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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Schokoladen-Pfefferminz-Bonbons aus der Glasschale auf dem Couchtisch und ging zum Fenster. Er sah, dass Hannah ihren kleinen Kastenwagen in der Auffahrt parkte, ausstieg und den Hund begrüßte.
    Nachdenklich wickelte Seth das Bonbon aus und schob es in den Mund. Hannah hatte sich rargemacht, seitdem die Kinder gestern mit Lori und ihrer Familie zum Camp gefahren waren. Gestern Abend hatten sie noch gemeinsam gegessen. Hannah hatte Huhn mit gebackenen Kartoffeln und Erbsen gemacht. Sie hatte ein enges burgunderfarbenes Kleid getragen und ihr Haar sorgfältig zurechtgemacht. Gegen sieben Uhr hatte sie sich dann plötzlich erhoben, ihm einen angenehmen, ruhigen Abend gewünscht und war verschwunden.
    Erst kurz nach Mitternacht war sie wieder aufgetaucht. Und heute war sie schon wieder seit elf Uhr vormittags unterwegs. Dieses Mal trug sie einen langen, geblümten Rock mit einem knappen, schulterfreien Top und einer leichten Jacke darüber. Da er sie sonst immer nur in Jeans und ausgebeulten Pullovern gesehen hatte, fragte er sich nun, wofür sie sich so fein gemacht hatte – oder besser, für wen.
    Seth war sich darüber im Klaren, dass es da für ihn überhaupt nichts zu fragen gab. Wann Hannah kam oder ging, was sie anzog und für wen, war einzig und allein ihre Angelegenheit. Außerdem war sie alleinerziehende Mutter von zwei sechsjährigen Kindern. Da war es nur zu verständlich, dass sie die Gelegenheit nutzte, um auszugehen, wenn die Mädchen einmal aus dem Haus waren. In diesen Genuss kam sie vermutlich nicht allzu häufig.
    Zwar hatte sich, seitdem er hier war, noch kein Mann im Haus blicken lassen, aber Seth war überzeugt, dass es mehr als einen Mann in Ridgewater gab, der einen Blick auf Hannah geworfen hatte. Es konnte gar nicht anders sein. Hannah war schön, intelligent und sexy. Wenn sie lächelte, war sie so zauberhaft, dass sie einen Mann glatt um den Verstand bringen konnte.
    So wie sie jetzt lächelte, während sie Beau den Kopf kraulte. Seth spürte ein unerhörtes Verlangen nach ihr, wie er sie dastehen sah und ihre Stimme hörte, während sie freundlich auf den Hund einredete.
    Er ertappte sich dabei, wie er die Stelle suchte, an der man den geblümten Rock aufknöpfen musste, um ihn von ihren Hüften gleiten zu lassen, um ihre schönen Beine zu sehen, um …
    Halt! Entschieden unterbrach Seth seine Gedanken. So konnte er unmöglich weitermachen. Und vor allem konnte er mit all diesen wirren Dingen im Kopf Hannah nicht unter die Augen treten.
    Seth trat vom Fenster zurück. Eine Minute später ging die Hintertür, die von der Waschküche nach draußen führte, und kurz darauf trat Hannah versonnen vor sich hin summend ins Wohnzimmer. Unterm Arm trug sie ein kleines, braun eingepacktes Päckchen. Sie legte ihre schwarze Handtasche ab und wandte sich dem Korridor zu, der zu seinem Zimmer führte. Eine Weile blieb sie unschlüssig stehen und schien zu überlegen. Sie machte zwei Schritte in Richtung des Zimmers, kehrte dann aber kopfschüttelnd wieder um.
    Erst in diesem Moment erblickte sie ihn und fuhr zusammen.
    “Himmel, haben Sie mir einen Schrecken eingejagt”, sagte sie.
    “Ich bitte um Entschuldigung.” Seth fragte sich, was sie wohl vorgehabt hatte, als sie auf sein Zimmer zusteuerte. “Sie sehen hübsch aus.”
    Das Kompliment machte Hannah sichtlich verlegen. “Was? Oh …Oh, danke”, stammelte sie, während sie unsicher an sich hinuntersah.
    Aber ein bisschen müde und abgespannt sieht sie auch aus, dachte Seth, als er sie jetzt etwas eingehender und aus der Nähe betrachtete. Ein weiteres Mal erwischte er sich bei der Frage, was sie heute tagsüber und die letzte Nacht getrieben hatte.
    “Das Telefon hat ein paar Mal geklingelt”, lenkte er das Gespräch in eine weniger verfängliche Bahn. “Und der Postbote war da und hat ein Einschreiben gebracht. Ich hab den Empfang quittiert und den Brief dort auf den Tisch gelegt.”
    Als sie den Brief erblickte, ging ein freudiges Lächeln über ihr Gesicht. Offenbar hatte sie ihn erwartet. “Ah, wunderbar. Vielen Dank.” Sie nahm den Brief an sich.
    “Ich mache uns gleich etwas zu essen”, sagte sie gut gelaunt, während sie sich halb abwandte, um den Umschlag zu öffnen. “Vielleicht genehmigen wir uns zur Feier des Tages eine Flasche Wein und …” Wie versteinert hielt sie inne.
    “Ist etwas nicht in Ordnung?”, fragte Seth, als sie nach einer Weile den Blick immer noch schweigend auf den Brief geheftet hatte.
    Er erhielt

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