Sueßer als der Duft der Rosen
nötig. Sie ist sehr beschäftigt."
"Nicht für mich." Lächelnd legte Curt auf. Kathryn Prim war eine schlaue Lady. Sie wusste nur noch nicht, wie schlau auch er war. Wer ihm zuvorkommen wollte, musste sehr, sehr früh aufstehen, das würde sie noch merken.
Sie würde nicht gerade begeistert sein, wenn sie erfuhr, auf welche Weise sie das Tennismatch verloren hatte. Ihr diese Sünde zu beichten würde nicht einfach werden.
"Guter Versuch, hübsche Lady. Eine Wochenendseminar?
Wie praktisch."
Kathryn hielt den Atem an, als sie Curts Stimme hörte.
Warum musste sie auch eine direkte Leitung nach draußen haben? Ab jetzt würde sie Anrufe nur noch über das Sekretariat entgegennehmen.
"Was wollen Sie?" fragte sie, obwohl sie es genau wusste.
Offenbar war Rudys Schauspieltalent nicht so groß, wie sie gehofft hatte.
"Wen haben Sie anrufen lassen?" Sein belustigter Tonfall ließ sie an seine blaugrünen Augen denken. "Den alten Knaben von gegenüber? Er war gar nicht so schlecht. Ich habe erst nach einer Weile gemerkt, dass er nicht Tom ist."
"Curt, ich kann unsere Verabredung am Samstag wirklich nicht einhalten."
"Natürlich können Sie das."
"Nein, wirklich nicht. Ich muss ..." Er klang so nah, als wäre er in ihrem Büro, und fast glaubte sie, sein Aftershave riechen zu können. "Es ist der einzige Tag, an dem ich Lebensmittel einkaufen kann."
"Bestimmt fällt Ihnen noch etwas Besseres ein, Schätzchen."
Leider nicht, dachte sie und suchte verzweifelt nach einer neuen Ausrede. "Ich muss einkaufen und mich für das nächste Semester anmelden. Sie glauben gar nicht, wie lang die Schlangen sein können."
"Melden Sie sich per Post an, das erspart Ihnen eine Menge Zeit."
Sie seufzte. Mit Curt Creighton zu diskutieren war wie ein Stepptanz in einem Minenfeld. "Eine Tante von mir wohnt in East Angola. Sie ist Missionarin und schwer erkrankt. Ich möchte sie noch einmal sehen."
"Braves Mädchen. Sie werden von Minute zu Minute einfallsreicher."
Sie musste lächeln. Der Mann war unmöglich. "Ich habe einen Blutspendetermin. Sie wollen doch nicht, dass ich den verpasse, oder?"
"Verlegen Sie ihn. Wenn es sein muss, sorge ich dafür, dass man Ihnen ein Team nach Hause schickt."
"Curt, ich fühle mich wirklich nicht wohl. Ich glaube, ich bekomme eine Grippe."
Eine große, kräftige Hand griff über Kathryns Schreibtisch und drückte auf den Knopf an ihrem Apparat, um das Gespräch zu beenden.
Kathryn sah hoch. Er stand vor ihr, in voller Größe, einschließlich Lederjacke, Helm und silberner Gürtelschnalle.
Ihr stockte der Atem.
Lächelnd klappte Curt sein Mobiltelefon zu. "Honey, das einzige, was Sie haben, sind kalte Füße."
"Guter Gott, Sie haben mich fast zu Tode erschreckt. Ich hätte einen Herzinfarkt bekommen können." Das war nicht übertrieben. Ihr Herz schlug so heftig wie ein Presslufthammer.
"Außerdem haben Sie versprochen, mich nie wieder in ..."
"Ich muss mit Tom reden. Er ist Ihr Chef, und niemand wird sich etwas dabei denken, wenn ich die Assistentin besuche, die meinen Fall bearbeitet."
Sie warf ihm einen wütenden Blick zu, obwohl sie wusste, dass sie ihn damit nicht einschüchtern konnte. "Als der liebe Gott die Frechheit verteilt hat, haben Sie sich bestimmt zweimal angestellt."
Er zwinkerte ihr zu. "Am Samstag. Wie geplant. Pünktlich um zehn."
Sie sah ihm nach, als er hinausging. Außer einer akuten Lebensmittelvergiftung am Freitagabend fiel ihr nichts mehr ein.
Aber das wäre zu riskant. Außerdem gab es Momente, in denen es ihr sogar Spaß machte, sich mit Curt Creighton zu messen.
"Ein Flugzeug?"
"Natürlich. Schneller kommt man nicht nach Pebble Beach."
"Pebble ..." Kathryn verstummte. Pebble Beach war der exklusivste Erholungsort der ganzen Westküste und etwa dreihundert Meilen von Los Angeles entfernt. Wie ein fliegender Teppich aus silbrig glänzendem Metall wartete auf dem Rollfeld des Flughafens von Santa Monica ein Privatjet mit laufenden Triebwerken, und die Besatzung trug Uniformen mit dem Firmensymbol von Creighton Enterprises. Die
Luxuslimousine mit Marvin am Steuer, mit der Curt sie abgeholt hatte, war schon beeindruckend genug gewesen.
Erstaunt schüttelte sie den Kopf. "Ich dachte, wir fahren zum Picknicken in einen Park..."
"Tun wir doch", sagte er und führte sie die Gangway hinauf.
Er reichte ihr Gepäck einer Stewardess und machte sie mit Walter Jackson, dem Piloten, bekannt.
Die Kabine sah aus wie der Konferenzraum einer Weltfirma und duftete
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