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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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sie verstehen: Er verdarb ihnen den Auftritt.
    »Das ist der Vampiranwalt«, flüsterte Alan Neil Banner in der angespannten Stille zu. »So hat er gestern Abend noch nicht ausgesehen. Was ist los mit ihm?«
    Gute Frage. Eine noch bessere Frage war, warum der Earl ihn überhaupt mitgebracht hatte, noch dazu in diesem Zustand.
    »Meine liebe Inspector Crane.« Der Earl streckte DI Crane seine Hand hin.
    Sie zuckte zusammen, und Hugh trat mit einem warnenden Knurren vor, das bis in den letzten Winkel der Eingangshalle drang.
    Sabber-Vampir wich stolpernd ein paar Schritte zurück.
    Der Earl ließ seine Hand sinken. »Bitte entschuldigen Sie, dass wir hier so unangemeldet hereinschneien«, sagte er glatt. »Als Westman« – er deutete auf Sabber-Vamp – »mir die Situation erklärte, dachte ich, es wäre besser, sofort herzukommen.« Sein Lächeln triefte vor Charme und Bedauern. »Bitte verzeihen Sie.«
    DI Crane schien sich wieder ein wenig zu fangen. Sie nickte steif. »Sicher, Lord …«
    »Nur Earl, einfach nur Earl, meine Liebe. Keine unnötigen
Förmlichkeiten. Das Anrecht auf meinen Titel ist schon vor langer Zeit an einen Nachfahren übergegangen, und ich habe nicht den Wunsch, ihn dem derzeitigen Inhaber streitig zu machen. Die Zeit bleibt für niemanden stehen.« Er neigte seinen Kopf zur Seite. »Ich möchte Sie nicht weiter von Ihren Pflichten abhalten. Ich bin nur hier, um mit Mr. Hinkley zu sprechen.«
    DI Crane blickte mit einem unschlüssigen Stirnrunzeln auf Louis. Hugh beugte sich vor und flüsterte ihr etwas zu, das ich nicht verstehen konnte. Sie straffte ihre Schultern und schüttelte den Kopf.
    Ich massierte unbehaglich meinen Nacken. Was hatte Mozartzopf-Louis hier zu suchen? Diese »Freund«-Geschichte war Müll. Dass der Earl voller Besorgnis hier auftauchte, war ja noch glaubhaft, immerhin ging es ihm um das Image der Vampire … Allerdings waren keine Journalisten zu sehen, die sich seine perfekt aus dem Stegreif formulierten Kommentare für die Nachwelt hätten notieren können.
    Was mich auf eine andere Frage brachte: Warum waren eigentlich keine Journalisten und Fernsehleute da? Wenn man den leeren Vorhof von Scotland Yard betrachtete, konnte man fast glauben, dass diese Spezies ausgestorben war. Der einzige anwesende Pressevertreter war Alan – der soeben aufmerksam dem Earl zuhörte -, und der zählte nicht.
    »Was für ein schrecklicher Vorfall«, sagte der Earl mitfühlend, ja, besorgt, aber nicht ohne seiner Äußerung mit einem kleinen Schubs Mesmer noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. »Und Sie verzichten auf die Dienste Westmans, wie ich höre.«
    Bei der Erwähnung seines Namens schlurfte Westman ein paar Schritte näher. Er sah nicht so aus, als könne er jemandem kompetenten Rechtsbeistand leisten – außerdem schien er mehr an Neil Banner und seinem Kobold interessiert zu sein als an Alan Hinkley.

    Ich runzelte die Stirn, verengte die Augen. Wieso hatte der Earl ihn mitgeschleppt?
    Der Kobold stand nach wie vor breitbeinig da und wog nervös seinen mit Silberfolie umwickelten Knüppel. Dabei ging sein Blick wie ein Metronom zwischen den beiden Vampiren hin und her, um beide im Auge zu behalten.
    Ich betrachtete stirnrunzelnd diese Szene, als ich merkte, dass der Earl nun auf mich zukam.
    »Wie schön, Sie endlich kennenzulernen, Ms Taylor.« Er bot mir lächelnd seine Hand.
    Ich versuchte, nicht zusammenzuzucken, während ich sie ergriff. Seine Hand war warm und trocken, genau wie sich eine Hand anfühlen sollte. Aber das war’s. Kein unangenehmes Pochen in meinem Nacken. Kein überwältigendes Bedürfnis, mein Blut zu seinen Füßen zu vergießen. Meine Angst legte sich ein wenig.
    Das G-Zav wirkte.
    »Ich habe schon so viel Entzückendes über Sie gehört.« Er warf mir unter seinem dichten Blondschopf einen wohlwollenden Blick zu. »Dass ich das Gefühl habe, als wären wir alte Bekannte. Ich erlaube mir daher, Sie Genevieve zu nennen.«
    Ich strahlte ihn an. Er konnte mich nennen, wie er wollte, solange er nicht von mir verlangte, dass ich »Meister« zu ihm sagte.
    »Sie sind wirklich eine ausgesprochene Schönheit, meine Liebe.« Er strich mit dem Zeigefinger über die Linie meines Kiefers. Ich wäre am liebsten zurückgezuckt, biss jedoch die Zähne zusammen. »Ein zarter, aber täuschend starker Knochenbau.« In seinen babyblauen Augen leuchtete männliche Bewunderung auf … Aber ein Gefühl verriet mir, dass er dies eher deshalb sagte, weil er glaubte, dass

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