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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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und betrachtete sich im Spiegel.
    Genauso gut hätte sie auch gleich ganz nackt in die Hochzeitsnacht gehen können.
    Selbst die eine Kerze gab noch genügend Licht, um die Konturen ihres Körpers durch
    das hauchdünne Gebilde schimmern zu lassen. Ihre Brustwarzen bohrten sich
    verräterisch durch die Seide, wobei Sophie ja noch dankbar sein musste, dass sie von
    den Spitzen überhaupt bedeckt waren. Wäre der Ausschnitt noch tiefer gewesen,
    würden ihre Brüste glatt darüber hängen. Sophie zupfte herum, aber es half alles
    nichts. Der Ausschnitt endete genau einen halben Fingerbreit über den dunklen Höfen.
    Sie sah, wie ihr Spiegelbild die Lippen zusammenpresste. Edwards Werk. Er hatte
    natürlich dieses Gespinst erworben. Gewiss nicht Tante Elisabeth. Sophie kicherte bei
    dem Gedanken. Dann kicherte sie stärker. Dieses angenehme Summen war wieder in
    ihrem Kopf, machte sie etwas wirr, die Farben verschwammen ein wenig. Das war der
    hilfreiche Whiskey. Sie zog den Glasstöpsel heraus und nahm noch einen Schluck.
    Dann blinzelte sie ihrem Spiegelbild zu. So war das gleich viel besser. Ihre Wangen
    hatten die Totenbleiche verloren, und in ihren Augen war ein gewisser Glanz. Jetzt
    wagte sie es sogar, hinter dem Paravent vorzukommen und festzustellen, ob die
    Verbindungstür zu Edwards Zimmer abgeschlossen war.
    Sie machte einige schnelle Schritte dort hin, griff nach dem Knauf und fuhr zurück,
    als er sich just in dem Moment bewegte, und die Tür geöffnet wurde. Edward stand
    darin. Im Morgenmantel und mit diesem verwirrenden Lächeln um die Lippen.
    Sein Blick glitt über sie. Langsam und mit einer Eindringlichkeit, die ihre vom
    Whiskey geröteten Wangen gewiss noch mehr verdunkelte. Wirklich, sie hätte gar
    nichts mehr anziehen müssen, wenn sie Edwards Blick richtig deutete. Für ihn war sie
    so gut wie nackt.
    „Du bist noch nicht zu Bett, Sophie?“
    „Wie …? Nein … ich wollte …“ Sophie schielte über Edwards Schulter durch die
    geöffnete Tür. Edward trat einen Schritt zur Seite. „Willst du hereinkommen?“
    „Nein, danke. Sehr liebenswürdig“, sagte sie hastig. „Vielleicht ein anderes Mal.“
    „Wie du willst.“ Edwards Lächeln hatte sich verstärkt, es hatte nichts Höfliches an
    sich. Nicht einmal etwas Freundliches. Sophie suchte nach einem Ausdruck dafür und
    alles, was ihr einfiel, war lüstern . Er griff in die Tasche seines Morgenmantels und zog
    ein Bündel Papiere heraus.
    „Hier sind die Schuldscheine.“ Jetzt war sein Lächeln verdächtig ironisch. Und
    zugleich triumphierend. Er wusste, dass sie nun keine Ausrede mehr hatte, die
    Hochzeitsnacht hinauszuschieben. Es war sein Teil der Abmachung. Nun verlangte er
    ihren.
    Aber so umnebelt Sophies Gehirn auch von Edwards Lächeln und dem Whiskey war,
    so stark war ihr Bedürfnis, endlich zu wissen, wen sie in ihr Zimmer und in ihr Bett
    lassen würde. Sie ging zu dem verspielten Sessel vor ihrer Frisierkommode und setzte
    sich mit zittrigen Knien darauf. Sie musste es klären. Jetzt, auf der Stelle.

    „Edward, ich muss dich etwas fragen, und ich bitte dich, mir die Wahrheit zu sagen.“
    Edward hob die Augenbrauen. Wie ernst sie aussah. Vermutlich ging es um
    Jonathans Besuch. Zu dumm, dass er nicht daran gedacht hatte, eine
    Champagnerflasche mit ins Zimmer zu nehmen. Das hätte sie abgelenkt und wieder in
    diese vielversprechende Stimmung versetzt.
    „Ja?“ Er setzte sich auf das Bett und ließ seine Finger über die seidigen Laken laufen,
    während er Sophie betrachtete. Nach den Schuldscheinen hatte sie nicht gegriffen, und
    er legte sie neben sich. Sie hatte aber das Nachthemd angezogen. Das war schon ein
    guter Anfang. Es war ein Geschenk von ihm, und er hatte sich in Gedanken schon
    vorgestellt, wie er es Sophie unendlich langsam und aufreizend vom Körper streifte.
    Wäre nicht dieser Jonathan Hendricks aufgetaucht, hätte er sie schon längst in seinem
    Bett, anstatt Fragen zu beantworten.
    Er lächelte sie an, spürte selbst, wie sein Blick gierig über ihren Körper glitt, jede
    Rundung aufnahm. Die Art, wie das Hemd über ihrer Brust spannte, wenn sie den Arm
    etwas hob, wie der weiche Stoff sich um die Beine schmiegte, wenn sie ging, und ihn
    deren Form darunter erahnen ließ, war anregend. Er hatte schon einiges von ihren
    Schenkeln und dem unter dem Rock verborgenen Hinterteil ertastet, und er fragte sich,
    ob er sie nicht später einmal dazu überreden konnte, hier im Haus in Hosen
    herumzulaufen. Zumindest im

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