anblick aus seinem
Gehirn zu bekommen. Dabei hatte er sie in Wirklichkeit noch nicht einmal nackt
gesehen.
Er wischte sich über die Stirn und bemerkte, dass er am ganzen Körper schweißnass
war. Er erhob sich, ging hinüber zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Es
dämmerte bereits. Das machte immer alles leichter. Am schlimmsten waren die
Stunden, wenn er mitten in der Nacht aufwachte und erst nach einer Kerze tasten
musste, damit der Schein die Ängste und die Träume vertrieb. Er öffnete das Fenster,
die kühle Morgenluft drang herein, erfasste ihn und ließ ihn frösteln.
Müde ging er zum Waschtisch hinüber, goss Wasser in die Schüssel und wusch sich
mit einem Lappen den Schweiß vom Körper. Dabei hatte der Traum nicht schlecht
angefangen. Er lächelte unwillkürlich, als er sich an Sophie erinnerte. Ob sie wirklich
so aussah? Nackt hatte er sie ja niemals gesehen, auch wenn er schon sehr viel von ihr
ertastet und in der Hand gehabt hatte. Ob ihre Brustspitzen wirklich dunkel waren?
Das Vlies zwischen ihren Beinen fast schwarz, obwohl ihr Haar hellbraun war?
Er schloss die Augen und atmete tief durch. Der Wunsch, es herauszufinden, war
überwältigend und sogar stark genug, um den Schluss des Traumes verblassen zu
lassen. Seine Männlichkeit schwoll an, und er fragte sich, ob der Schweiß wirklich
allein von der Angst im Traum gekommen war oder von dem leidenschaftlichen
Beginn. Seine Vorstellung von Sophie war so lebhaft, so lebendig. Und es war nicht
das erste Mal gewesen, dass er sie im Traum so vor sich gesehen hatte. Allerdings
waren seine Träume bisher niemals so weit gediehen. In früheren Szenen war sie nur
nackt gewesen. Er hatte
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