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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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sprudelten sie los, kaum dass sie in der Tür waren. “Wir sind berühmt!”
    Hannah, die ahnte, was jetzt kommen würde, warf Seth einen bedauernden Blick zu.
    “Guck doch mal!” Maddie schwenkte wild eine Zeitung herum. “Ich und Missy, wir stehen in der Zeitung!”
    “Missy und ich”, korrigierte Hannah.
    “Nein, du nicht. Nur Missy und ich. Und Sie auch Mr Granger.” Aufgeregt lief Maddie mit ihrer Zeitung zu Seth. “Hier! Sogar auf der ersten Seite!”
    Er beugte sich zu ihr hinunter und studierte das Foto, als sähe er es zum ersten Mal. “Na, das ist ja ein Ding.”
    Hannah dankte ihm in Gedanken dafür, dass er sich seine Verärgerung über die Veröffentlichung nicht anmerken ließ. So sprangen die Mädchen vergnügt um sie beide herum und erzählten, wie die Lehrerin in der Schule sie auf den Artikel angesprochen hatte. Sie mussten in der Schulstunde der Klasse noch einmal ganz genau berichten, wie alles gekommen war. Dass der Zeitungsbericht sogar ihren Geburtstag in zwei Wochen erwähnte, fanden sie besonders toll.
    Während Seth sich zu den Mädchen hinunterbeugte, legten sie ihm zutraulich die Arme auf die Schulter und wären sicherlich, hätten es die Gelegenheit dazugegeben, auch auf seinen Schoß gekrabbelt. Es freute Hannah zu sehen, wie schnell die beiden Kinder Vertrauen zu ihm gefasst hatten. Doch es wunderte sie auch. Wenn sie, wie es im vergangenen Jahr ein paar Mal vorgekommen war, Besuch von einem Verehrer bekommen hatte, den sie meist auf die wohlmeinende Vermittlung von Lori hin kennengelernt hatte, hatten sich Maddie und Missy immer äußerst reserviert gezeigt, selbst wenn der Besucher noch so freundlich zu ihnen gewesen war.
    Sehr schnell hatte sich dann herausgestellt, dass sie mit dem Betreffenden genauso wenig warm werden konnte wie ihre Töchter. Dass sich die Mädchen Seth gegenüber nun völlig anders verhielten, war bezeichnend.
    “Kinder!”, rief Hannah ihre Töchter zur Ordnung und wischte sich die Hände an einem Lappen ab, “ihr geht jetzt bitte runter und wascht euch die Hände. Ich komme gleich nach und mache euch etwas zu essen.”
    “Okay”, antworteten beide wie aus einem Mund. Dann fasste jede Seth an einer Hand, und Maddie fragte: “Essen Sie mit uns, Mr Granger?”
    Sie ließen ihm keine Zeit für eine Antwort, sondern zogen ihn gleich mit sich zur Tür. Ohne Punkt und Komma redeten sie dabei weiter auf ihn ein.
    Seth warf Hannah über die Schulter einen etwas hilflosen Blick zu.
    In der Tür blieb Missy plötzlich stehen und drehte sich um. “Mom, Tante Lori hat gesagt, dass sie uns morgen schon um drei Uhr abholt und nicht erst um vier.” Dann lief sie schnell zu Maddie und Seth, und einen Augenblick später waren sie alle drei nach unten verschwunden.
    Hannah blieb verdutzt zurück. Abholen? Wieso abholen? Dann fiel es ihr siedend heiß ein. Das
Wickamackee-Camp
am See, zu dem Lori, die dort ehrenamtlich Kinder betreute, die Mädchen zwei Mal im Jahr übers Wochenende mitnahm. In der ganzen Aufregung hatte sie überhaupt nicht mehr daran gedacht. Sie hörte die Kinder unten lachen und blieb plötzlich wie erstarrt, den Wischlappen noch immer in der Hand, stehen.
    Das bedeutete, dass sie übers Wochenende mit Seth allein im Haus sein würde. Ein Gefühl von Panik breitete sich in ihr aus.

7. KAPITEL
    Zehn Tage? Das ist ja wohl nicht Ihr Ernst?”, rief Seth entgeistert aus.
    Ned Morgan, dem die Auto- und Karosseriewerkstatt zusammen mit seinem Sohn Ed gehörte, setzte Seth das Unvermeidliche ungerührt noch einmal auseinander: dass die vordere Gabel des Motorrads nicht mehr zu richten sei und trotz intensiver Suche ein passendes Ersatzteil nicht aufzutreiben sei. Es müsse eine neue Gabel bestellt werden. Und die komme von Harley Davidson in Kalifornien. Er und sein Sohn Ed würden aber schon alles vorbereiten, damit das Teil eingebaut werden könne, sobald es einträfe.
    Ned und Ed, ein tolles Gespann, dachte Seth. Womit hab ich das verdient?
    Er beendete das Telefonat, das er in Hannahs Wohnzimmer geführt hatte, und fluchte minutenlang ununterbrochen.
    Fünf Tage saß er hier bereits fest. Und jetzt sollte es noch einmal zehn Tage dauern. Bis er wieder fahren konnte, würde es ohnehin noch dauern, denn noch war der Knöchel angeschwollen und jede Belastung schmerzhaft. Aber zehn Tage, fast zwei Wochen? Das war einfach ein Ding der Unmöglichkeit!
    Von draußen hörte er Beaus heiseres Bellen. Er nahm sich eines von den silbern verpackten

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