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Süße Worte, heißes Flüstern

Süße Worte, heißes Flüstern

Titel: Süße Worte, heißes Flüstern
Autoren: Barbara McCauley
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weg, während Seth ihn las.
    Hannah. Ich weiß, dass ich Dir mehr versprochen habe, aber das ist gegenwärtig alles, was ich Dir schicken kann. Leider ist das Geschäft mit Owen noch nicht unter Dach und Fach, wie ich angenommen hatte. Ich rechne aber jeden Tag damit, mein Liebling. Gib mir noch ein paar Wochen, vielleicht einen Monat, dann kommt auch das richtige Geld. Bis dahin nimm das als Zeichen meines guten Willens. In Liebe, Brent
.
    “Wenn ich das richtig verstehe, ist das Ihr Exmann”, sagte Seth.
    Hannah nickte.
    “Geht es um den Unterhalt für die Kinder?” Als sie wieder nickte, spürte Seth, dass Wut in ihm aufstieg. Dieser Typ ließ Hannah nicht nur finanziell hängen, er hatte obendrein auch noch die Unverschämtheit, sie ‘mein Liebling’ zu nennen. Wäre der Mann jetzt hier, hätte er keine Sekunde gezögert, ihm die Faust in die Zähne zu rammen.
    “Wie lange ist er denn schon im Rückstand?”
    Hannah seufzte leise und verschränkte die Arme vor der Brust, als ob sie friere. “Das spielt doch jetzt keine Rolle, Seth.”
    “Es spielt keine Rolle? Und ob das eine Rolle spielt!”, erklärte er heftig.
    “Mir wird schon etwas einfallen.”
    “Und was ist, wenn nicht?”
    Hannah atmete tief durch. “Wie Sie wissen, gehört das Haus zur Hälfte meiner Tante. Ich nutze es aber vollständig. Wenn ich nun meinen Mietanteil nicht mehr aufbringen kann, muss ich mich von ihr auszahlen lassen und ausziehen.”
    “Sie wollen das alles hier aufgeben? Das Haus Ihrer Großeltern, Ihre Pläne für die Frühstückspension?”, fragte er entgeistert.
    “Manchmal hat man eben keine andere Wahl.” Ihre Stimme klang schwach und mutlos.
    “Aber Sie haben eine andere Wahl”, widersprach Seth und versuchte, ihren Blick festzuhalten. “Ich möchte Ihnen helfen.”
    “Wie wollen Sie das tun?”, fragte sie achselzuckend.
    “Ich hab ein paar Tausender in Reserve …”
    “Seth, nein! Das kommt nicht infrage.”
    “Aber, Hannah, Sie können doch nicht zulassen …”
    “Ich habe Nein gesagt. Das hier sind meine Probleme und nicht Ihre. Ich weiß, dass Sie es gut meinen, und ich finde es auch rührend von Ihnen. Aber das geht auf gar keinen Fall.”
    “Sie können es mir zurückzahlen – sagen wir, in …”
    “Nein!”
    “Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie stur sind wie ein alter Esel?”
    “Nein, noch nie.”
    Seth blickte wie Hilfe suchend zur Decke hinauf. “Hannah Michaels, so einer Frau wie Ihnen bin ich noch nicht begegnet.”
    “Was soll das heißen? So platt, so dumm, so stur?”
    “Würden Sie sich selbst so beschreiben?”, fragte er ruhig zurück.
    Ratlos hob sie die Schultern. “Nun, ich halte mich nicht gerade für überwältigend.”
    Unglaublich, dachte Seth und konnte nur den Kopf schütteln. “Hannah”, sagte er, trat an sie heran und legte seine Hand dicht neben sie auf den Küchentresen. “Sie glauben doch hoffentlich selbst nicht, was Sie da erzählen. Es ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe.”
    Sie rückte ein Stück zur Seite, und Röte stieg ihr in die Wangen. “Meinen Sie?”, fragte sie leise.
    “Ja, das meine ich allerdings. Ich finde nämlich, dass Sie die interessanteste, anziehendste Frau sind, die ich kenne.”
    Sie legte den Kopf schief und sah ihn skeptisch an. “Nett von Ihnen, aber leider gelogen.”
    “Ich würde Sie niemals anlügen, Hannah, und schon gar nicht in einem solchen Punkt.” Es lagen nicht nur Zweifel und Verlegenheit in ihrem Blick. Er glaubte, auch etwas wie Mutwillen darin zu erkennen. Nervös fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Diese kleine, unbewusste Bewegung genügte, dass ihm höllisch heiß wurde. “Wissen Sie, was mir durch den Kopf ging, als ich Sie vorhin aus dem Auto steigen sah?”
    “Keine Ahnung. Vielleicht: ‘Was gibt es zum Abendessen?’“, versuchte sie, zu scherzen.
    “Ich habe denjenigen beneidet, für den Sie sich gestern Abend und heute so schön gemacht haben.”
    Sie sah ihn fassungslos an. “Wovon reden Sie denn? Gestern Abend bin ich für Kristina Bridges als Bedienung im
Steak House
eingesprungen. Sie hatte mich gebeten, ihre Wochenendschicht zu übernehmen. Und Sie haben tatsächlich gedacht, ich wäre mit einem Mann ausgegangen?”
    “Wieso nicht? Eine so attraktive Frau wie sie – warum sollte die am Wochenende zu Hause bleiben? Außerdem sind mir, ehrlich gestanden, noch ganz andere Sachen eingefallen”, fügte er fast schuldbewusst hinzu.
    “So? Was denn?”
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