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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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erleichtert, dass sie dies alles geklärt hatte. Sie
    erwartete, dass Edward zu ihr kommen würde, aber stattdessen streifte er seine Schuhe
    ab, legte sich ins Bett und verschränkte die Hände über dem Bauch.
    Als sie sich nicht rührte, sondern nur verblüfft hinstarrte, wandte er den Kopf.
    „Nun? Ich warte.“
    „W … worauf denn?“

    „Auf deinen Teil der Abmachung.“ Er klopfte auf die Schuldscheine neben sich.
    „Hier sind die Schuldscheine. Und jetzt will ich eine Ehefrau.“
    Sophies Mund zeigte alle Anzeichen, offen stehen zu bleiben. Dann erhob sie sich.
    Wahrscheinlich sollte sie sich neben ihn legen. Sie war verwirrt, enttäuscht, erleichtert,
    unglücklich. Jetzt wäre ein weiterer Schluck Whiskey angebracht gewesen, aber die
    Flasche stand ja leider hinter dem Paravent, und sie hatte keinen Grund, mal schnell
    dahinter zu verschwinden.
    Sie erhob sich, ging zur anderen Seite des Bettes, an der Edward die Schuldscheine
    hingelegt hatte. Sie schob sie zur Seite, hob die Decke an und kroch darunter. Sie legte
    sich so neben Edward, dass noch gut ein halber Meter Abstand zwischen ihnen war,
    und sah so wie er zur Decke des Himmelbettes hinauf. Das war es? Das war alles?
    „Ist das alles?“, fragte Edward in diesem Moment.
    Sie wandte den Kopf. „Was meinst du?“
    „Hast du nicht vor, deine Pflicht zu erfüllen?“
    „Meine … meine Pflicht?!“
    Er klopfte abermals provokant auf die Schuldscheine, die zwischen ihnen lagen. „Ich
    erwarte, dass du mich verführst, Sophie.“ Seine Stimme klang scharf.
    „Was?!“ Langsam wurde Sophie zornig. Sie machte Anstalten, aus dem Bett zu
    steigen, um ein wenig mehr Abstand zu haben, als seine Hand vorzuckte und ihren
    Arm packte. „Du bist ja völlig …“, Sophie riss sich los, rutschte aus dem Bett, landete
    auf dem Boden und sprang dann auf. „… völlig von allen guten Geistern verlassen!
    Das fällt mir ja im Traum nicht ein!“
    Edwards Gesichtsausdruck war undurchdringlich. „Du hältst das Geschäft also nicht
    ein.“
    „Das …“
    „Du bist wortbrüchig, Sophie.“ Die Stimme klang kühl. Etwas abfällig.
    „Du …“
    „Und du bist feige. Ich habe eine feige Schottin geheiratet.“
    „Ich bin nicht feige!“ Sophie war um das Bett herumgerannt und stand mit geballten
    Fäusten vor ihm.
    „Dann beweise es mir. Verführe mich.“ Er musterte sie herausfordernd. „Verführe
    mich, um mir zu zeigen, dass meine schottische Frau weder wortbrüchig ist, noch ein
    Feigling.“
    Sophie starrte ihn wütend an. Sekundenlang brannten sich ihre Blicke ineinander,
    dann warf Sophie den Kopf zurück. Dem würde sie es zeigen. „Na schön!“
    Wenn Sophie später darüber nachdachte, dann fand sie drei logische Erklärungen für
    ihr unglaubliches nachfolgendes Handeln.
    Erstens: Der Whiskey war schuld.
    Zweitens: Edwards große Anziehungskraft und ihre übergroße Verliebtheit waren
    schuld.
    Drittens: Edward war an allem schuld.
    * * *

    Edwards Gefühle waren tatsächlich nicht völlig rein von Schuldbewusstsein, nachdem
    sein erster Zorn verraucht war, aber es war zu spät. Er hatte Sophie herausgefordert,
    und sie war darauf eingegangen. Von einer Frau, die alte Bergwerke durchstöberte und
    Schmugglern hinterherschlich hatte er es erhofft, aber nicht wirklich erwartet.
    Und jetzt lag er hier, hatte die Hände über der Brust verschränkt und sah seiner Frau
    zu, wie sie versuchte, Zorn, Schüchternheit und Scheu gleichermaßen zu überwinden.
    Aber der Reiz war zu groß und seine Neugier darauf, was sie tun würde. Wie weit
    würde sie gehen? Dass Sophie nicht mit normalen Maßstäben zu messen war, wusste
    er seit dem Tag, an dem sie als Junge verkleidet Jonathan vor die Füße gespuckt hatte.
    Und es konnte auch nur einem Mann wie ihm einfallen, sich daraufhin Hals über Kopf
    in sie zu verlieben. Bisher war nichts, was Sophie McIntosh – jetzt Lady Sophie
    Harrington, wie er sich zufrieden korrigierte – tat, von der üblichen Art gewesen.
    Und das wollte er jetzt genießen und sehen, wie weit sie in ihrem gekränkten
    schottischen Stolz ging. Er konnte in dem Halbdunkel ihre Konturen sehen. Noch hatte
    sie ihr Nachthemd an, aber da sie gegen das Licht der Kerze stand, zeichneten sich ihre
    Formen durch den dünnen Stoff ab. Edward hielt den Atem an, als sie wieder zu ihrer
    Bettseite zurückkehrte und ihn ansah. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen bereute
    sie ihr Einverständnis schon, und er musste aufpassen. Wenn die Reue zu groß wurde,
    konnte es ihr vielleicht sogar

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