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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Situation hat sich geändert, Mylord.
    Ein zweites Schiff ist auf unserer Backbordseite aufgetaucht, und wir sind der Bewaffnung nicht gewachsen. Da wir aber schneller als die anderen sind, schlägt der Captain vor, dass wir Sie mit einem Boot an Land setzen, bevor wir uns dem Kampf stellen. Wir können Eastbourne leider nicht mehr anlaufen, sonst haben sie uns. Aber nur einige Meilen westlich von hier gibt es eine kleine, aber tiefe Bucht, von der ein Steig durch die Kalkfelsen hinaufführt.«
    »Ja, den kenne ich«, ächzte Sophie, die sich vehement gegen Edwards Griff wehrte.
    Edward kannte diesen Weg ebenfalls, aber er hätte es vorgezogen, ihn nicht benutzen zu müssen. Er war zu nahe an der Golden Galeon, einem verrufenen Gasthaus, das als Schmugglerhöhle bekannt war. Und genau in dieser Gegend wollte Jonathan den zweiten Schlag gegen die Schmuggler ausführen.
    Ein Stoß ging durch das Schiff, man hörte das Splittern von Holz, die Schreie von Männern. Sophie wankte und wäre fast durch die Falltür gestürzt, hätte Edward sie nicht gehalten. Der Zweite Maat war bereits wieder auf dem Weg zurück an Deck.
    »Bleiben Sie bitte hier, Mylord. Nur noch einige Meilen, dann wird der Captain beidrehen und den Piraten, die uns verfolgen, eine Breitseite vergönnen. Wir sorgen dann dafür, dass das Landungsboot auf der dem anderen Schiff abgewandten Seite zu Wasser gelassen wird. Halten Sie sich bitte bereit.«
    Edward lehnte sich mit Sophie an die Wand, die die Kabine des Captains vom Gang trennte. Sophie hatte ihre Finger in seiner Jacke verkrallt, und er hatte einen Arm fest um sie geschlungen, mit dem anderen stützte er sich ab. Sie warteten. Die Minuten waren endlos. Von oben ertönten die Rufe der Offiziere, Schreie, Flüche, das Donnern der Kanonen, als die Piraten abermals feuerten. Aber dieses Mal wurde ihr Schiff nicht getroffen. Der Zweite Maat hatte recht, das Schiff war schneller als die Verfolger. Und dann drehte die Sloop bei. Der Midshipman kam die Leiter heruntergehastet. »Jetzt, Mylord! Schnell!«
    Edward stieß Sophie vor sich auf die Leiter, sorgte dafür, dass sie nicht abrutschte, und schob sie, oben angekommen, zur Reling auf der Steuerbordseite. Er kletterte zuerst die Strickleiter hinunter ins Boot, fing Sophie, die geschickt gefolgt war, auf und zog sie neben sich auf die Bank. Das Boot entfernte sich schnell unter den kräftigen Ruderschlägen der Männer. Als sie an dem Schiffskörper vorbei waren, konnten sie einen guten Blick auf die beiden sie verfolgenden Schiffe werfen. Sie waren schon viel zu nahe. Sie sahen das Aufblitzen der Kanonen, die Sloop antwortete, beißender Pulverrauch sank vom Schiff aufs Meer.
    Sie hatten den Strand erreicht. Sophie und Edward sprangen heraus, aber kaum hatten ihre Füße festen Boden erreicht, machten die Männer auch schon kehrt, um so rasch wie möglich zum Schiff zurückzurudern.
    Edward wollte Sophie zum Steig weiterziehen, aber sie blieb stehen. »Sie werden das Schiff versenken!«
    »So schnell geht das nicht.« Aber auch Edward klang besorgt.
    Sophie hatte ihre Finger ineinander verschlungen. »Das ist nur unseretwegen.«
    »Wir können hier nichts tun. Komm, Sophie. Lass uns hinaufklettern.«
    Als sie sich jedoch dem Steig näherten, wurden sie von oben beschossen. Einer der Männer im Boot schrie auf und sank zur Seite. Edward fluchte. Er sah hinauf zu den Klippen, konnte jedoch nichts erkennen. »Wir müssen trotzdem da rauf.« Auch von unten wurde geschossen. Die Männer im Boot hatten Musketen. Und auf dem Schiff hatte man ebenfalls den Angriff bemerkt. Schüsse gingen los.
    Von oben ertönte ein Schrei. Ein Mann stürzte mit ausgestreckten Armen die Klippen herunter, schlug an den Kreidefelsen auf, riss Brocken mit sich und landete in der Brandung. Dann wurde es oben still.
    Sophie starrte auf den Punkt, an dem er im Wasser aufgekommen war, bis Edward sie sachte an der Schulter nahm. »Komm, Sophie. Wir können nicht ewig hier bleiben.
    Die Flut steigt, bald steht hier alles unter Wasser.«
    Sie sah zurück zum Landungsboot. Es erreichte das Schiff, die Männer kletterten an Bord, einer wurde getragen, und dann ließ der Captain mitten in das Krachen und Blitzen der Kanonen die Segel setzen. Eine feindliche Kugel ging mitten durch das Hauptsegel, eine weitere riss Splitter vom vorderen Mast weg, aber die Sloop bewegte sich, die Segel nahmen den vom Land her kommenden Wind auf.
    Edward ließ Sophie vor sich hinaufklettern. Es gab zwar in

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